Fledermausquartier für 3 Millionen Euro

Vor einigen Tagen wurde es mit einer Anzeige in der »Frankfurter Allgemeinen« angeboten. Auf den Internet-Seiten der Hansestadt Lübeck kann man sich ein pdf-Dokument mit ausführlicher Beschreibung herunterladen. Die Stadt versucht, aktiv das Priwall-Krankenhaus zu verkaufen.

18.000 Quadratmeter groß ist das angebotene Grundstück. Ob sich bei diesem Angebot ein Käufer für die Gebäude aus den Jahren 1930 bis 1935 findet? Die werden als »einfaches Kulturdenkmal« beschrieben. Ein Nutzung wäre im öffentlichen Interesse, ein Abriss aber grundsätzlich möglich. Der würde gut 500.000 Euro kosten.

Etwas mehr Kopfschmerzen dürfte einem Investor schon das Sommerquartier einer Fledermaus-Kolonie im Dachboden von Haus I machen. Solche Fledermausquartiere dürfen nicht beseitigt werden, die Tiere sind geschützt. Über Ausnahmen entscheidet die Naturschutzbehörde.

Der Käufer erwirbt auch nicht das ganze ehemalige Krankenhaus-Gelände. Zwei Gebäude werden von der Stadtbibliothek als Archiv geführt und die Fläche eines dritten Gebäudes ist laut Beschreibung im Priwall-Masterplan als Parkfläche ausgewiesen.

Als Nutzungsmöglichkeiten empfiehlt die Stadt ein Hotel für Jugend und Familien, Wellness, Gesundheit, Kurheim, Freizeiteinrichtungen oder eine Senioren/Pflegeinrichtung.

Die seit 2 Jahren leerstehenden Gebäude weisen ordentliche Durchfeuchtungsschäden auf, der Zustand der Kriechkellerdecken lässt Befürchtungen bezüglich der Tragfähigkeit aufkommen und das Gelände ist auch noch Altlastenverdachtsfläche.

Die Kaufpreisvorstellung liegt bei 3 Millionen Euro. RD

Links zum pdf-Dokument mit dem Kaufangebot und zum Bereich Liegenschaften der Hansestadt Lübeck: