Travemünde 29.08.2007
Jahreshauptversammlung der Raiffeisenbank Travemünde:
Die Bilder, die Reden


Wussten Sie, dass es in Deutschland derzeit rd. 1.255 Genossenschaftsbanken mit etwa 14.000 Bankstellen, 16 Mio. Mitgliedern und über 30 Mio. Kunden gibt? – Gewaltige Zahlen, nicht wahr!
Damit ist fast jeder vierte Deutsche Erwachsene Mitglied einer Kreditgenossenschaft. Der genossenschaftliche Finanzverbund hat eine konsolidierte Bilanzsumme von ca. 909 Mrd. Euro. Die Gemeinschaft erlaubt es uns, Ihnen als regionaler Finanzdienstleister die gesamte Bandbreite der Dienstleistungen aus Service, Betreuung und Beratung anzubieten.
So wie die Gründer der Raiffeisen- und Volksbankenbewegungen im 19. Jahrhundert, müssen auch wir zu Beginn des 21. Jahrhunderts hellwach sein was die veränderte Wirtschaftswelt angeht. Wir müssen uns gemeinsam wappnen und unsere Kräfte bündeln; denn auch die Banken stehen seit langem vor großen Herausforderungen. Die goldenen Zeiten des Geldgewerbes sind längst vorüber. Auch im Bankenmarkt sind durch Mega-Fusionen Global-Player entstanden. Großgebilde, oft ohne Geschichte, ohne Identität. Ihre Ziele sind Rationalisierung und Synergieeffekte, vor allem aber Gewinnerzielung für Aktionäre. Solche Konzerne entziehen sich vielfach nicht nur ihrer Verantwortung als Steuerzahler, sondern auch der nationalen Gesetzgebung und politischen Steuerung. Gegen solche Konzernmacht stehen »freiwillige Verbünde«, z.B. die selbständigen Genossenschaftsbanken und ihr leistungsfähiger Finanzverbund. Bei uns herrscht keine Zentrale. Wir sind sozusagen ein auf den Kopf gestellter Konzern. Bei uns gilt: Besinnung auf die eigene Kraft, Stärke durch Gemeinsamkeit, Mut für neue Wege und neue Märkte.
Unsere Antwort auf Globalisierung und Konzentration ist die Philosophie der Dezentralität, der Stärke vor Ort in der Region, der besonderen Basisverbundenheit, der Kundennähe, der Menschlichkeit. Dieses ist der genossenschaftliche Erfolgsweg
- unser einzigartiger Vorteil -.
Genossenschaftsunternehmen wie unsere Raiffeisenbank fördern die wirtschaftliche und persönliche Freiheit der Menschen, stärken den Mittelstand, helfen Standorte und Regionen zu entwickeln, ändern erfolgreich Wirtschaftsstrukturen und sichern und schaffen dadurch Wachstum und Arbeitsplätze.
Um die wirtschaftliche Freiheit des einzelnen ist es für viele immer schlechter bestellt, weil die Staatsquote steigt, die Steuerquote und die Abgabenlast insgesamt. Aber auch, weil Bürokratie immer mehr wuchert und die Freiräume der Menschen schrumpfen. Die häufig erwähnte Entbürokratisierung ist doch ein Witz – es wird immer doller!
Eine starke Personengemeinschaft wie unsere Genossenschaft, die mit und durch ihr Unternehmen Raiffeisenbank die Menschen fördert, ist also die richtige Idee, um die wirtschaftliche Freiheit der Menschen zu vergrößern. Vielleicht kann Sie sogar deren persönliche Unabhängigkeit stärken.
Unsere Raiffeisenbank ist den Herausforderungen der Zukunft gewachsen. Sie setzt weiterhin auf Prinzipien, die sie in der Vergangenheit erfolgreich gemacht haben, nämlich die feste Verwurzelung in der Region und die enge persönliche Beziehung zu den Mitgliedern und Kunden, nicht nur im privaten Sektor, sondern auch im Bereich der mittelständischen Wirtschaft.
Aber wieder zurück zu den Wettbewerbern, die keine Verbundenheit zu unserer Region und zu ihren Kunden haben. In unserer Branche, dem Finanzdienstleistungsgewerbe, gibt es einen immer weiter zunehmenden Verdrängungswettbewerb. Mit aggressiver Preispolitik, Sparflammenservice und Minimalberatung drängen vor allem ausländische Anbieter in den deutschen Markt, auch hier in unsere Region.
