IG »Rettet den Kurbetrieb für Travemünde!« gegründet – Ab Donnerstag werden Unterschriften gesammelt
Der Travemünder Kurbetrieb war in der Vergangenheit so etwas wie ein SB-Markt für städtische Gesellschaften: Selbst das Schwimmbad Aqua-Top gehörte einst zum Kurbetrieb. Scheibchenweise verschwanden die Tourist-Info mit der Zimmervermittlung, die Großveranstaltungen und das Marketing, später noch die kleinen Kurveranstaltungen. Jedes Mal mit den bekannten Folgen. Jetzt soll der Rest der »Beute« verteilt werden und damit hat der berühmte Tropfen in Travemünde das Fass zum Überlaufen gebracht: Am Montag wurde die »Interessengemeinschaft rettet den Kurbetrieb« gegründet.
Am Montag gründete sich aus aktuellem Anlass die neue »Interessengemeinschaft Rettet den Kurbetrieb für Travemünde!«: Stephan Kanow, Meinhard Wiechmann, Thomas Misch, Thomas Schapke, Jochen Mauritz, Charlotte Seipel, Gabi Bühring-Pegel, Klaus Petersen, Johannes Pegel, Gert Schröder und Hans Kröger. Foto: TA
Zu einem spontanen Treffen angesichts der aktuellen Lage hatte Travemündes größte Strandkorbvermieter-Vereinigung geladen, die »Interessengemeinschaft der Travemünder Strandkorbvermieter«. Charlotte Seipel begrüßte am Dienstag die ersten Mitstreiter für den Erhalt und die Stärkung des Kurbetriebes. Kollege Johannes Pegel kündigte gleich an, dass beim nächsten Termin eine noch größere Gruppe mit vielen Geschäftsleuten aus Travemünde zusammentreten werde, dafür wurde extra das komplette Restaurant »El Pueblo« reserviert.
Die Forderungen der »Interessengemeinschaft Rettet den Kurbetrieb für Travemünde!«: »Wir fordern die Bündelung der touristischen Aktivitäten mit allen Entscheidungskompetenzen beim Kurbetrieb. Dazu gehören die derzeit bestehenden Aufgaben sowie zusätzlich die Veranstaltungen und das Tourist-Büro inklusive Zimmervermittlung. Weiter muss der Kurbetrieb ein Mitspracherecht beim Travemünde-Marketing haben.«
Die neue Interessengemeinschaft »Rettet den Kurbetrieb für Travemünde!« ist nicht parteigebunden, auch wenn viele Travemünder Politiker bereits ihre Unterstützung zugesagt haben, darunter Vertreter von CDU, FDP und BfL. Thomas Misch, stellvertretender Vorsitzender der BfL Travemünde, betonte, dass es jetzt um die Aufrechterhaltung der Tourismusbetreuung ginge: »Das ist lebenswichtig für Travemünde.«
Johannes Pegel von der Interessenvertretung der Strandkorbvermieter befürchtet zudem Imageverluste gegenüber anderen Tourismus-Gemeinden, die das Geschehen in Travemünde schon länger verfolgen. »Wir machen uns ja zur Lachnummer«, sagte Pegel.
Klaus Petersen, Vorsitzender des Kurbetriebsausschusses und Ehrenvorsitzender des CDU-Ortsverbandes Travemünde verdeutlichte die Situation: Wenn nun noch etwa die Toiletten in den Bereich Entsorgungsbetriebe und die Grünflächen im Bereich Stadtgrün gingen, sei das kaum ein Sparbeschluss. »Die sparen nicht und das wissen die auch genau«, sagte Petersen. »Es richtet sich vor allem gegen Travemünde.«
Hans Kröger, für die FDP im Travemünder Ortsrat, vermutet andere Motive als Sparziele: »Der Kurbetrieb soll seine Selbständigkeit verlieren, soll dem Fachbereich von Herrn Schindler untergeordnet werden.« Strandkorbvermieter Johannes Pegel sprach von einem »persönlichen Krieg«, der gegen einzelne Personen angezettelt werde.
Vertreten in der neuen Interessengemeinschaft ist auch Stephan Kanow, Vorsitzender der Travemünder Dienstleistungs- und Handwerkergemeinschaft (TDHG). Die Handwerkergemeinschaft verhalte sich politisch neutral, betonte Kanow. Vom Prinzip her sei man aber für den Erhalt des Kurbetriebes. Im Prinzip sei man schon bei den Veranstaltungen einen Schritt zu weit gegangen.
