ORTSGESCHEHEN 5 266
Travemünde 22.10.2018
Ein Konzept aus alten Punkten

Los ging es mit der Vorstellung des »Mobilitätskonzeptes«. Mit dem Konzept würde die zweite verkehrliche Anbindung von Travemünde empfohlen, schickte die Referentin vorweg. Die werde aber neue Betroffenheiten mit sich bringen, meinte sie.
Weiter solle der ÖPNV verbessert werden und es würden 2800 öffentliche Stellplätze gefordert.
Dann war es an Stadtplaner Karsten Schröder, das Konzept vorzustellen. Die Prognose geht von einer Zunahme des KfZ-Verkehrs an der Hauptzufahrt um 25 Prozent aus. »Das ist eine ganze Menge«, meinte Schröder.
Angegangen werden sollen »Hauptknotenpunkte« wie an der Vogteistraße und der Ausfahrt Teutendorfer Weg.
Die zweite Anbindung ist eher langfristig gedacht. Als Trassen wurde die Anbindung am Skandi als Option genannt, die ja schon eine Bahnquerung beinhaltet. Die Erschließung durch das Wohngebiet Teutendorfer Siedlung wurde verworfen. Bleibt noch der Bereich des Rönnauer Weges und der Ostseestraße. Favorit scheint aber der Skandi zu sein.
Die Bahnanbindung soll im Halbstundentakt in der Haupturlaubszeit angeboten werden können.
Das öffentliche Parken soll ein festes Kontingent auch an zentralen Parkplätzen bieten. Das Kontingent an bestehenden 2800 Parkplätzen soll sichergestellt werden. Wenn Stellplätze weggenommen werden, soll entsprechend Ersatz geschaffen werden.
Das Parken in den Wohnstraßen würde stattfinden, weil es dort umsonst sei. Auch wenn noch zentrale Parkplätze frei seien. Man will das Thema nochmal aufnehmen.
Zum Thema Vorderreihe wird die ganzjährige Fußgängerzone empfohlen. Die Fahrradfahrer sollen bleiben, es wird an die Rücksichtnahme appelliert (Schrittgeschwindigkeit).
Die Bertlingstraße soll nicht Fußgängerzone werden. Man spricht sich aber für eine Reduzierung der Geschwindigkeit aus. Der Kombibahnsteig soll mit einbezogen werden.
Die dritte Priwallfähre kommt, hieß es dann weiter zur Anbindung der Halbinsel. 2021 soll es soweit sein. Auf Priwallseite soll mehr Aufstellfläche für PKW den Rückstau in die Mecklenburger Landstraße reduzieren.
Das Konzept soll nun in die politischen Gremien und die Bürgerschaft gehen.
Ein Zuschauer meinte, der Auftrag an die Bürgerschaft, das Verkehrskonzept sei schon dreieinhalb Jahre her. Und seit dreieinhalb Jahren seien die genannten Punkte auch schon bekannt. TA
Priwallfähre
Ein Priwallanwohner verwies darauf, dass es bereits drei Fähren gäbe. Er hätte gehört, dass es Personalknappheit gäbe. Und deshalb würde manchmal nur eine Fähre fahren. Von Seiten der Stadt wurde das mit den Problemen qualifiziertes Personal zu bekommen, Unfällen und Krankheit begründet. Man bilde jetzt auch aus. Und die neu zu bauende Fähre soll effizienter werden. Letzteres sorgte für Lacher im Publikum.
Radfahren in der Vorderreihe
Ein Stadtseitenbewohner meinte, es sei ihm unerklärlich, warum man das Fahrradfahren auf den 800 Metern Vorderreihe nicht verbiete, zumindest für die Saison. Man könne auch schieben. Vom Publikum gab es Applaus. Die Verwaltung will die Anregung mitnehmen.
Stadtteilbüros
Ja, es wird sicherlich noch in der ersten Hälfte 2019 ein Stadtteilbüro in Travemünde wieder geben, meinte Senator Ludger Hinsen. Es werde das wahrscheinlich in der Stadtschule bei der Kurverwaltung geben. Im Prinzip ist das allerdings auch keine neue Nachricht, denn den Termin hatte Bürgermeister Lindenau bereits im Wahlkampf genannt (TA berichtete).
