WIRTSCHAFT 2 2
Travemünde/St. Peter Ording 15.03.2010
Sabotage an gastronomischem Leuchtturmprojekt?
Gosch-Betreiber aus St. Peter Ording wehrt ich gegen Vorwürfe

»Ihre Angaben entsprechen nicht den Fakten«, schreibt Volker Saß an Frank-Peter Thomas und zählt die entsprechenden Textpassagen aus den beiden Artikeln auf (siehe unten). Er wirft dem DEHOGA-Mann vor, das Projekt in Travemünde sabotieren zu wollen. Saß fordert, die Angaben zurückzunehmen und droht mit dem Rechtsanwalt: »Ich möchte Sie bitten unmittelbar, innerhalb von 3 Tagen nach Zustellung, die von Ihnen gemachten Behauptungen, in den entsprechenden Organen zu korrigieren. Ich behalte mit weitere rechtliche Schritte vor«, schreibt Saß an Hotelier Jan-Peter Thomas mit Schreiben vom 14. März 2010. TA
Volker Saß schreibt an Jan-Peter Thomas unter Bezugnahme auf den Bericht in »Travemünde Aktuell« vom 12.03.2010:
Fakt ist: Das Baugenehmigungsverfahren entsprach den gesetzlichen Regelungen ansonsten wäre es wie Sie später ausführen auch nicht vom Oberverwaltungsgericht bestätigt worden.
Sie behaupten: »Er spricht von erheblich weniger Gästen für die übrige Gastronomie..«
Fakt ist: Auf Nachfrage in der Getränkeindustrie hat der Standort St. Peter-Ording im Jahre 2009 bei der Masse der Gastronomiebetrieben im Bereich Getränkeabsatz erheblich zugelegt. Ebenso sind die Besucherzahlen im Standort sprunghaft angestiegen. Hier gibt es detaillierte Zahlen von der TSZ St. Peter-Ording. Dieses Mehraufkommen kann gastronomisch nicht alleine von Gosch St. Peter-Ording bewältigt werden, da schlicht die Kapazitäten fehlen. Somit haben die guten Betriebe vor Ort auch mehr Kunden.
Sie behaupten: »Die Arbeitsplätze, die geschaffen wurden, würden überwiegend aus 400-Euro-Kräften bestehen, die meist aus Heide in Dithmarschen kommen.«
Fakt ist: Die Aufzeichnungen der Arbeitsnachweise in meinem Betrieb haben ergeben, das im Jahre 2009, 82 % der geleisteten Arbeit von fest angestellten Mitarbeitern geleistet wurde. Von den 43 fest angestellten Mitarbeitern kommen 3 Mitarbeiter aus Dithmarschen (jeweils einer aus Büsum, Wesselburen und Albersdorf, keiner aus Heide) Alle anderen Mitarbeiter wohnen auf Eiderstedt oder in St. Peter-Ording. Aushilfskräfte werden nur zu Sonderevents eingesetzt und diese lassen sich auf Grund der schwachen Infrastruktur nicht ausschließlich in St. Peter-Ording finden. Mit 18% Aushilfsanteil liege ich mit meinem Betrieb weit unter dem üblichen Standart.
Sie behaupten: Für das Grundstück in Top-Lage,….., würden die Gosch Investoren 17.000 € Erbpacht zahlen.
Fakt ist: Der von Ihnen genannte Betrag ist nicht richtig. Alle Investitionen meinerseits und auch seitens der Buhne 1 Restaurations Gmbh wurden ohne öffentliche Mittel bestritten.
Volker Saß schreibt an Jan-Peter Thomas unter Bezugnahme auf den Bericht in »Travemünde Netz« vom 13.03.2010:
Fakt ist: Nur 12% des Gesamtumsatzes Speisen werden mit Scampis gemacht. Somit ist der größte Teil der verkauften Speisen durchaus mit regionstypischen Produkten (Scholle, Rotbarsch etc.) erfolgt.
Sie behaupten: »..,dass die Vergabe des Grundstücks »unter der Hand« schon beschlossene Sache gewesen sei.«
Fakt ist: Die Vergabe ist rechtsmäßig erfolgt. Hat das OLG auch bestätigt.