Sie drängen z. T. mit Konditionen auf den Markt, die nicht marktgerecht sind. Hier muss man sich als Anleger die Frage stellen, warum ist jemand bereit, mehr Zinsen zu zahlen als üblich?
Wenn man näher hinschaut, wird man unterschiedliche Antworten bekommen:
Mit der augenscheinlich höher verzinslichen Anlage sind oftmals auch entsprechende Risiken verbunden.
In vielen Fällen sind die Einlagen der Anleger nur mit einem Betrag von max. 20.000,– € über einen Einlagensicherungs-Fonds abgesichert. D. h. darüber hinaus gehende Beträge des Kunden sind überhaupt nicht, oder nur bis zu einem geringeren Prozentsatz durch den Einlagensicherungsfonds gedeckt.
Wir, die Raiffeisenbank Travemünde, sind der Sicherungseinrichtung der Raiffeisen- und Volksbanken angeschlossen. Über diese Institution sind Ihre Einlagen zu
100 % abgesichert. Weiter möchte ich darauf hinweisen, dass seit Bestehen dieser Sicherungseinrichtung Kunden einer angeschlossenen Bank keinen einzigen Cent Verlust ihrer Einlagen erlitten haben.
Hinzu kommt, dass diese oftmals günstigen Angebote nur für Neuanlagen bzw. Neukunden gelten. Hier stellt sich für mich die Frage? Warum wird ein Neukunde besser gestellt als ein langjähriger und treuer Kunde?
Als dritter Faktor kommt hinzu, dass viele Angebote bei genauer Betrachtung sich als »Mogelpackung« erweisen. Hier werden Angebote mit einem höheren Zins gemacht, die man dann wiederum über bestimmte Fristen so kompliziert macht, dass sie keiner hinsichtlich der genauen Verzinsung kapiert und nachvollziehen kann.
Weiterhin gebe ich zu bedenken, dass dieser Anbieter – ich meine hier die Großgeschäfts- und Direktbanken – nicht regional, sondern überregional bzw. sogar weltweit tätig sind. Das bedeutet, dass sich die Geschäftspolitik dieser Institute oftmals innerhalb kürzester Zeit wieder ändert.
Vor einigen Jahren waren langjährige und treue Kunden bei diesen Banken aus Risiko- und Ertragsgesichtspunkten nicht mehr erwünscht. Dieses war auch bei einer im Ort ansässigen Bank, der Fall. Jetzt versucht man diese verlorenen Kunden und neuen Kunden über Aktionen, z.B. mit Tankgutscheinen o.ä. wieder zurückzugewinnen.
Hierzu eine Frage meinerseits? Geht man mit einem Kunden so um? Und wer weiß, welches Ziel oder welche Geschäftsstrategie in Zukunft verfolgt wird. Getreu nach dem Motto: »Raus aus den Kartoffeln – rein in die Kartoffeln«. Über eines können Sie sich sicher sein. Die Raiffeisenbank Travemünde kann sich weder aus ihren angestammten Kundenkreisen noch aus ihrem Geschäftsgebiet zurückziehen. Das bedeutet: Wir müssen uns den Herausforderungen in unserer Region mit all’ ihren Vor- und Nachteilen stellen. Wir können unsere Geschäftsstrategie nicht danach ausrichten, z.B. Privat- oder Firmenkunden in anderen Regionen oder europäischen Ländern zu betreuen. Wir verhalten uns nach dem Motto: »Wir sind Ihr Partner in Ihrer Region«.
Deshalb möchte ich Ihnen heute kurz aufzeigen, was Ihre Raiffeisenbank Travemünde für Sie bzw. unser Geschäftsgebiet in der Region leistet. Ich möchte Ihnen dieses in Form einer Förderbilanz vorstellen.
