Travemünde 06.10.2007
»Schandfleck?«
Strandbahnhof Travemünde kommt nicht zur Ruhe

Frau Dr. Blunk listet einige Mängel auf: Als »barrierefreier Zugang« genüge der DB ein primitives Holzbrett, schreibt sie. »Defekte Sensoren an nicht als solche zu erkennenden Türen haben angeblich die Geschäftsleute in der Halle zu verantworten. Weil Vögel Verschmutzungen anrichten und Brandalarm auslösen können, sollen die Bahnhofstüren dauerhaft geschlossen bleiben«, schreibt die Politikerin weiter. Dass das mit den geschlossenen Türen keinen Sinn macht, weil der Strandbahnhof ja auch einen Vordereingang hat, hatte »Travemünde Aktuell« bereits am 10. September berichtet. Zumal sich ein Taubenpärchen bekanntlich schon seit Jahren im Strandbahnhof wohl fühlt.

Züge würden seit der Neueröffnung des Strandbahnhofes reihenweise ausfallen, ohne Busersatz und Begründung, wirft Frau Dr. Blunk der Bahn in ihrem Artikel vor. »Die Halle ist nicht nur während der Bauphase leer, sondern die Gäste werden mittels Pfeil gezielt über den verdreckten Hinterhof an der Halle vorbei geführt.« Die Politikerin spricht von einem »katastrophalen Zustand«.
Immerhin gab es auch positives, gestern wurde ja der neue PostPoint im Strandbahnhof eröffnet. Der Landtagsabgeordnete Hans Müller (SPD) und die Bundestagsabgeordnete Gabriele Hiller-Ohm (SPD) schauten zur Eröffnung vorbei. RD
Im Kasten unten der Original-Pressetext von Dr. Michaela Blunk (FDP):
Die Lübecker FDP hat als einzige Fraktion den Bau des sog. »Luxus-Feriendorfes« auf dem Priwall von Anfang an unterstützt, während die anderen Fraktionen noch an dem angeblichen »Ghetto für Reiche« herum mäkelten. Dass Kosten und Genuss eines herrlichen Ferienhauses für 12 Personen von drei Familien geteilt werden können, wollten sie aus schwarz-rot-grüner »Sozialblindheit« nicht sehen. Aus verquaster Angst vor angeblicher Nähe zu Geschäftsleuten haben CDU und SPD in der letzten Bürgerschaft auch unseren Antrag abgelehnt, mit dem der Druck auf die Deutsche Bahn (DB) aufrecht erhalten bleiben sollte, den Strandbahnhof als Eingangstor zu dem modernen Travemünde endlich zu dem versprochenen Schmuckstück zu machen. Auf ein diesbezügliches Schreiben hatte uns die DB eine mehr als unbefriedigende Antwort geschickt: Als »barrierefreier Zugang« genügt der DB ein primitives Holzbrett. Defekte Sensoren an nicht als solche zu erkennenden Türen haben angeblich die Geschäftsleute in der Halle zu verantworten. Weil Vögel Verschmutzungen anrichten und Brandalarm auslösen können, sollen die Bahnhofstüren dauerhaft geschlossen bleiben. Der LN-Bericht vom 2.10. belegt bildhaft, dass die zahlreichen Mängel mitnichten Folgen der begrüßenswerten Elektrifizierungsarbeiten sind. Der vernachlässigte Schrebergarten zwischen Gleisen und in deren Umfeld belegt den katastrophalen Dauerzustand des Bahnhofes. Züge fallen seit dessen Neueröffnung reihenweise aus – ohne Busersatz und Begründung! Die Halle ist nicht nur während der Bauphase leer, sondern die Gäste werden mittels Pfeil gezielt über den verdreckten Hinterhof an der Halle vorbei geführt. Jetzt fordern CDU und SPD gemeinsam zu Recht bessere Infrastrukturen für die Segler der Travemünder Woche und den Priwall. Die FDP wird in diesem Zusammenhang erneut die dazu gehörenden verbesserten Strukturen am Bahnhof für die Hunderttausende Besucher unseres Seebades einfordern.
Autorin: Dr. Michaela Blunk
1 http://www.fdp-fraktion-luebeck.de/person.php?person_id=1478&return=/personen.php?PHPSE