Bereits am Donnerstag (03.03.2011) sollen Unterschriften auf dem Travemünder Wochenmarkt gesammelt werden. Die Forderung der Interessengemeinschaft: Die Bündelung der touristischen Aktivitäten mit allen Entscheidungskompetenzen beim Kurbetrieb Travemünde. Das bezieht sich nicht nur auf die derzeitigen Aufgaben, sondern schließt auch die Ansiedlung der Veranstaltungen und des Tourist-Büros mit der Zimmervermittlung beim Kurbetrieb Travemünde ein. Lediglich das touristische Marketing soll in Lübeck bleiben, wobei der Kurbetrieb ein Mitspracherecht beim Travemünde-Marketing haben soll, so die Forderungen.
Unterschriftenlisten sollen in den nächsten Tagen auch in Travemünder Wirtschaftsunternehmen ausliegen. Info und Listen zum Ausdrucken gibt es unter Email rettet-den-kurbetrieb@gmx.de TA
Donnerstag, 03. März 2011
Unterschriftenaktion
»Interessengemeinschaft Rettet den Kurbetrieb für Travemünde!«
Wochenmarkt, Vorderreihe, Travemünde
Ab 08:00 Uhr
Info unter Email: rettet-den-kurbetrieb@gmx.de
Samstag, 05. März 2011
Unterschriftenaktion
»Interessengemeinschaft Rettet den Kurbetrieb für Travemünde!«
Vorderreihe Travemünde (bei der Sparkasse)
Zeit: 10:00 – 12:00 Uhr
Info unter Email: rettet-den-kurbetrieb@gmx.de
Montag, 07.03.2011
Treffen der IG »Rettet den Kurbetrieb für Travemünde!«
19:00 Uhr
Restaurant El Pueblo (Dr. Zippel-Park, bei den Tennisplätzen)
Info unter Email: rettet-den-kurbetrieb@gmx.de
Externe Links zum Thema: »Travemünder wollen Kurbetrieb retten«, HL-live.de vom 28.02.2011 (21.30 Uhr); »Travemünde: Neue Hoffnung für Kurdirektor Uwe Kirchhoff?«, ln-online.de vom 01.03.2011 (07:31 Uhr).
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Kommentare
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Kommentar von ein franke im norden am 28.02.2011[4,0/1]
Na sowas!!! Da werden die Travemünder doch nicht etwa aus dem Dornröschenschlaf aufgewacht sein und anfangen sich zu wehren??? Geht doch!!!!! Super!! Man(n) sieht sich beim Unterschreiben.
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Kommentar von Hans Rehtanz am 28.02.2011[4,0/1]
Moin, moin. Könnte man nicht evtl. einen Abstimmungslink mit den nötigen Vorgaben einrücken?? Würde vielleicht ein paar Stimmen mehr bringen... Zumal ja die Jugend eher auf das WWW zugreift. Tach ook.
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Kommentar von travemanni am 28.02.2011[3,0/1]
Ein account bei facebook ist sicher auch hilfreich. Da gibt es sicher viele zufriedene Travemündebesucher, die vom Kurbetrieb und seinen Leistungen begeistert waren.
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Kommentar von Rudi Lichtenhagen am 28.02.2011[3,0/1]
Gratuliere zum 100sten Artikelaufruf innerhalb von 90 Minuten! Ach, das bin ich ja selbst! Also ich bin auch absolut dafür, dass der Kurbetrieb nicht nur erhalten bleibt, sondern wieder zu seiner früheren Bedeutung zurückgeführt wird! Die zahlreichen Mitglieder der TWG müssen sich jetzt entscheiden, ob sie die Vernichtung des Kurbetriebes WIRKLICH wollen! Herzliche Grüße vom Zugezogenen (vor genau 20 Jahren) Rudi Lichtenhagen
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Kommentar von Michael Freytag am 28.02.2011[3,0/1]
Ich habe nicht mehr damit gerechnet, dass die Travemünder gegen Lübeck aufbegehren und bin richtig gerührt. Ich werde mit weiteren Mitgliedern die Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft TWG verlassen, weil der Vorsitzende Aichholzer den Ausverkauf Travemündes betreibt.