Nahezu 1.545 Mitglieder tragen die Raiffeisenbank Travemünde und über 3.600 Travemünder Kunden vertrauen unseren Finanzdienstleistungen. Damit ist unsere Raiffeisenbank Travemünde eine der größten Personenvereinigungen im Geschäftsgebiet. Ca. ¼ Million schüttete die Raiffeisenbank Travemünde eG in den letzten 5 Jahren zur Förderung ihrer Mitglieder aus. Trotz des schwierigen konjunkturellen Umfelds in unserer Region, unterstützte unsere Raiffeisenbank einige Existenzgründer im Jahre 2006. Existenzgründer, die aufgrund ihrer Größe und unter Ertragsgesichtspunkten bei den großen Geschäftsbanken nicht einmal einen Antrag stellen konnten. Hiermit dokumentieren wir eindeutig die Verbundenheit zu Ihnen und unserer Region.
Dies beweisen wir auch dadurch, dass wir uns als Bank vor Ort seit 53 Jahren für unsere Mitglieder und Kunden, und letztendlich für die Region, verantwortlich fühlen.
1.545 Mitglieder bestimmen die Geschäftspolitik der Raiffeisenbank Travemünde, nämlich dadurch, dass sie an unserer Mitgliederversammlung, wie Sie heute teilnehmen, bzw. sich als Aufsichtsrat für die Bank zur Verfügung gestellt haben und als ihr Interessensvertreter gewählt worden sind. Unsere Bank ist auch kein unbedeutender Arbeitgeber im Ort Travemünde. 25 Mitarbeiter aus der Region beschäftigt die Raiffeisenbank Travemünde bzw. sind für uns tätig. Davon 3 Auszubildende. Während andere Bankengruppen in den letzten Jahren 100.000de von Arbeitsplätzen abgebaut oder ins Ausland verlagert haben, haben wir unseren Beschäftigungsstand sogar leicht ausgebaut.
Über 400 Tage Weiterbildung investierten wir in den vergangenen Jahren in unsere Mitarbeiter und letztendlich für Sie, um Ihnen eine gute qualitative Beratung zu bieten.
Während die Groß- und Geschäftsbanken wenig bzw. keine Steuern zahlen bzw. ihre Gewinne ins Ausland verlagern, zahlte die Raiffeisenbank Travemünde in den vergangenen 5 Jahren ca. € 808.000,– Steuern in der Region, davon ca. € 320.000,– Gewerbesteuer an die Stadt Lübeck. Die Mitarbeiter zahlten weiterhin € 903.000,– an Lohn- und Kirchensteuer in 2006 in der Region. T€ 2654 verfügbare Kaufkraft flossen in den letzten Jahren in die Region durch Gehaltszahlungen an die MitarbeiterInnen unserer Bank.
T€ 532 hat ihre Genossenschaftsbank in den letzten 5 Jahren an Investitionen getätigt und zum Großteil die Aufträge an die angestammten Kunden aus der Region vergeben. Auch im laufenden Geschäftsjahr sind Investitionen geplant und werden von uns wieder an Kunden der Region vergeben.
Ca. 69 Mio. € Hypotheken- und Kreditvolumen haben wir in der Region vergeben. Viele Mitbewerber haben sich in den vergangenen Jahren sehr restriktiv bei der Finanzierung im Gewerbekundenbereich verhalten. Wir haben unsere langjährigen und treuen Kunden auch in den vergangenen schwierigen Zeiten unterstützt und begleitet und somit Existenzen erhalten und Arbeitsplätze gesichert.
Das wir eine ernstzunehmende Größe auch vor Ort sind, zeigen nicht nur unsere Geschäftszahlen 2006, sondern zeigt auch unser umfängliches Engagement im ehrenamtlichen/sozialen Bereich. Viele Vereine, Projekte und Initiativen sind in der Vergangenheit von uns unterstützt worden.
