VERANSTALTUNGEN
Travemünde 01.09.2017
Uli Masuths Vorpremiere: »Mein Leben als ICH«

So war es auch bei Uli Masuth. Schon nach seinem letzten Auftritt in Travemünde hatte der die Planungen für sein neues Programm im Kopf und sich den Raum und die Bühne für Proben, Vorpremiere und Premiere gesichert. Nach einer Woche intensiver Probe auf der Bühne im Kulturbahnhof lud nun Uli Masuth am gestrigen Donnerstag, den 31. August, zur Vorpremiere seines Stückes »Mein Leben als ICH« ein.
Ein Kabarett-Abend mit Musik aber ohne Gesang, dafür hoch politisch. Jeder für sich, Gott für uns alle – ist ein geflügeltes Wort, das den ganz normalen Egoismus unter dem großen Himmelszelt beschreibt: Jeder kümmert sich um seinen eigenen Kram und der liebe Gott ist für das große Ganze zuständig. Ob das die Welt zusammen hält? Denn, wo Religion früher für viele Menschen Teil der Lösung war, wird sie heute für die Menschheit oftmals zum Problem. Wo es früher Gebote und Verbote gab, gibt es heute Optionen – und zwar jede Menge. Kein Wunder, dass Mensch sich Fragen stellt wie: Wohin will ich eigentlich? Denn das wissen wir offenbar immer weniger, sind dafür aber – dank unseres rasanten Lebensstils – immer schneller da. Fragen wie: Welche Rolle spiele ich eigentlich in meinem Leben? Eine Hauptrolle? Eine Nebenrolle? Gar keine Rolle? Wer will das schon, keine Rolle spielen? Sind deshalb so viele Menschen völlig von der Rolle? Was ist los in einer Zeit, in der sich die Menschen ständig selbst fotografieren und die Überhöhung des eigenen Ichs stetig zunimmt? Und das nicht nur im Netz. Womit hier keineswegs auf Figuren wie Donald Trump angespielt werden soll. Wie gut, dass Masuth Meister des rabenschwarzen Humors ist, der natürlich auch die Schwächen des Gutmenschentums bloßlegt und gewaltig gegen den Strich bürsten kann. Mit Masuth als »schwarzem Ritter« lässt sich Licht ins egozentrische Verwirrungsdunkel bringen…
Die Fans waren beeindruckt von der Vorpremiere. Wer die Premiere erleben möchte, der komme am Samstag, den 2. September um 19:30 Uhr in die Kulturbühne. PM/KEV