Shanty-Festival darf nur noch unter Auflagen stattfinden
Eine ganzen Fragenkatalog hatte Christoph Evers (SPD) zu den »Travemünder Adventswochen« (TA berichtete). Um die Weihnachtsveranstaltung hatte es viel Ärger gegeben, besonders das desolate Bild, das das Gelände auf dem Leuchtenfeld abgegeben hatte (TA berichtete). Konsequenz: Der Veranstalter bekommt in Travemünde keine städtischen Flächen mehr. Ausgenommen ist das Shanty-Festival, allerdings unter Bedingungen.
Wird er den Shanty-Hut an den Nagel hängen? Wolfgang Hovestädt von der Kulturbühne soll Veranstaltungsflächen nur noch unter Auflagen bekommen. Foto: TA
Aus politischen Kreisen sind mittlerweile die Antworten auf die Anfrage durchgesickert. Demnach hat die Kulturbühne für ihre »Travemünder Adventswochen« (01.-23.12.2018) fast doppelt so viele Stellplätze auf dem Parkplatz Leuchtenfeld genutzt wie ursprünglich vereinbart.
Eingang zu den »Travemünder Adventswochen« (01.-23.12.2018) auf dem Parkplatz Leuchtenfeld. Foto: ARCHIV TA
Unter anderem war ein großes Zirkuszelt aufgebaut worden, dazu verschiedene Buden. Entsprechend hoch ist die Pacht-Nachforderung der Stadt. Die Nachforderung habe die Kulturbühne allerdings bislang nicht beglichen, sondern nur die ursprünglich vereinbarte Summe, heißt es aus Ausschuss-Kreisen.
Eine weitere Frage des Travemünder SPD-Politikers Christoph Evers bezog sich auf mögliche Konsequenzen, die aus den Erfahrungen mit der Veranstaltung gezogen werden.
Reste des Weihnachtsmarktes: So sah es am 28. Dezember 2018 auf dem Parkplatz Leuchtenfeld aus. Foto: ARCHIV TA
In die Abwägung der Behörden soll dabei unter anderem das Erscheinungsbild des Veranstaltungsgeländes zur Weihnachtszeit geflossen sein, aber auch die Verkehrssicherheit: So konnte man Weihnachten sehen, wie Besucher im nur teilweise abgebauten und nicht gesicherten Veranstaltungsgelände auf dem Leuchtenfeld parkten. Auch eine Kabelbrücke am Veranstaltungsgelände stand noch lange nach Veranstaltungsschluss. Dazu kommen die wilden Plakatierungen (TA berichtete), die teilweise bis in den Februar hinein nicht abgehängt sind. Fazit: Von der Hansestadt Lübeck bekommt die Kulturbühne keine Veranstaltungsflächen mehr. Eine Ausnahme wird beim Shantyfestival gemacht, allerdings ist das an Bedingungen geknüpft: Die Fläche entlang der Travepromenade gibt es von der Stadt nur, wenn die Kulturbühne alle offenen Rechnungen ausgleicht. Und sich eine professionelle Veranstaltungsfirma sucht, die die Shanty-Veranstaltung organisiert.
Kabelbrücke am Verkehrsschild festgebunden: So sah es am 20.01.2019 in der Trelleborgallee aus. Foto: ARCHIV TA
Wolfgang Hovestädt von der Kulturbühne hat bereits an den Lübecker Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) geschrieben, dass die geplanten Veranstaltungen »Shanty-Festival« (05.-07.07.2019) und »Sommerfest« (30.08.-01.09.2019) nun nicht stattfinden würden, da er die Flächen nicht bekäme. »Aus nicht nachvollziehbaren Gründen«, wie Hovestädt schreibt. TA
Email der Kulturbühne vom 20.02.2019 an Bürgermeister Jan Lindenau im Wortlaut: Sehr geehrter Herr Bürgermeister, aus gegebenen Anlass möchte ich Sie – bevor Sie es aus der Presse erfahren – darauf hinweisen, dass die von mir für dieses Jahr geplanten Veranstaltungen, das Shanty-Festival vom 5. bis 7. Juli und das Sommerfest vom 30. August bis 1. September, leider nicht stattfinden werden, da der Kurbetrieb Travemünde, der für die Flächenvergabe zuständig ist, mir die dafür benötigten Flächen aus nicht nachvollziehbaren Gründen nicht zur Verfügung stellen will. Das hat mir der Geschäftsführer der LTM, Herr Lukas, per Brief und auch per Mail mitgeteilt! Ich werde nun die sich bereits angemeldeten Shantychöre (35!), die teilweise aus dem europäischen Ausland und auch aus dem gesamten Bundesgebiet kommen wollten, anschreiben und ihnen den Ausfall des größten deutschen Shanty-Festivals mitteilen. Das wird auch erhebliche Konsequenzen für die Hansestadt haben: An erster Stelle sei der Imageschaden genannt. Nicht zuvergessen die Regressansprüche, die die Chöre wegen der bereits erfolgten Bezahlung gebuchter Unterkünfte geltend machen könnten. Schade, dass mir ein solches Handeln aufgezwungen wird. Mit freundlichen Grüßen
Übernimmt die LTM das Shanty-Fest?
Gerüchte, die städtische Marketinggesellschaft LTM würde wie einst die Kurveranstaltungen nun auch das Shantyfest übernehmen, sind offenbar falsch. »Wir wünschen uns zwar, dass das Shantyfestival weiter existiert, aber wir werden es nicht übernehmen«, heißt es von seiten der LTM auf Nachfrage von »Travemünde Aktuell«.
