Sonden-Geher verkaufen Weltkrieg-II-Schrott aus Travemünde im Internet-Auktionshaus
Jeden Herbst kommt eine Gruppe Sondengeher auf den Priwall. Die Männer mit den Metallsuch-Geräten wurden schon mehrfach zu sehen. Werden sie fündig, findet man kurz darauf Gegenstände in Internet-Auktionshäusern. Zuletzt waren es Flugzeug-Teile aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die Auktionsbeschreibungen sind eindeutig: »Ausgegraben auf dem Priwall«.
Moderne Metalldetektoren machen es möglich: Flugzeug-Schrott aus dem zweiten Weltkrieg, ausgegraben auf dem Priwall. Die Sachen tauchen dann in Internet-Auktionhäusern auf. SCREENSHOT: TA
Dabei kann es kaum mit rechten Dingen zugehen: »Bodenfunde müssen gemeldet werden«, bestätigte heute das Amt für Archäologische Denkmalpflege in Lübeck auf Nachfrage von »Travemünde Aktuell«. Der Priwall, erfuhren wir, ist in dieser Hinsicht noch nicht groß untersucht worden. Zu Zeiten des Krieges gab es hier einen Flughafen und einen U-Boot-Hafen. Niemand weiß, was noch im Boden liegt.
Auch diese alte Gasmaske stammt angeblich vom Priwall, wurde mit einem Metall-Detektor entdeckt und dann ausgegraben. Viel gab es dafür in der Online-Auktion nicht. SCREENSHOT: TA
»Die fahren meistens nach Pötenitz, zum Zeugamt«, erklärte uns Herr Suhrbier vom Priwall. Er lebt seit seiner Kindheit auf dem Priwall. Auch einen Sondengeher hat er schon getroffen, der ihm ein Schloss von einem Fallschirm angeboten habe. Ob es sich dabei um die gleiche Person handelt, die auch die Online-Auktionen betreibt, ist allerdings nicht bekannt. Herr Suhrbier glaubt nicht, dass auf dem Priwall noch viel liegt, aber nach Mecklenburg rein wäre noch einiges erhalten.
TA-Fotochef Karl-Erhard Vögele untersucht alte Bunkerreste auf dem Priwall. Hier andelt es sich aber nur um einen Schutzbunker für Luftangriffe. Da ist nichts zu finden. Sondengeher gehen eher in den Wald. Manchmal, berichten Spaziergänger, sieht man Löcher im Boden von den Grabungen. Foto: HELGE NORMANN
Was nach mehr als 50 Jahren dort ausgebuddelt wird, ist meistens Schrott. Findet aber offenbar doch seine Abnehmer. HN
Travemünde in den 40er Jahren, mit U-Boot-Hafen (heute Passat-Hafen). Der Priwall wurde stark militärisch genutzt. Foto: SAMMLUNG SUHRBIER
Blick in die Bunkerreste auf dem Priwall. Gerüchte erzählen von unterirdischen Gängen, die heute noch vorhanden sein sollen. Das sind aber Legenden. Foto: KARL ERHARD VÖGELE
Stumme Zeugen der Kriegs-Schrecken. Die alten Bunkerreste auf dem Priwall wurden gesprengt, aber bis heute nicht entfernt. Ein Blick ins Innere. Foto: KARL ERHARD VÖGELE
TA-Fotchef Karl-Erhard Vögele (rechts) ließ sich von Herrn Suhrbier erklären, wie das damals war mit dem U-Boot-Hafen. Ob durch die Sondengeher bedeutende Funde verloren gehen? Der Zeitzeuge glaubt nicht, dass auf dem Priwall noch viel liegt. Foto: HELGE NORMANN
Audio-Interview: Herr Suhrbier vom Priwall über Fundorte und Sonden-Geher.
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