Travemünde 31.12.2007
Kapitäns-Trauung in der Silvesternacht:
Auf der Travemünder Viermastbark Passat kann man jetzt auch vor waschechten Kapitänen den Bund fürs Leben schließen

Das sei schon mindestens 50 Jahre her, wo Kapitäne wirklich Brautleute getraut haben, sagt Kapitän Ulf Sack. Auch der alte Seebär, der heute Touristen die Viermastbark auf dem Priwall zeigt, hat nie wirklich ein Paar getraut. Er ist früher auf Frachtern gefahren, und da ist so was eher unüblich. Für die Brautleute Petra aus Rendsburg und Lutz aus Travemünde zog Kapitän Sack heute aber noch mal seine 30 Jahre alte Kapitäns-Uniform an. An den richtigen Stellen von Frau Sack, immerhin gelernte Schneiderin, geweitet, saß die Uniform auch in der Silvesternacht 2007 noch perfekt.
Der Trauung auf der Viermastbark »Passat« ist natürlich nur Show und für die Eheleute Blumenthal heute schon das dritte Ja-Wort: Heute Morgen gaben sie es sich auf dem Standesamt in Lübeck, heute Nachmittag in der Travemünder St. Lorenz Kirche und heute Abend dann eben noch einmal auf dem Windjammer. Da gibt es viel Bedarf bei Hochzeitspaaren, glaubt Kapitän Sack. Auf Kreuzfahrtschiffen gibt es solche Kapitäns-Trauungen ja auch.
Kapitän Sack will der Passat durch die Hochzeiten mit einer Prise Seefahrer-Romantik mehr Gäste zuführen. »Es ist mir eine Freude, der Stadt Lübeck einen Weg zu weisen der die Passat noch attraktiver macht, und sie im Winter aus dem Dornröschenschlaf erweckt«, sagt Kapitän Sack.
Die Passat stehe in der Beliebtheitsquote für Eheschließungen an zweiter Stelle. »Es fehlen nur die Paare die sich auch trauen«, sagt Kapitän Sack. »Machen wir mehr daraus und bringen die Passat an erste Stelle!« Kapitäne gäbe es genug, die mitmachen würden. »365 Tage hat das Jahr, 365 Eheschließungen wären mein Ziel«, sag Ulf Sack. Man glaubt ihm, dass er das erreicht. RED