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Kommentare
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Kommentar von Christian Jäger am 22.02.2019[2,4/103]
Mafiamünde
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Kommentar von Rosa Stilzchen am 22.02.2019[3,8/129]
»...aus nicht nachvollziehbaren Gründen...«! Welch eine bemerkenswerte Wahrnehmungsstörung! Ebenso wird für solche »Betriebsausfälle« nicht HL sondern der Vertragspartner/ Veranstalter in Regress genommen. Eine leere Drohung!
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Kommentar von kulturbanause am 23.02.2019[3,4/113]
Eigentlich bedauernswert, dass jemand, der sich um das Kulturmilieu Travemündes zeitweise verdient gemacht hat, einen unrühmlichen Absturz nimmt.Aber warum wollte Herr H. eigentlich zu hoch hinaus? Darum:besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende! Wird noch spannend sein, ob der Bürgermeister gegen seine eigenen Genossen einknickt? Das »Shantyfestival« hätte sich ohnehin bald überlebt.Jetzt ist neuer Ideenreichtum für Travemünder Veranstaltungen gefordert. Aber bitte nicht anstatt noch mehr »TW-Ballermann«,sondern gehobenes Niveau mit zarten Tönen.
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Kommentar von Der Hamburger am 23.02.2019[3,1/136]
Die Fläche ist doch sicherlich von zig-Behördenvertretern abgenommen worden, bevor sie eröffnet werden konnte. Dann hätten diese doch den Veranstalter darauf hinweisen und sofort einschreiten müssen und nicht erst jetzt, auf öffentlichen Druck hin, Nachforderungen stellen. Oder warum erfolgt eine Abnahme sonst? Und wie lächerlich ist eigentlich die Forderung für Shanty einen professionellen Veranstalter hinzuzuziehen. Gab es in den vergangenen Jahren an dem Festival Gleiches zu bemängeln, was man dem Veranstalter im Rahmen der Adventswochen vorwirft? Warum wirft man beides zusammen? Ja, es ist der gleiche Veranstalter. Aber warum redet man nicht darüber, wie es zu dem unrühmlichen Ausgang kommen konnte und lernt gemeinsam daraus? Da hat jemand, der mit viel Engangement Travemünde Kultur gebracht und vieles erfolgreich aus dem Nichts aufgebaut hat, mit den Adventswochen eine Veranstaltung gemacht, bei der er noch Lernbedarf hat. Das ist so, wenn man Dinge riskiert.
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Kommentar von Noge am 23.02.2019[2,7/77]
@Der Hamburger. Was Sie schrieben ist für einen Durchschnittskenner der Geschäftsgebahren von Schaustellern etc. und Verhalten der Verwaltung – oder einen solchen mit noch höheren Einsichten – vollkommen plausibel. Aber eben nur plausibel. Alle Vorgänge dieser Art müssen, wenn sie in Lübeck und Travemünde geschehen und noch nicht abgeschlossen sind, noch die sogenannte Einfältigkeitsprüfung durchlaufen. Diesen Test würde wahrscheinlich Ihr Beitrag nicht bestehen. Ich nehme daher ebenso plausibel gedacht an, dass der letzte Akt des Dramas noch nicht aufgerufen ist und die beteiligten Akteure noch eine geraume Anzahl von Überraschungen aus dem Hut zaubern können. Kulturpreise für große Verdienste am Volke oder goldene Zitronen für die größten lokalverortbaren Dummheiten und Handlungen können also noch nicht vergeben werden.
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Kommentar von David Kidon am 25.02.2019[3,8/53]
Sowohl der LTM- als auch der Kurbetriebsgeschäftsführer sind ihrem Arbeitgeber HL und somit uns Steuerzahlern zu einer wirtschaftlichen Geschäftsführung verpflichtet! Es wäre darum pflichtverletzend, wenn sie zukünftig weiter mit einem unzuverlässigen und zahlungssäumigen Veranstalter »ins Blaue hinein« in Geschäftsbeziehungen bleiben. Dabei ist es aus Steuerzahlersicht unbeachtlich, ob das Shantyfestival populär oder nicht ist. Es kann auch nicht um die Höhe der unbezahlten Rechnung gehen, sondern um die Seriösität der Kulturbühne bzw. ihres geschäftlichen Vertreters. Auch darf sich der Bürgermeister nicht von seinem Zirkus-Hobby (wohlgemerkt!) für den Briefschreiber mild stimmen lassen, damit er sich nicht dem Anschein der Begünstigung aussetzt.
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Kommentar von Rosa Stilzchen am 26.02.2019[3,7/32]
Vorschlag: Herr Hollesen baut auf dem Priwall für die Kulturbühne ein Theater -z.B » Waterfront-Palast«?Dann ist Herr Hovestädt beschäftigt.Da der Bürgermeister bekanntlich beide Herren gut kennt, könnte er den Kontakt herstellen.
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Kommentar von Der Hamburger am 27.02.2019[3,8/13]
Da will wohl Herr Kirchhoff auf diesem Wege der LTM helfen, das erfolgreiche Format des Shanty-Festivals zu kapern. Die bemühte sich zwar gleich, eine Übernahme abzulehnen (wie oben abgedruckt), aber dieses Statement ist auch nur ein Schachzug, den die beiden sich auf dem Weg zur Übernahme des Festivals ausgedacht zu haben scheinen. Wie billig und durchsichtig.