WIRTSCHAFT 2 7
Travemünde 10.09.2009
Gosch-Halle:
LYC-Versammlung lässt Projekt platzen – Investoren wollen jetzt auf der Tornadowiese bauen

Die Hamburger Investoren de WPS Vermögensverwaltungs GmbH aus Heide wollen nun alternativ auf der Tornado-Wiese bauen. »Das finden wir gar nicht gut«, sagt nun LYC-Vorstand Rolf Erwert. Das hätte der Vorstand schon immer gesagt. Auf der Tornado-Wiese an der Travepromenade lagern während der Segelregatta »Travemünder Woche« Boote. Weiterer Streit scheint vorprogrammiert.
Schon bei der Vorstellung des Projektes im Juni hatte es Kritik einiger Yachtclub-Mitglieder gegeben, der Vorstand hätte ohne Zustimmung der Mitglieder verhandelt. Die setzten sich in einer Vollversammlung mit mehr als 200 Mitgliedern im Maritim Strandhotel Travemünde am Mittwochabend nun durch.
In einer E-Mail informierte Dr. Claus-Dieter Stolze, Geschäftsführer des Lübecker Yacht-Club e.V., Donnerstagmittag Michael Woschniak, Geschäftsführer der WPS Vermögensverwaltungs GmbH. Nach der Mitgliederversammlung müsse er »leider mitteilen, das unser LYC – Clubhaus nicht zum Verkauf steht und Sie nun mit der Hansestadt Lübeck an anderer Stelle weiterplanen müssen.« Stolze bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und wünschte viel Erfolg bei der weiteren Planung. »Hoffentlich bleibt Ihr Wahlstandort dann auch Travemünde.« Die Investoren hatten bei der Projektvorstellung angedeutet, dass es noch Angebote aus Nachbargemeinden gäbe. Auf TA-Anfrage in Timmendorfer Strand hieß es dort damals, man dürfe darüber nicht reden.

Die Investoren wollen aber offenbar weiter an Travemünde als Standort festhalten, auch wenn die Absage des LYC eine herbe Enttäuschung sein muss. Investor Sven Paulsen hatte bei der Projektvorstellung im Juni noch gesagt, er sei sich »100 Prozent« sicher, dass es klappt. Die Absage hat in offenbar überrascht. In einem Brief an Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe schreibt Wschniak, der LYC sei »völlig überraschend doch nicht bereit sein Clubhaus zu veräußern«. Dabei sei diese Lösung aus Sicht des Vorstandes optimal gewesen. Die Investoren hätten nun ein halbes Jahr wertvolle Zeit verloren. Woschniak verweist darauf, dass Wirtschaftsverbände, Touristik-Gesellschaften und auch der Ortsrat sich einstimmig für das Projekt entschieden hätten.

Nun wollen die Investoren ihren ursprünglichen Plan, die so genannte »Tornadowiese« an der Travepromenade zu bebauen, wieder aufgreifen. Was aus Investorensicht vielversprechender sein mag: Die Wiese gehört nicht dem LYC, sondern der Stadt. Woschniak in seinem Schreiben, das neben Bürgermeister Bernd Saxe auch Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel und Bausenator Fanz-Peter Boden ging: »Da der LYC mit seiner Entscheidung ein derartiges Leuchtturmprojekt für die touristische und wirtschaftliche Entwicklung Travemündes auf seiner Fläche behindert, sollten die Interessen der Allgemeinheit über die Vereinsinteressen gehen und das Argument, dass die Wiese (für 2 Wochen im Jahr!) für den LYC zwingend notwendig ist überwiegen.«
Ein Gesprächstermin im Rathaus soll nun das Projekt weiter voranbringen. TA