Das Ziel ist vor allem die Förderung des Kinder- und Jugendengagements bzw. unserer regionalen Kultur und die Idee, dass man vor Ort aktiv sein muss, wenn man erfolgreich arbeiten will. Das haben die von uns gesponsorten Vereine, Schulen und sozialen Einrichtungen mit uns gemeinsam. Diese Unterstützung erfolgte in unterschiedlicher Weise z.B. durch Geld- und Sachspenden, durch persönliche Mitarbeit, wie z.B. bei unserer Travemünder Wirtschaftsvereinigung, dem Heimatverein, der Kirche, Privaten Stiftungen, dem Lions-Club, und vielem mehr. Welche Unterstützung erfahren unsere Vereine von Groß-, Geschäfts- und Direktbanken und anderen Finanzdienstleistern? Ich kann es Ihnen genau sagen: Keine! Die sponsern lieber die Einkommensmillionäre, wie z.B. Dirk Nowitzki, die ihre Steuern sicherlich nicht in Deutschland zahlen. Deshalb appelliere ich an alle! Fragen Sie sich immer, mit wem Sie Ihre Geschäfte machen, zu wem Sie Vertrauen haben und ob das Geld auch in der Region bleibt, wo jeder Einzelne in Zukunft wieder seinen Vorteil sieht. Denken Sie auch an Ihre Kinder und Enkel, denn wenn Sie diesen Leuten das Vertrauen schenken, werden Sie zum Entschluss kommen, dass anonyme Discounter mit Lockangeboten, mittelständische Fachgeschäfte verdrängen, und all das kostet nicht nur Arbeitsplätze, sondern verschlechtert auch unsere Lebensqualität auf Dauer. Wir sind der Partner in Ihrer Nähe! Keine Bank ist näher.
Im Namen des Vorstandes der Raiffeisenbank Travemünde eG begrüße ich Sie zu unserer diesjährigen Mitgliederversammlung recht herzlich und freue mich, dass Sie unserer Einladung wieder so zahlreich gefolgt sind. Nach einem kurzem Rückblick auf die allgemeine politische und wirtschaftliche Lage im Jahr 2006, werde ich insbesondere auf die Entwicklung unserer Bank im Jahr 2006 eingehen.
Das Jahr 2006 war das wirtschaftlich stärkste Jahr nach dem Boomjahr 2000. Das Bruttoinlandsprodukt stieg real um 2,5%. Besonders positiv war, dass auch der Binnenmarkt an dem Aufschwung teilhatte. Wobei der private Konsum um 0,6% stieg und der Konsum des Staates um 1,7%. Hauptträger des Aufschwunges war jedoch weiterhin der Außenhandel. Der private Konsum war getragen, unter anderem von dem Anstieg des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte um ca. 1,7% , wobei die Ausgaben stärker als die Einkünfte gestiegen sind, so dass die Sparquote erstmals seit 2000 wieder sank. Bedingt durch die positive Grundentwicklung gelang es der Bundesrepublik Deutschland erstmals seit 2001 wieder den Referenzwert für das Haushaltsdefizit nach dem Maastrichtvertrag auf unter 3% zu reduzieren. Aufgrund der positiven Entwicklung setzte die EZB ihren geldpolitischen Straffungskurs auch 2006 fort. So wurde der Leitzins in fünf Schritten um 1,25% Punkte auf 3,5% erhöht. Eine ähnliche Entwicklung war in den USA zu verzeichnen. Die Anlagerenditen stiegen daher im Jahre 2006 spürbar an, wobei die Zinsstrukturkurve ungewöhnlich flach verlief, dies bedeutet die Differenz zwischen den Renditen lang- und kurzlaufender Papiere war äußerst gering. Was sich auch in dem Anlageverhalten der Kunden widerspiegelte. Trotz recht belastender Situationen im politischen Bereich gelang es dem Aktienmarkt mit einem Jahresendstand von 6597 Punkten wieder sehr robust zu wachsen.
In diesem insgesamt zufrieden stellenden Umfeld hat sich Ihre Raiffeisenbank Travemünde eG in 2006 wie folgt entwickelt:
Unsere Bilanzsumme stieg um rund 5%. Damit wurden unsere Planungen von 3% erneut deutlich überschritten. Grund dafür war die erneut positive Entwicklung unserer Kundeneinlagen, diese zeigten eine deutliche Zunahme bei den Einlagen mit vereinbarter Laufzeit, welches nicht auf Umschichtungen In Hause sondern zu über 50% auf externe Mittelzuflüsse zurückzuführen ist. Es freut uns, dass wir wieder viele neue Kunden für unser Haus gewinnen konnten.
