POLITIK 6 235
Travemünde 03.07.2019
Neue Bürgerini für Travemünde

Zunächst kam die Runde etwas schwer in Gange, weil sich erst einmal alle 35 Teilnehmer vorstellen sollten. Nachdem das geschafft war, erklärte Katja Mentz (GAL), dass man nun Ideen für den Erhalt des Kohlenhofes sammeln wolle. Man wolle da konkret etwas machen, meinte Mentz. »Ich hatte da zum Beispiel gedacht, eine Menschenkette zu bilden um den Kohlenhof herum.« Allerdings hätte sie noch nicht ausgerechnet, wie viele Menschen man dafür brauche.
Thomas Thalau, der mit einigen Kollegen von der CDU an dem Treffen teilgenommen hatte, schlug vor, der Initiative erst einmal einen Namen zu geben. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung gab es daraufhin immer mal wieder versuche, einen passenden Titel zu finden.
Ein anderer Teilnehmer bat darum, zum besseren Verständnis doch erst einmal zu erklären, was auf dem Kohlenhof schon geplant sei. »Sonst bin ich hier auf der falschen Veranstaltung.« Stattdessen wurde dann aber darüber gesprochen, die »Bürgerinitiative Behutsame Priwall-Entwicklung« (BiP) mit einzubeziehen, was allgemein positiv gesehen wurde.
Eckhard Erdman, Kassenwart der BiP und Vorsitzender des Priwallvereins, legte dann ausführlich die formale Seite der Kohlenhof-Situation dar. Am Ende ging es dann auch darum, dass ein Gutachten ja die Einrichtung eines Landschaftsschutzgebietes befürwortet. Sobald der Lübecker Bürgermeister seine Unterschrift darunter setze, wäre dann ja auch die geplante Bebauung vom Tisch.
»Ich habe nicht so viel Vertrauen in die Verwaltung«, entgegnete Carl Howe (GAL). Thomas Thalau (CDU) gab ihm recht: »Ich glaube nicht, dass sich Herr Hollesen zurückziehen wird«, sagt Thalau. Es müsse ein Zeichen von der Gruppe kommen. Und Burkhard David (CDU) gab zu Bedenken: »Wir wissen ja nicht, wann Herr Lindenau gedenkt zu unteschreiben oder nicht.« Jedenfalls wurde der Bürgermeister dann als erster Ansprechpartner in Sachen Kohlenhof-Schutz ausgemacht.

Carl Howe erinnerte dann noch an eine frühere Ortsrats-Sitzung, wo zuerst Sven Hollesen sein Waterfront-Projekt vorgestellt hätte und allgemeine Zustimmung bei den Politikern gefunden hätte. Währen das Alternativ-Projekt des BiP-Vorsitzenden Siegbert Brudes keinen Anklang gefunden hätte. »Ich bin froh, dass der Ortsrat gekippt ist«, sagte Howe nun. Die Gruppe führt den allgemeinen Stimmungswandel darauf zurück, dass man mit dem ersten Bauabschnitt von »Priwall Waterfront« ja nun sieht, was daraus geworden sei. Das könnte ein Vorteil sein.
Am Ende des Treffens ging es dann noch eine ganze Weile um die Namensfindung für die Bürgerini, eine Einigung gab es allerdings nicht. Die Vorschläge sollen erst einmal gesammelt werden. Auf jeden Fall soll das Wort »Beton« darin vorkommen. TA