ORTSGESCHEHEN 1 15
Travemünde 30.09.2016
Richtfest in der Ostseestraße
Im Dezember ziehen die ersten Bewohner ein
Neben Gästen aus Politik und Verwaltung fanden auch Nachbarn den Weg auf das Gelände. Durch die aufgeschütteten Erdwälle ist es schlecht einsehbar und so wurde manchem erst bei beim Richtfest bewusst, wie groß diese Anlage wird.

Auf dem Außengelände roch es nach Bratwurst und Nackensteak: »Für Ihr leibliches Wohl ist mit Leckereien vom Schwenkgrill in bunter Auswahl gesorgt«, hatte die KWL in ihrer Einladung versprochen. Festzeltgarnituren gab es im weißen Zelt. Davor ein Mikrofon.
Als erstes sprach Dirk Gerdes als Geschäftsführer des städtischen Projektentwicklers KWL. Man hätte bei dem Projekt eine Kooperation fast mit der gesamten Lübecker Handwerkerschaft gehabt, sagte Gerdes. Die ersten Menschen sollen nun im Dezember 2016 einziehen, wenn der erste Bauabschnitt fertig ist. Der zweite Bauabschnitt soll im Februar 2017 fertig sein. Ein Betreiber stehe noch nicht fest. Möglicherweise werde sich das bei Gesprächen kommende Woche ergeben. Insgesamt sollen 363 Menschen einziehen. »Wir müssen uns in Lübeck nicht verstecken, wir haben hier eine ausgezeichnete Arbeit geleistet«, sagte Gerdes.
Dann überreichte er dem Fachbereichsleiter für Soziales und Wirtschaft Sven Schindler (SPD) ein selbst fotografiertes Bild von einer Taube, die auf der Baustelle neben einer großen Sonnenblume sitzt. Die Taube sei ja auch ein Friedenssymbol.

Nächster Redner war der amtierende Bürgermeister Bernd Saxe (SPD), der sich mit verschränkten Armen vor dem Publikum aufbaute. Saxe sprach unter anderem davon, dass mit der Ostseestraße die letzte Turnhalle leergezogen werde. Viele Zuhörer gab es nicht, auch Mitglieder seiner eigenen Partei zogen es vor, während der Ansprache ihre eigenen Gespräche fortzusetzen.
Ganz still wurde es dagegen im Publikum, als die Zimmerleute ihren Auftritt hatten. Die sprachen wie üblich in Versform. Allerdings mit ganz anderem Inhalt als bei solchen Richtfesten gewohnt. Sie gingen auf das Schicksal der zukünftigen Bewohner ein. »Nie möge der Schrecken euch mehr hetzen« hieß da eine Zeile. Die Versform und der anrührende Inhalt der Worte bildeten einen ungewöhnlichen Kontrast.
Die Worte verfehlten ihre Wirkung beim Publikum nicht. Auch Fachbereichsleiter Sven Schindler zeigte sich beeindruckt und sicherte sich eine Kopie des Textes. TA