Die Pressemitteilung der Hansestadt Lübeck zum Thema:
Mobilitätskonzept im Rahmen der Stadtteilkonferenz vorgestellt
Bahnverkehr im Halb-Stunden-Takt und zweite Zuwegung: Die BürgerInnen diskutieren mit!
Über 200 BürgerInnen folgten der Einladung zur ersten Stadtteilkonferenz zu der Bürgermeister Jan Lindenau in das Kreuzfahrtterminal nach Travemünde eingeladen hatte (siehe Pressemeldung 180922L vom 16. Oktober 2018).
Themen des Abends waren unter anderem die Wiedereröffnung des Stadtteilbüros im Jahr 2019, ein Konzept für Grillplätze am Grünstrand, die Optimierung der Fähranbindung des Priwalls sowie die Zukunft der Kohlenhofspitze und das dazu aktuell laufende Prüfverfahren zum Landschaftsschutzgebiet.
Schwerpunkt des Abends war das Travemünder Mobilitätskonzept, das der Bereich Planen und Bauen der Hansestadt Lübeck vorstellte und zu dem die BürgerInnen vor Ort Fragen und Anregungen loswerden konnten.
Der aus dem Mobilitätskonzept hervorgehende Maßnahmenkatalog umfasst insgesamt rund 50 Einzelmaßnahmen. Hierzu gehören etwa der Ausbau und die Umgestaltung diverser Kreuzungen und Straßenzüge, ein durchgehender Halb-Stunden-Takt im Bahnverkehr, eine Planung einer zweiten Haupterschließung, eine gestalterische Aufwertung des Umfeldes des Strandbahnhofes oder die Prüfung von Anwohnerparkvorrechten in Strandnähe. Ferner wird eine dritte Fähre seitens des Stadtverkehr Lübeck angeschafft. Derzeit ist hierfür die Ausschreibung in Vorbereitung.
Ob Fußgänger, Rad- oder Autofahrer, Bus- und Bahnfahrer oder Nutzer der Priwallfähren– die BürgerInnen aus Lübeck – Travemünde durften den künftigen Entwicklungsprozess im Rahmen zweier großer Bürgerveranstaltungen bereits im Februar und November 2017 aktiv mitgestalten. Nun geht das entwickelte Konzept zur finalen Abstimmung in die Gremien der Bürgerschaft.
Der Bürgerbeteiligung voraus gingen umfangreiche Verkehrserhebungen, die als Basis für den Erarbeitungsprozess dienten. Die Analyse berücksichtigte dabei auch alle im Raum Travemünde/ Priwall avisierten Projekte des Wohnungsbau und Tourismus. So wurde ermittelt, dass der Kfz-Verkehr bei voller Umsetzung dieser Projekte auf der B75 als Hauptzufahrt nach Travemünde rund 25 Prozent zunehmen wird. Gleichzeitig ist auch festzuhalten, dass das ermittelte Gesamtverkehrsaufkommen mit dem bestehenden Netz (und punktuellen Optimierungen) noch abgewickelt werden kann. Die rund 2.800 öffentlichen Parkplätze ergaben sich – auch in der Hauptsaison – als ausreichend.
Eine Umsetzung erster Maßnahmen, wie etwa das Abmarkieren eines Radfahrstreifens im Gneversdorfer Weg und die Einführung von Bike-und-Ride-Anlagen an den Bahnhaltepunkten »Lübeck Travemünde-Hafen« und »Travemünde-Skandinavienkai« ist bereits in diesem Jahr erfolgt.
Bürgermeister Jan Lindenau: »Der große Zuspruch und der konstruktive Diskurs haben bestätigt, dass das Format der Stadtteilkonferenzen ein guter Weg ist, die Bürgerinnen und Bürger zukünftig noch besser einbinden und ihre Anregungen aufnehmen. Auch nach den Stadtteilkonferenzen wollen wir mit dem zentralen Kontaktformular unter www.buergerservice.luebeck.de und der neuen Behördennummer (0451) 115 den Kontakt aufrechterhalten.«
Eine Dokumentation zu dieser Stadtteilkonferenz und Informationen zu zukünftigen Stadtteilkonferenzen ist ab sofort online unter: www.stadtteilkonferenz.luebeck.de abrufbar.
Die nächste Stadtteilkonferenz findet am 28. November 2018 im Stadtteil Buntekuh statt (Familienzentrum, Korvettenstraße 64a).
Quelle: Pressemitteilung Presseamt Lübeck vom 23.10.2018