TOURISMUS
Travemünde/Lübeck 02.02.2010
Erfolgreiche Tourismusbilanz 2009 trotz Krise
Die 1,1-Millionen-Grenze wurde erstmalig überschritten Übernachtungsstatistik der Hansestadt Lübeck von Januar bis Dezember 2009
»Die Hansestadt Lübeck hat trotz der wirtschaftlich schwierigen Zeiten mit der Tourismusbilanz 2009 wieder ein neues Rekordergebnis erzielt«, freut sich Lübecks Wirtschafts- und Sozialsenator Wolfgang Halbedel über den positiven Jahresabschluss, »Den krönenden Abschluss bildete der Weihnachtsmonat Dezember mit einem Übernachtungsplus von 5,4 Prozent für die Hansestadt insgesamt. Das Erreichen der 1,1-Millionen-Marke ist ein Meilenstein und lässt uns für das Jahr 2010, auch wenn die konjunkturelle Talsohle noch nicht durchschritten ist, optimistisch in die Zukunft blicken.«
Auch Gabriele Schopenhauer, Aufsichtsratsvorsitzende der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH (LTM), sieht für Lübeck und Travemünde weiteres Potential: »Mit der »Marke Lübeck« haben wir 2009 die Voraussetzung geschaffen, die Hansestadt gemeinsam mit unseren Partnern optimal zu vermarkten und vor dem Hintergrund sinkender Budgets weiter Kräfte im Marketing zu bündeln. Ich hoffe sehr, dass alle diese Chance auch nutzen werden.«
Die rückläufigen Zahlen im Geschäftsreisebereich und im Auslandstourismus, die durch die weltweite Konjunkturlage bedingt sind, wurden im Urlaubsjahr 2009 durch die Reiselust der deutschen Gäste mehr als ausgeglichen. »Die Steigerung der Übernachtungszahlen der deutschen Urlauber und die leicht verlängerte Aufenthaltsdauer haben sich positiv auf die Jahresbilanz 2009 ausgewirkt,« erläutert Andrea Gastager, Geschäftsführerin der LTM, die Jahresstatistik, »Wir haben zwar ein zurückhaltendes Ausgabeverhalten bei der Buchung der Unterkünfte und Pauschalen beobachtet, aber die Reiselust unserer deutschen Gäste war 2009 ungebrochen.« Ein besonderes Highlight stellte 2009 für sie die Auszeichnung der LTM mit dem Sonderpreis »ServiceQualität« des Deutschen Tourismuspreises als Anerkennung für das Engagement der ganzen Stadt dar.
Hansestadt Lübeck insgesamt
Im Bereich der inländischen Übernachtungen konnte die Hansestadt mit 877.943 Übernachtungen von Januar bis Dezember 2009 das hohe Vorjahresniveau um 5,6 Prozent übertreffen (2008: 831.710). Die Übernachtungszahlen in der Auslandsstatistik waren mit einem Minus von 9,7 Prozent stark rückläufig (2009: 237.274, 2008: 262.820). Spitzenreiter im Auslandsranking waren trotz der Rückgänge traditionell wieder die Schweden mit 66.522 Übernachtungen (-21,9 %), gefolgt auf Platz 2 von den Dänen mit 39.640 Übernachtungen (+ 10,2%). Auf Platz 3 liegen die Niederlande mit 23.006 Übernachtungen (+13,5 %), auf Platz 4 Norwegen mit 15.478 (-11,5 %) und auf Platz 5 Italien mit 13.073 Übernachtungen (+0,4 %). Platz 6 belegt Großbritannien mit 10.035 Übernachtungen (-27,6 %) und auf Platz 7 ist der Aufsteiger Schweiz mit 9.543 Übernachtungen (+10,4%) geklettert. Etwas abgeschlagen auf Platz 8 liegt Finnland mit 8.994 Übernachtungen (-14,0%). Die durchschnittliche Verweildauer stieg insgesamt von 2,08 auf 2,15 Tage.
Stadtgebiet Lübeck
Im Stadtgebiet Lübeck wurden im Dezember 60.851 Übernachtungen registriert. Dies entspricht einem Plus von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2008: 58.188). »Lübeck hat mit seinem neuen Konzept als »Weihnachtsstadt des Nordens« gepunktet und noch einmal ein erfreuliches Übernachtungsplus im Vergleich zum Vorjahr erreicht«, so Senator Wolfgang Halbedel. Die bundesdeutschen Übernachtungen stiegen um 9,7 Prozent (2009: 37.489, 2008: 34.163), die Ankünfte der deutschen Gäste stieg um 11,5 Prozent auf 21.270 Ankünfte (2008: 19.076). Die Zahl der ausländischen Gäste sank um 3,1 Prozent auf 13.124 (2008: 13.538), das Volumen der ausländischen Übernachtungen sank um 2,8 Prozent auf 23.362 (2008: 24.025). Von Januar bis Dezember 2009 verzeichnete das Stadtgebiet Lübeck insgesamt 688.355 Übernachtungen und stellte damit über 60 Prozent des Übernachtungsaufkommens der Hansestadt insgesamt. Die Steigerung entspricht 1,1 Prozent (2008: 681.128). Die Zahl der bundesdeutschen Gäste stieg um 6,1 Prozent auf 257.706 Ankünfte (2008: 242.934), die Zahl der Übernachtungen aus dem eigenen Land stieg um 7,0 Prozent auf 481.985 Übernachtungen (2008: 450.481). Die Zahl der ausländischen Übernachtungen sank um 10,5 Prozent von 230.647 (2008) auf 206.370 (2009) Übernachtungen und die Zahl der ausländischen Gäste ging um 10,4 Prozent von 137.871 (2008) auf 123.563 zurück.
