Travemünde 14.10.2007
Ab Dezember bleibt die Schranke zu:
Schluss mit »frei Parken« im Fischereihafen – Aus Sicherheitsgründen und wegen der Dauerparker

Zum Beispiel wären viele Fahrzeuge von Hafen-Besuchern direkt bis ans Wasser gefahren. Auch die zahlreichen Spaziergänger im Hafen seien durch den Autoverkehr gefährdet.

Die Schranke wird ab 01. Dezember 2007 in Betrieb sein und nur von 6.00 bis 10.00 für den Anlieferverkehr geöffnet. Danach wird die Schranke geschlossen. Zufahrtsberechtigungen (per Chipkarte) können bei der LHG beantragt werden und werden dann zusammen mit dem Hafen- und Seemansamt bearbeitet. Es wird jedoch nur zugestimmt, wenn ein berechtigtes Interesse vorliegt. »Leute, die zum Beispiel Fisch kaufen wollen, können auf dem vorhandenen Parkplatz ihr Fahrzeug abstellen. Der Parkplatzbetreiber will dies kostengünstig ermöglichen«, erklärt Rolf Klein.

Der Parkplatzbetreiber ist Wolf-Dieter von Waaden, der den »Park- und Reisemobilstellplatz Lübeck-Travemünde« direkt angrenzend am Fischereihafen betreibt. Der Stellplatz ist bei Wohnmobilisten wegen seiner Nähe zur Altstadt beliebt. Er bietet aber auch Platz für rund 80 PKW. Autos zahlen hier pauschal 3 Euro pro Tag, egal wie lange sie bleiben. Gespräche mit den Fischern sollen demnächst stattfinden.

Parkplatz-Betreiber von Waaden ist an einer guten Zusammenarbeit mit den Fischern interessiert, könnte sich schon eine Lösung vorstellen: Die Fischer könnten doch ihren Kunden beim Einkauf 2 Euro direkt vom Einkaufspreis abziehen. Die Fischer könnten dafür die Parktickets einsammeln und bekämen dafür von ihm 1 Euro zurück. So hätte am Ende jeder nur 1 Euro bezahlt.

Dass Handlungsbedarf ist, sieht auch der Parkplatzbetreiber so. Seit auch der Parkplatz Baggersand gegenüber dem Fischereihafen gebührenpflichtig geworden ist, würden besonders am Wochenende Autofahrer im Fischereihafen kreuz und quer parken.

Auch Fischer Harry Lüdke sieht Handlungsbedarf, sieht die Schranken-Lösung allerdings erstmal als Probelauf.

Besonders die Lanzeitparker, die Boote in der Nähe liegen haben, störten, meint er. »Die stehen manchmal zwei bis drei Tage hier«. Es muss also etwas passieren. »Die Hafenbehörde bemüht sich und versucht, das Beste daraus zu machen, aber wie sich das nachher einlaufen wird, das bleibt abzuwarten«, erklärte Fischermeister Harry Lüdtke auf Nachfrage von »Travemünde Aktuell«.
Nach einem Vierteiljahr sei aber noch mal eine Besprechung. Denn auch die Kunden, die bisher nur zum Einkauf kurz im Fischereihafen gehalten haben, müssen dann ja ein paar Schritte weiter gehen. Und Parkgebühren zahlen, das ist ein rotes Tuch für viele Autofahrer, egal wie niedrig oder hoch die Gebühren sind.
»Jedenfalls, wenn wir dann Einbußen dadurch haben am Hafen, dann müssen wir irgendwas ändern. Dann brauchen wir auch die Unterstützung von Lübeck und von den Leuten, die hier das Sagen auf dem Hafen haben«, sagt Fischer Harry Lüdke. RD