Sie behaupten: »..,dass der Bürgermeister des Ortes jetzt im Gosch-Gebäude einen Bernsteinladen betreibe.«
Fakt ist: Betreiber ist Herr Boy Jöns, er war nie Bürgermeister von St. Peter-Ording. Zum Zeitpunkt der Vergabe war er in der Kommunalpolitik tätig, hat sich aber wegen Befangenheit aus allen Entscheidungen zum Thema Gosch aus den Gremien ausgeschlossen.
Sie behaupten: … mit seinem Party-Konzept und seinen rund 600 Sitzplätzen....absorbiere sie aber gleichzeitig…..«
Fakt ist: Im Lokal sind 138 Innenplätze und 126 Außenplätze plus 24 Plätze in Strandkörben somit insgesamt 288 Plätze und nicht 600. Damit schließt es sich auch aus, das ich die Gäste komplett absorbiere die zusätzlich nach St. Peter-Ording kämen.
Sie behaupten: …das die Gewerbesteuer in den Kassen St-Peter-Ordings landet, glaubt er nicht, weil die Firma in Heide angesiedelt ist.«
Fakt ist: Gemäß Handelsregisterauszug Nr. HRB 6828 vom Amtsgericht Flensburg befindet sich der Firmensitz der Betreibergesellschaft des Gosch Restaurants in St. Peter-Ording. Ich zahle meine (nicht unerhebliche) Gewerbesteuer also direkt in den Standort auch Fremdenverkehrsabgabe wird vor Ort geleistet.
Sie behaupten: »Ein Parkplatzproblem habe Gosch dem Ort verschafft…«
Fakt ist: Ein Parkplatzproblem gab es schon immer. Des weiteren wurden für einen erheblichen Betrag Parkplatzflächen von den Investoren bei der Gemeinde abgelöst. Sie behaupten: »Die Qualität des gastronomischen Angebots von Gosch fasst Jan-Peter Thomas zusammen in einem Wort zusammen: schlecht«
Fakt ist: Sie haben es ja in den beiden Artikeln mehrfach zum Ausdruck gebracht, das Gosch in St. Peter-Ording ein Renner ist und angeblich alle Gäste absorbiert. Glauben Sie wirklich das eine derartige Kundenfrequenz bei schlechter Qualität überhaupt möglich wäre? Warum haben Sie denn mit Ihrem Betrieb 40% weniger Umsatz? Gosch Sylt ist im vergangenen Jahr als Marke des Jahrhunderts gewählt worden. Seit 1964 steht der Name für 1 a Qualität und gute Gastronomie. Eigene Produktion der Fischprodukte und Überwachung gewährleisten seit mehr als 46 Jahren das sich die Marke Gosch am Markt behauptet.
Zusammenfassend schreibt Saß an Thomas:
Diese Unwahrheiten stehen so im Raum.
Was würden Sie tun wenn das über Ihre Person oder Betrieb gesagt würde?
Sie haben als Vorsitzender des DEHOGA Kreisverbandes Nordfriesland Süd einen erheblichen Imageschaden an meinem Betrieb, den Investoren, dem Bürgermeister sowie dem Tourismus-Standort St. Peter-Ording verursacht. Auch unsere zukünftigen Expansionspläne in den Standort Travemünde werden dadurch erheblich behindert, da Sie als DEHOGA Vorsitzender dieses gastronomische Leuchtturmprojekt durch Ihre Ausführungen komplett in Travemünde sabotieren möchten. Des weiteren rufen Sie dazu auf das die Investoren richtig bezahlen sollen.
Ich möchte Sie bitten unmittelbar, innerhalb von 3 Tagen nach Zustellung, die von Ihnen gemachten Behauptungen, in den entsprechenden Organen zu korrigieren.
Ich behalte mit weitere rechtliche Schritte vor.
Hochachtungsvoll
Volker Saß St. Peter-Ording, den 14.03.2010
(Geschäftsführer)
TA-Lesetipp zum Thema: »Die zweite Reihe leidet Hunger« DEHOGA-Chef von St. Peter Ording zu den Erfahrungen mit der Gosch-Gastronomie (12.03.2010).
Externer Link zum Thema: »Gosch: Fast Fish Food an der Travepromenade?« (Artikel im Travemünde-Netz vom 13.03.2010)
1 http://www.trave-netz.de/news/archives/1101