Travemünde
Das Ostseeheilbad Travemünde verzeichnete im Dezember 2009 ein Übernachtungsplus von 7,3 Prozent mit 25.006 Übernachtungen (2008: 23.305). Die Ankünfte sanken im gleichen Zeitraum um 9,4 Prozent von 10.519 (2008) auf 9.532 (2009). Die deutschen Übernachtungen stiegen von 21.421 (2008) auf 23.311 (2009), die Ankünfte sanken um 9,5 Prozent (2009: 8.941, 2008: 9.884). Die Zahl der ausländischen Gäste sank um 6,9 Prozent (2009: 591, 2008: 635), die Zahl der ausländischen Übernachtungen ging um 10,0 Prozent zurück (2009: 1.695, 2008: 1.884). Von Januar bis Dezember 2009 konnte Travemünde mit 426.862 Übernachtungen ein Übernachtungsplus von 3,3 Prozent erzielen (2008: 413.402). Die Zahl der Ankünfte in Travemünde sank insgesamt von 146.157 auf 137.799 um 5,7 Prozent. Die Aufenthaltsdauer steigerte sich von 2,83 Tage in 2008 auf 3,10 Tage in 2009. Den Löwenanteil der Travemünder Gäste bildeten die deutschen Urlauber mit 395.958 Übernachtungen und einem Plus von 3,9 Prozent (2008: 381.229). Die Zahl der deutschen Ankünfte sank im gleichen Zeitraum um 4,6 Prozent auf 128.526 (2008: 134.712). Der Auslandsanteil der Travemünde-Gäste ist 2009 mit 30.904 Übernachtungen um 3,9 Prozent (2008: 32.173) und 9.273 Ankünften um 19,0 Prozent gesunken (2008: 11.445). An erster Stelle im Auslandsranking stehen in Travemünde die Niederlande mit 14.910 Übernachtungen (+22,5 %), den zweiten Platz belegt Dänemark mit 2.939 Übernachtungen (-4,2%). Auf Platz 3 liegt Schweden mit 2.448 Übernachtungen (-26,9%) und Platz 4 belegt die Schweiz mit 2.301 Übernachtungen (-6,2%).
Wirtschaftsfaktor Tourismus in der Hansestadt Lübeck
Der jährliche Bruttoumsatz aus Tages- und Übernachtungstourismus in der Hansestadt Lübeck beträgt laut aktueller Untersuchung des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institutes für Fremdenverkehr (dwif) 595,4 Mio Euro. Die profitierenden Branchen sind Dienstleistungen mit 80,2 Mio Euro (13,5%), der Einzelhandel mit 276,4 Mio. Euro (46,4%) und das Gastgewerbe mit 238,8 Mio. Euro (40,1 %). »Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Travemünde, aber kein Selbstläufer« konstatiert Wolfgang Halbedel, »Der Tourismus boomt, aber auch die Konkurrenz der Destinationen wächst. Lübeck und Travemünde müssen sich erfolgreich im Wettbewerb positionieren.«
Die Tagesausgaben pro Übernachtung betragen 110,50 Euro, das jährliche Besuchervolumen in Übernachtungen beträgt 1,4 Mio. (gewerbliche Betriebe, Privatquartiere, Touristik- und Dauercamping). Das ergibt insgesamt einen Bruttoumsatz durch Übernachtung in Höhe von 154,7 Mio. Euro pro Jahr. »Die Hansestadt Lübeck profitiert im Segment des Städtetourismus aber nicht nur von den steigenden Übernachtungszahlen, sondern in hohem Maße auch von Tagesgästen« erläutert Andrea Gastager die große Bedeutung des Tagestourismus. Die Tagesausgaben pro Tagesreise betragen 28,10 Euro, das jährliche Besuchervolumen der Tagesreisen beträgt 15,7 Mio. Das ergibt insgesamt einen Bruttoumsatz durch Tagesreisen von 440,7 Mio. Euro pro Jahr.
Insgesamt werden durch den Tages- und Übernachtungstourismus in der Hansestadt Lübeck 15.500 Vollzeitarbeitsplätze generiert, der Beitrag des Tourismus zum Primäreinkommen in der Hansestadt beträgt 7,3 Prozent. 2,5 Prozent des touristischen Nettoumsatzes (ohne Mehrwertsteuer) fließen durch Gewerbesteuer, Grundsteuer und anteilige Lohn- und Einkommensteuer an Steuereinnahmen an die Kommune zurück. »Grundsätzlich ist festzuhalten, dass der Tourismussektor für die Hansestadt eine Kernbranche darstellt, die standortgebundene Arbeits- und Ausbildungsplätze bietet, die nicht in andere Länder oder Regionen verlagert werden können,« so Wolfgang Halbedel, »Der Tourismus stärkt den Bekanntheitsgrad der Stadt und damit den Wirtschaftsstandort und wirkt sich positiv auf eine Vielzahl von Wirtschaftszweigen und Branchen aus. LTM
Quelle: Text: Pressemitteilung LTM, Foto: Archiv TA