BLAULICHT
Travemünde 14.07.2010
Urlaub in der Notaufnahme
DLRG und Kurbetrieb warnen: Schwere Verletzungen bei Brückenspringern

Für Frank Hertlein, Vorsitzender der DLRG Lübeck, ist die defekte Seebrücke, von der die Leute springen, zur Zeit das größte Sicherheitsproblem am Travemünder Strand. »Ich habe gestern einen Bericht einer anderen DLRG-Wachstation bekommen, wo ein 17jähriger in 60 Zentimeter tiefes Wasser gesprungen ist und wie es aussieht eine Querschnittslähmung davongetragen hat«, warnt er.
Am Dienstag gab es deshalb eine so genannte »Badebegehung« des Strandes mit Kurbetrieb, DRK, DLRG und Wasserschutzpolizei. Kurdirektor Uwe Kirchhoff: »Selbst in Anwesenheit der Rettungskräfte sind noch Leute von der Brücke gesprungen.«

Kurverwaltung und DLRG warnen ausdrücklich davor. Das Wasser sei flach und jedes Jahr gäbe es Unfälle, meint Kurdirektor Uwe Kirchhoff. An den Brücken, sogar auf das Holz gemalt gäbe es Hinweise »Springen verboten«. Mehr könne man nicht tun. »Diese Art von Mutprobe ist lebensbedrohlich und gesundheitsgefährdend«, warnt Kirchhoff.
Am Mittwochnachmittag sprang von der Brücke vor der DLRG-Station wieder ein Jugendlicher ins flache Wasser, mit dem Kopf voraus. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Wie es aussieht, ein weiterer Unfall mit tragischem Ausgang. 10 Minuten, nachdem der Einsatz beendet war, sprangen wieder Jugendliche vom Steg. Ein DLRG-Mitarbeiter sprach bereits davon, die Brücke notfalls zu schließen. TA