»Die Beschäftigten insgesamt bei dem Stadtverkehr Lübeck und bei den anderen Betrieben des Tarifvertrages Nahverkehr haben zur Zeit ein Einkommen, das um die Hartz IV-Grenze schwebt«, erklärte Gerhard Mette, Leiter des Fachbereichs Verkehr bei ver.di Nord, heute Vormittag im Gespräch mit »Travemünde Aktuell«. Für zwei Stunden legte die Gewerkschaft mit einem Warnstreik die Priwallfähre lahm.
Nach einer Stunde öffneten sich die Schranken um 9.00 Uhr, um Fußgänger überzusetzen. Die Fähren waren ständig besetzt, damit auch Notdienste transportiert werden konnten. Autofahrer mussten zwei Stunden auf die Fähre verzichten, waren aber durch Radio-Durchsagen gewarnt. Foto: TA
Vollzeitbeschäftigte müssen in der Lage sein, von ihrer Arbeit zu leben, meint Gerhard Mette von ver.di. Ein Busfahrer bekäme zum Beispiel durchschnittlich 2000 Euro Brutto. Die Beschäftigten würden zum Teil Wohngeld beantragen, zum Teil bestehe Anspruch auf Kinderzuschläge, sagt Mette. »Einzelne sollen sogar Hartz IV bekommen«.
Wilfried Link von der Fraktion »Die Linke« war extra aus Lübeck gekommen, um sich vor Ort zu informieren. Foto: TA
ver.di fordert eine Erhöhung der Tabellenwerte um 130 Euro monatlich, bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 12 Monaten. Der Kommunale Arbeitgeberverband Schleswig – Holstein (KAV) soll einer Verdi-Pressemitteilung zufolge ein Angebot unterbreitet haben, das »den Beschäftigten eine Erhöhung von weniger als 2 Prozent bescheren würde«. Weitere Gesprächstermine seien von Arbeitgeberseite trotz Aufforderung nicht benannt worden. Deshalb gab es am Mittwoch (07.10.2009) Warnstreiks in Lübeck (03.00 bis 05.00 Uhr) , in Flensburg von (04.56 bis 06.00) Uhr und zum Abschluss an der Priwall-Fähre (08.00 bis 10.00 Uhr).
Der Travemünder Ortsverbandsvorsitzende der CDU Klaus Petersen (links) hat sein Büro ganz in der Nähe der Fähre, informierte sich über den Streik und sprach mit Gerhard Mette von ver.di Nord (mitte) und Wolfgang Hovestädt (rechts) von der Interessengemeinschaft Priwall-Fährtarife, die die Fährleute mit Transparenten unterstützte. Foto: TA
Der Streik an der Priwall-Fähre setzte erst um 8.00 Uhr ein, so dass Schüler und Berufsverkehr schon durch waren. Im Radio wurden entsprechende Hinweise gegeben, so dass nur wenige Autofahrer von dem Streik überrascht wurden. Zusätzlich ließen die Gewerkschafter um 9.00 Uhr einmal die Fähre mit Fußgängern übersetzen.
Gerhard Mette von ver.di Nord (links) und Willi Nibbe, Geschäftsführer der Stadtverkehr Lübeck GmbH (rechts). Foto: TA
TA-Audio: Hören Sie Gerhard Mette, Leiter des Fachbereichs Verkehr bei ver.di Nord, zum Thema Stadtverkehr-Löhne im Originalton.
Sollten nach dem Warnstreik keine neuen Termine gemacht werden, wird es zu weiteren Aktionen kommen, kündigte ver.di-Mann Gerhard Mette an. Er sieht für höhere Löhne durchaus Möglichkeiten: »Beim Stadtverkehr gibt es natürlich Planungen darüber, wie die Preise und auch wie die Löhne sich entwickeln sollen, und da hat die Arbeitgeberseite auch bisher noch lange nicht das ausgeschöpft, was da möglich ist, was auch eingepreist und eingeplant ist.« TA
Am Montag bestreikten die Fährleute einmal selbst ihre Fähre. Foto: TA
Sabine Flechtner (rechts) und Matthias Gröhn (links) von ver.di sprachen mit der Polizei, die nur kurz vorbeischaute. Foto: TA
Der Wind sorgte für gute Bilder mit den Gewerkschafts-Fahnen, auch fürs Fernsehen wurde ein Beitrag aus Travemünde produziert. Foto: TA
Die Priwaller demonstrieren schon den ganzen Sommer über, sind inzwischen geübte Plakatmaler. »Gerechter Lohn für euch, fairer Fährpreis für uns«, stand auf dem Transparent, das ein wenig unter dem einsetzenden Regen litt. Foto: TA
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