Priwall/Rosenhagen 11.08.2007
Wal statt Seeigel
Travemünder Urlauber entdecken verendeten Schweinswal am Strand
Wie immer waren die Lübecker Sabine und Manfred Herbst heute Vormittag zum Strandspaziergang aufgebrochen. Sie hatten es auf versteinerte Seeigel abgesehen und wurden auch fündig. Aber da war noch etwas. Die beiden Lübecker, die ihre Freizeit gern in der Wochenendhaussiedlung auf dem Priwall verbringen, fanden auf Mecklenburger Gebiet zwischen Rosenhagen und Priwall einen kleinen Schweinswal.
Das Tier war übel zugerichtet, wahrscheinlich hatte es eine tödliche Begegnung mit einer Schiffsschraube.
Per Handy wurde die Polizei informiert. Zwei Mecklenburger Polizisten guckten vorbei, überließen den »Fall« dann aber Dietmar Krismenski, Mitarbeiter beim Staatlichen Amt für Umwelt und Natur, im Ordnungsamt Schönberger Land. Der hatte das erste Mal dies Jahr mit so was zu tun. »Das könnte ein Schweinswal sein«, vermutet auch er.
Genauere Infos gibt es erst am Montag. Solange bringt Krismenski den kleinen Wal in eine Kühlzelle in Dassow. Am Montag werden die untere Naturschutzbehörde und das Staatliche Amt für Umwelt und Naturschutz in Schwerin informiert. Dann wird entschieden, ob der Wal-Kadaver untersucht wird und ob vielleicht das Meereskundemuseum in Stralsund dafür Verwendung hat.
Für die Urlauber aus der Wochenendhaussiedlung war es nicht die erste Sichtung eines ungewöhnlichen Tieres am Strand. Vor drei Wochen hatten sie am Strand eine Robbe gesehen, letztes Jahr den großen Wal in der Trave. Da verändert sich etwas in der Natur, meinte denn auch Sabine Herbst. RD
Lestipp: Bereits am 5. August war ein Schweinswal vor Lensterstrand (Grömitz) gefunden worden. Er wurde nach Travemünde gebracht. Den Bericht finden Sie hier