Travemünde 10.09.2007
Vogelfreie Zone:
Vögel könnten im Strandbahnhof Travemünde Feueralarm auslösen – Türen sollen geschlossen bleiben
»Die Bahnsteigtüren sind mit einer Sensorik ausgestattet worden, die bei Annährung von Personen die Türen automatisch öffnet, sodass zum Beispiel Rollstuhlfahrer mühelos in die Halle kommen. Dies entspricht dem Stand der heutigen Technik«, heißt es da.

Die Türen seien aber oft kaputt und würden auch weiter kaputtgehen, weil sie missbräuchlich durch die Mieter offengehalten würden, heißt es im Schreiben der Bahn. Nach Recherchen von »Travemünde Aktuell« glauben einige Mieter, offen stehende Türen würden mehr potenzielle Kunden in den Bahnhof statt außenherum lenken.
Die Bahn erklärt dann in ihrem Schreiben, warum die Bahnsteigtüren aber immer zu sein müssten: Wegen der Vögel. Die machen nämlich Dreck: »Um Vogelflug zu unterbinden bzw. zu verhindern, dass sich Vögel – mit den daraus resultierenden Verschmutzungen – dauerhaft in der Halle einnisten, ist es wichtig, die Türen geschlossen zu halten«, schreibt die Bahn.
Vögel können im Strandbahnhof aber offenbar auch die Feuerwehr rufen: Die Tiere »…sollen nicht in die Halle gelangen, um Störungen an der Brandmeldeanlage zu verhindern.« Aus denkmalpflegerischen Gründen konnte im Strandbahnhof Travemünde der gesetzliche Brandschutz nur mittels einer Brandmeldeanlage umgesetzt werden, deren Brandmelder in der Halle als »lineares Meldesystem« ausgebildet wurde, schreibt die Bahn und erklärt: »Das bedeutet, dass an beiden Stirnseiten Melder montiert sind, die mittels Laser miteinander verbunden sind. Ein Unterbrechen des Lasterstrahls (im Brandfall durch Rauch) führt zur Auslösung des Alarms. Den gleichen Effekt hat aber auch ein Vogel, der durch den Strahl fliegt.«

Offen lässt das Schreiben der Bahn, ob Vögel grundsätzlich nur den Hintereingang nehmen oder ob der Vordereingang des Bahnhofes zukünftig auch geschlossen bleiben soll… RD