Travemünde 07.09.2007
Aus der Traum ...
oder auch der Alptraum? Weg ist sie nun, die »Buddenbrooktreppe« am Brodtener Steilufer
Die Treppe, als Versorgungspfad für Filmaufnahmen zum Buddenbrookfilm errichtet, handwerklich einfach, aber vollkommen ausreichend, ist abgebaut worden. Spuren der eingesetzten Maschinen waren oben noch zu sehen, der verwendete Sand bedeckt die Fläche der ehemaligen »Baustelle« am Steilhang. »Baustelle betreten verboten« war auf einem Schild zu lesen, um sich versicherungsrechtlicher Probleme zu entledigen, falls Unbefugte sich ein Leid durch die Treppe zuziehen sollten.
Kaum ist noch zu erahnen, was hier einmal Anstoß für heftige Diskussionen war. Schön wäre es gewesen, so eine Verbindung zwischen Wanderweg und Wasser zu behalten. Das war die einhellige Meinung der Bürger und Spaziergänger. Auch kritische Stimmen waren zu hören. Haltbarkeit, Instandhaltungskosten, Sicherheit und was nicht alles ins Feld geführt werden konnte, waren die Stichworte. Zum Teil aber sicher zu Recht. Eine anderer Stelle, müssen man finden, die nicht so stark abrutschgefährdet sei, so hieß es. Wie auf Rügen müssen man es machen, einfach, ABM-Kräfte könnten zum Einsatz kommen und dann die anfallenden Reparaturen ausführen. Die Verwaltung hat’s gehört und schweigt seit dem.
Einstweilen ist das Brodtener Ufer wie eh und je wunder bar zu erleben. Oben für den gemütlichen Spaziergang und unten für die etwas fortgeschritteneren Wanderer. Für wahr, ein urwüchsiges Erlebnis, die Kräfte der Natur so unmittelbar zu erleben. Vielleicht auch mit literarischen Folgen. Lesen Sie, was einem da so einfallen kann:
bleibt nichts Ganzes mehr zurück.
Am Brodtener Ufer ist’s wieder beim Alten,
weg ist das gute Treppen-Stück.
Die Kommunalwahl kommt, Zeit der Versprechen,
können wir bald neue Hoffnung wecken?
Oh hohe Politik, so steige Du hernieder,
und bringe unsere Treppe wieder.
Wir Bürger werden’s danken,
denn so kannst viele Stimmen tanken.
Holt Euch die Verwaltung und gebt ihr euren Segen.
Merkt euch – die Treppe macht’s und nicht die vielen Reden!
KEV
Alle Fotos Karl Erhard Vögele