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Travemünde 03.03.2007
Reeder Egon Oldendorff
vom Landwirt zum erfolgreichen Unternehmer
Womit wir schon mitten drin im Thema wären. Diese kleine Geschichte zeigt, was es bedeutet, für ein solches Unternehmen tätig zu sein und es zu führen. Schnelle Reaktion, Mut zu Entscheidungen, innovativ sein und das richtige Gespür für kommende Entwicklungen zu haben.
Wie ein roter Faden zog sich dieses von Egon Oldendorff vorgelebte Unternehmertum durch den ganzen Vortrag. Es fing ganz klein an, damals 1921, als Egon Oldendorff in jungen Jahren, als gelernter Landwirt, in die Reederei Lilienfeld eintrat und kurze Zeit später unter seinem Namen fortführte.
Herr Strümpell nahm uns mit auf eine atemberaubende Reise durch die Welt der Schifffahrt, des Welthandels, vieler ganz unterschiedlicher Schiffe, Ladetechniken, Warenmärkte, Werften, Handelsgütern und des Auf und Ab einer kleinen, aber stets auf Wachstum ausgerichteten Firma.
Börsencrash 1929 und Weltwirtschaftskrise waren zu überstehen, der Zweite Weltkrieg, die schlimme Zeit danach. Der Aufschwung begann um 1950, das Deutsche Wirtschaftswunder genannt und die Reederei war voll dabei. Neue Schiffe bauen, gebrauchte Schiffe kaufen, Frachtkapazitäten dazu kaufen – auf diese Mischung kam es an. Sie musste stimmen. Und sie stimmte. So waren teilweise 200 oder auch 300 Schiffe für den Namen Oldendorf unterwegs auf allen Meeren der Welt.

Planeten. Foto: KARL ERHARD VÖGELE
Aber auch dunkle Stunden musste das Unternehmen durchstehen, so als Folge der Ölkrise in 1972, als zwei große Tanker in Kiel gebaut wurden, aber mangels Fracht auf Reede liegen mussten. Es war eine bittere Zeit. Obwohl sich das Unternehmen in seiner Unternehmenspolitik nicht für das boomende Tanker- und Containergeschäft entschieden hat, war der Aufstieg auf den anderen Teilmärkten unaufhörlich. Als Oldendorf 1984 starb blieb es in den Händen der Familie und wurde von den Söhnen Klaus und Henning weitergeführt in der Tradition ihres Vaters.

Stolz ließ Herr Strümpell seine Zuhörer wissen, dass heute, im Jahre 2007 die Rederei 50 Schiffe ihr eigen nennt, über 200 werden dazugemietet, 2000 Angestellte arbeiten weltweit und 9000 Hafenanläufe sind es jährlich in über 120 Ländern dieser Erde. Der Hauptsitz ist in Deutschland, Lübeck, die Stadt der Hanse. Und für die Zukunft werden wieder neue Ideen und Pläne geschmiedet wie eh und je. Eine Erfolgsstory!

Die Zuhörer gingen mit den Eindruck nach Hause, dass diese Firma klug, souverän und unter einem bewährten Unternehmertum ihre Zukunft meistern wird. Und was Herr Strümpell eher so am Rande erwähnte: wir können uns frei entfalten in unsere Firma, die Stimmung ist gut, irgendwie stimmt alles. Eine prima Mannschaft für eine gute Zukunft. Für uns persönlich, für die Firma und – das kam an jeder Stelle seines Vortrages rüber – für Lübeck. KEV