Feuerwehr-Hochzeit am Strand

»Ja, mit Gottes Hilfe«, sagte die Braut und strahlte ihren Joakim an, noch ein paar Wassertropfen im Haar. Aber Wasser sind sie ja gewöhnt, die Feuerwehrleute. Für ihre Hochzeit am 7.7. hatten Melanie und Joakim Clausen aus Travemünde viel Mut bewiesen bei der Wahl der Örtlichkeit: Sie heirateten auf dem Priwall-Strand.

Strandkorbvermieter Dieter Paulsen, der seit Mai auf dem Priwall aktiv ist (Travemünde Aktuell berichtete) hatte seine Körbe U-Förmig zum Meer hin ausgerichtet. Pastor Robert Pfeifer von der St. Lorenz Kirchengemeinde hatte ein Tuch um das Mikrofon gewickelt, um die Windgeräusche zu mildern.

Taufen habe er öfters mal am Strand, erklärte Pastor Pfeifer er auf Nachfrage von »Travemünde Aktuell«. Dies sei aber seine erste Trauung am Strand. Die musste einmal mitten im Lied unterbrochen werden, damit die Hochzeitsgäste in die Strandkörbe und unter die Regenschirme flüchten konnten. Auf Regenschauer folgte Sonnenschein, und es konnte weitergehen. Braut und Bräutigam tupften sich gegenseitig die Wassertropfen aus dem Gesicht.

Die beiden Brautleute sind den Umgang mit Wasser aus allen Himmelsrichtungen gewohnt und nahmen die Sache gelassen: Melanie ist die Tochter vom Chef der Priwall-Feuerwehr Thorsten Clausen und selbst aktives Mitglied. Joakim Clausen, der den Namen seiner Frau annahm, ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Travemünde (Stadtseite).

So gab es ein ordentliches Konzert von den vielen Feuerwehrautos, denn selbstverständlich waren beide Wehren angerückt.

Auch die Spiele, die bei keiner Hochzeit fehlen dürfen, kamen nicht zu kurz: Die Feuerwehren hatten für ein brennendes Herz gesorgt, das Melanie mit dem Feuerwehrschlauch löschen musste, während Joakim an der Handpumpe für den nötigen Druck zu sorgen hatte. Das Herz wollte übrigens erst nach einigen Anstrengungen brennen. Feuerwehrleute sind eben besser im Löschen als im Feuer machen.

Anschließend mussten die beiden noch einen Knoten aus einem Feuerwehrschlauch entfernen, was mit routinierten Handgriffen gelang.

Ein schönes Fest, das allen sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird und die beiden Travemünder Wehren noch ein Stück weiter zusammenrücken lässt. RD