Die Kredite, also die Forderungen, die wir gegen unsere Kunden haben, sind in 2006 um rund 10% gestiegen. Nach Jahren des Rückganges bzw. der Stagnation war dies eine sehr erfreuliche Entwicklung, welche durch die anziehende Konjunktur bedingt war, die zu einer guten Kreditnachfrage führte. Unsere Erwartungen wurden damit deutlich übertroffen. Durch das Wachstum, dass insbesondere im mittel- bis kleinteiligen Geschäft erzielt werden konnte, haben wir die Größenklassenstruktur unseres Kreditportfolios deutlich verbessern können. Erfreulich ist, dass die bereits sich in 2005 bemerkbar machende Investitionsbereitschaft im Ort weiterhin Träger dieses Geschäftes war, dies zeigt uns wie attraktiv unserer Standort, also Travemünde, wieder für Investoren ist. Bei diesen Investitionen konnten wir mit Mitteln zur Verfügung stehen, die über die vorgenannten Einlagenzuwächse generiert wurden und des weiteren haben wir auch aus zinsgünstigen Sonderprogrammen für unsere Kunden im Zuge der Investitionen Mittel beantragen können, wo dies sinnvoll war.
Neben dem Zinsergebnis, welches wir aus den vorgenannten Geschäften generieren, ist das Dienstleistungsgeschäft unsere wichtigste Einnahmequelle. Zum Dienstleistungsgeschäft gehören unter anderem das Wertpapiergeschäft, die Vermittlung von Bausparverträgen, Hypotheken und Versicherungen, als Ausdruck des von unseren Kunden genutzten Angebotes unseres Hauses und des Verbunds. Das Ergebnis aus dem Dienstleistungsgeschäft hat sich weiterhin in erfreulicher Weise gut entwickelt und trug erheblich zu dem Geschäftserfolg im Jahr 2006, wie auch schon in den Vorjahren, bei.
In Norddeutschland sind wir auch weiterhin die vertriebsstärkste Genossenschafts-bank, was sicher auf die gute Zusammenarbeit im unserem Verbund aber insbesondere auf unsere gut geschulten und motivierten Mitarbeiter, sowie die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Ihnen unseren Kunden zurückzuführen ist. Hierfür sei Ihnen an dieser Stelle herzlich gedankt, wobei ich den Dank gerne auf unsere Kollegen vom Verbund und unsere Mitarbeiter ausdehne.
Bei den Risiken unterscheiden wir zwischen Adressenausfall-, Marktpreis- und Betriebsrisiken, wobei das Adressenausfallrisiko im Kreditgeschäft einen Schwerpunkt bildet. Dementsprechend haben wir unsere Forderungen an die Kunden auch zum Jahresende 2006 wieder mit besonderer kaufmännischer Vorsicht bewertet. Alle erkennbaren Risiken wurden durch Einzelwertberichtigungen abgeschirmt. Für das laufende Geschäftsjahr 2007 gehen wir aufgrund der sich leicht positiv entwickelten Konjunktur, von einer geringen Belastung der Ertragslage, durch vorzunehmende Risikovorsorge aus. Das Risikocontrolling und das Management zur Früherkennung und Begrenzung von Risiken, ist eine zentrale Aufgabe in unserem Haus und gehört mit zu den wichtigsten Aufgabenbereichen des Vorstandes. Maßnahmen und Verabredungen, die wir mit Kunden in schwierigen Engagements getroffen haben, lassen positive Tendenzen erkennen, so dass wir von einer deutlichen Verbesserung der Risikostruktur unserer Kreditportfolios auch in den nächsten Jahren ausgehen.
Die Zahlungsbereitschaft unseres Hauses war im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit gegeben. Die Auslastung der Grundsätze lag im gesamten Jahr innerhalb der, von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistung, festgelegten Grenzen.
Zusätzlich zu unserer Liquiditätsreserve, welche u.a. aus unseren Wertpapieranlagen besteht, stehen ausreichende Liquiditätsreserven, durch Kreditlinien bei unserem Zentralinstitut zur Verfügung und werden nur äußerst selten in Anspruch genommen. Die Zahlungsbereitschaft der Bank, insbesondere auch im Hinblick, auf dass bei der DZ Bank unterhaltende Guthaben, war in der Vergangenheit nicht beeinträchtigt gewesen und wird auch in Zukunft nicht beeinträchtigt sein.
Die Vermögenslage der Bank ist geordnet und entspricht den gesetzlichen Anforderungen.
Wie bereits ausgeführt sind die Einnahmequellen der Bank, der Zinsüberschuss und das Provisionsergebnis. Durch diverse Maßnahme in der Struktur unserer Anlagen, ist es uns gelungen, trotz des schwierigen Marktes, mit einer extrem flachen Zinsstrukturkurve, den Zinsüberschuss in 2006 positiv zu steigern. Hierauf werde ich am Ende meines Vortrages noch kurz eingehen.
Die positive Entwicklung an den Finanzmärkten, dazu das erneut sehr gute Geschäft, dass im Bereich der Dienstleistungen getätigt werden konnte, führte dazu, dass wir unseren Provisionsüberschuss auf dem bereits hohen Niveau, noch einmal steigerten. Insgesamt hat sich das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit gegenüber dem Vorjahr, bei Herausrechnung der Sonderfaktoren, verbessert. Dies also auch ohne, dass uns durch die Finanzbehörden Ende des Jahres 2006 gemachte Geschenk, der Erstattung des Körperschaftssteuerguthabens, was sich auch in unserem Jahresabschluss widerspiegelt.
Aus dem Jahresüberschuss ist die Zahlung einer deutlich über dem Kapitalmarkt liegenden und im Vergleich zum Vorjahr, um 0,5% erhöhten Dividende an Sie, vorgesehen. Im Bereich der Kosten sind die Personalaufwendungen leicht und die Sachaufwendungen geringfügig gestiegen. Im Bereich der Personalaufwendungen resultiert dieses daraus, dass wir unser Beraterteam um einen Mitarbeiter vergrößert haben und aus den tariflichen Erhöhungen. Der Bereich Sachaufwendungen ist insbesondere durch die Fixkostenblöcke für den Bereich Technik/Rechenzentrums-gebühren und Prüfung geprägt. So dass eine Reduzierung in diesem Bereich aus unser Sicht heraus nur schwer zu erreichen ist.
Die Zahl unserer Mitglieder stieg von 1534 auf 1545. Auch dies zeigt uns, dass es weiterhin attraktiv ist Mitglied einer Genossenschaft zu sein.
Bevor ich Ihnen noch einen Ausblick auf das Jahr 2007 gebe, komme ich zu dem Vorschlag der Ergebnisverwendung.
Der Vorstand schlägt im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat vor, den Jahresüberschuss von Euro 179.620,17 nach den im Jahresabschluss mit Euro 100.000,– genannten Vorwegeinstellungen in die Rücklagen (Bilanzgewinn von Euro 79.620,17) wie folgt zu verwenden:
Ausschüttung einer um 0,5% erhöhten Dividende von 5,5% Euro 43.101,26. Zuweisungen zu den Ergebnisrücklagen
in die gesetzliche Rücklage Euro 14.000,– ,
andere Ergebnisrücklagen Euro 16.837,93.
Das ergibt dann die Summe des Bilanzgewinnes in Höhe von Euro 79.620,17.
Nun, wie bereits angekündigt, meine sehr verehrten Damen und Herren, noch einen kurzen Ausblick in das bereits fortgeschrittene Geschäftsjahr 2007. Die Konjunktur im Euroraum entwickelt sich bedingt positiv. Aktienmarkt…. Die geschäftliche Entwicklung im Jahr 2007 liegt zurzeit voll im Plan. Die betrieblichen Kennzahlen, mit Ausnahme des Zinsüberschusses, über unseren Planzahlen. Beim Zinsüberschuss machen sich die immer noch sehr flache Zinsstrukturkurve und die starke Belastung des Kapitalmarktes, durch ausländische Mitbewerber bemerkbar, so dass wir hier von einer doch deutlich zurückgehenden Einnahmequelle der Bank ausgehen, wir befinden uns hier zwar in guter Gesellschaft, die Entwicklung betrifft alle Banken, trotzdem sind wir natürlich bemüht, hier wieder eine Änderung zu erreichen dies wir aber erst bei einer Normalisierung der Zinsstrukturkurve möglich sein. Mit einem weiteren Zinsschritt der EZB rechnen wir im September 2007. Unabhängig hiervon sind wir jedoch optimistisch, dass wir Ihnen auf der Mitgliederversammlung im Jahre 2008 wieder ein sehr gutes Jahresergebnis für 2007 präsentieren können.
1 http://www.rbtravemuende.de