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Travemünde 27.01.2007
»Vernascht« er Sonntag unsere Handballerinnen?
Ex-Manager Andreas Werft kehrt mit »Bandits« an den Steenkamp zurück

Ach ja, die Sportart ist Handball. Beide Damenmannschaften spielen in der 2. Bundesliga. In der Emil-Possehl-Halle treffen sie aufeinander, die Spielerinnen auf dem Feld und Andreas Werft mit seinem Ex-Arbeitgeber in der VIP-Lounge. Für Werft das erste Mal seit dem Rausschmiss, dass er die Sporthalle am Steenkamp wieder betritt. Den TSV-Vorstand wird er noch öfter sehen: Vor Gericht. Die Auseinandersetzung läuft noch. Es geht darum, ob der Manager seine Aufgaben ordentlich erfüllt hat: Sponsoren werben, ein Marketing-Konzept schreiben. Und um Provisionen, die er sich vertraglich gesichert hatte. Darüber zerbrach die Beziehung mit dem Sportverein. Und irgendwie verpasste man die Chance, die Sache mit einem kleinen Geldbetrag und einer Stillschweige-Klausel geräuschlos zu beenden. Jetzt wird es sehr viel teurer und wohl auch etwas lauter: In jüngster Zeit soll es zu üblen Einträgen auf der Internet-Seite des Magdeburger Vereins gekommen sein: »Da haben Travemünder in den Foren Feuer gelegt«, erklärte Andreas Werft gegenüber »Travemünde Aktuell«.

Unbestritten ist, dass Andreas Werft die Travemünder Mannschaft bekannt gemacht hat, Deutschlandweit. Und sich selbst. Werft ist ein Marketing-Fachmann, auch in eigener Sache. Der Pressemitteilung zum aktuellen Spiel ist nicht etwa ein Bild der Magdeburger Mannschaft beigefügt, sondern ein Foto des Managers.

Schon beim Aufeinandertreffen beider Mannschaften in Magdeburg zeigte er, was er kann: Werft ließ zum 1. Advent in der Halle Lebkuchen-Möwen verteilen und die »Raubmöwen« schon vor dem Spiel vernaschen. Die Presse würzt dröge Sportberichte dankbar mit solchen Anekdoten. Die Partie ging für Travemünde verloren. Das wird manchen geärgert haben. Auch jetzt provoziert Sportmanager Andreas Werft wieder geschickt: Die »Bandits« gingen im Revier der »Raubmöwen« auf Beutezug, ließ Werft mitteilen. Er sucht sich Sponsoren in der Heimat der Gegner. Da wird am Sonntag in Travemünde Sportsgeist gefragt sein, nicht nur auf dem Spielfeld sondern auch auf der Ehrentribüne. HN