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Kommentar von Phil am 28.02.2011[3,0/1]
Nachdem wir Travemünder am 18. Dezember 2012 den 100. Jahrestag des Beschlusses der Eingemeindung durch Lübeck begehen bin ich der Meinung, dass es jetzt mit dem weiteren Ausverkauf des Kurbetriebes an der Zeit ist Bilanz und Konsequenzen zu ziehen. Das Argument von damals »eine effektivere Verwaltung« zu ermöglichen hat sich bekanntlich als falsch erwiesen. Nach diesen 100 Jahren sollte man das in Lübeck endlich einsehen und dem Ostseebad die Freiheit zurückgeben. Wir möchten nicht weiter für jede Kleinigkeit in Lübeck vorsprechen müssen und monatelang auf Entscheidungen von nicht Travemündern warten. Wir wollen endlich das Schicksal Travemündes wieder selbst in die Hände nehmen und so wie die vielen anderen blühenden Ostseebäder frei für uns entscheiden. Es wird allerhöchste Zeit! Wir sollten endlich die guten Ratschläge anderer Ostseebäder annehmen, Lübeck macht genau das Gegenteil.
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Kommentar von SU am 28.02.2011[3,0/1]
Man stelle sich vor, unseren Kurdirektor gibt es nicht mehr und das Kurgebiet heißt LTM-Gebiet, die Kurabgabe heißt LTM-Abgabe, es gäbe eine LTM-Gartenstraße, einen LTM-Strand, einen LTM-Park, ein LTM-Haus, LTM-Anwendungen und vielleicht sogar einen LTM-SCHATTEN, tolle Aussichten!
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Kommentar von Angelika Bog am 28.02.2011[3,0/1]
Na also, geht doch!! Meine Freude kennt heute abend keine Grenzen. Dank an Alle, die sich für Travemündes Zukunft und das Wohlergehen unseres schönen Ortes jetzt in vielfältiger Weise engagieren. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.
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Kommentar von Klaus Hansen am 01.03.2011[3,0/1]
Endlich kämpft Travemünde für sein Seebad. Die Mitverantwortlichen für den Untergang der Kurverwaltung sitzen im Vorstand der Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft, die gehören gleich mit abgelöst, die wollten die Veranstaltungen zur LTM geben. Es geht aber nicht um die Vorteile einiger Geschäftsleute (einem Strandkorbvermieter), es geht um unser Travemünde.
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Kommentar von Rolf Kaufmann am 01.03.2011[2,0/1]
Oh Gott, was macht jetzt bloß Herr Hovestädt?? Sich mit Frau Bog entzweien??
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Kommentar von Neu-/Alttravemünder am 01.03.2011[5,0/1]
Es wird ja wohl niemand auf die Idee kommen, die Eingemeindung Travemündes vor 100 Jahren im nächsten Jahr zu feiern! Im Gegenteil, ich schlage vor, daß Lübeck seine schönste Tochter, die ja nur eine Last zu sein scheint, endlich ins Erwachsenenleben entläßt!!!
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Kommentar von Phil am 01.03.2011[5,0/1]
Wenn Lübeck es schon so schwer hat mit Travemünde, dann befreien wir die Stadt doch einfach von der Last. Vor 100 Jahren wurde Travemünde »Eingemeindet« und jetzt arbeiten wir an der »Ausgemeindung«. Das muss/soll unser Ziel sein und daran müssen wir mit aller Kraft, Jung und Alt zum Wohle des Ostseebades geschlossen arbeiten.
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Kommentar von D. Püst am 01.03.2011[5,0/1]
Travemünde fängt an sich zu wehren. Als Hamburger und ständiger Travemünde Besucher habe ich mich schon immer gefragt ob man um 18 Uhr die Kantsteine hochklappen muß. Gepräche mit Travemündern haben ergeben, daß dieses so gewollt sei. Es ist immer wieder ein Name aufgetaucht: »Herr Aichholzer«; Guttenberg ist heute zurück getreten, wann Sie.
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Kommentar von Mitbürger am 01.03.2011[3,0/1]
Klasse Aktion. Viel hat man stillschwegeind in Travemünde zur Kenntnis genommen, nun ist die Zeit gekommen, endlich gegen diese absurden und unüberlegten Beschlüsse sich zu wehren. Herr Aichholzer freuen Sie sich eigentlich auf den Sommer? Sie sind mit Ihrer Meinung in Travemünde in der absoluten Minderheit. Ihr Platz ist woanders, aber nicht mehr in Travemünde.
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Kommentar von Bodo Maria am 25.03.2011[2,0/1]
Meine Meinung zum obigen Thema: Wir benötigen in Travemünde eine Außenstelle, die die Bündelung der touristischen Aktivitäten in Travemünde mit mehr Kompetenz in Zusammenarbeit mit der LTM durchführt. Dieser Aussenstelle muß eine Person vorstehen, die die notwendige Erfahrung hat, mit seinem Engagement überzeugt und in Travemünde lebt. Ob diese Person nun Kurdirektor heißen mag oder wie immer auch.
Bodo Maria
Sänger und Musikproduzent