Travemünde 02.11.2007
Dauerbrenner Strandbahnhof
Bereits kleine Fortschritte lassen hoffen


Nein, wir meinen nicht der fleißigen Menschen, der Morgens ab 6 Uhr Glasscherben einsammelt oder in der Halle das wegschrubbt, was die Tauben, die es ja gar nicht offiziell im Strandbahnhof gibt, so am Morgen hinterlassen haben, nein, die Schaffner schon gar nicht.

Wir meinen die, die richtig entscheiden können und was zu sagen haben. Doch jetzt müssen wir das Büßergewand anlegen und gesenkten Hauptes das würdige Gebäude betreten. Warum? »Haben sie schon gesehen« schallt es aus dem Ostseeshop mit freudiger Stimme heraus » Die Bahn arbeitet die Mängelliste ab. Kommen Sie mal mit. Hier diese Barriere.

Heute wurde sie eingemauert ...« freut sich Mandy Krüger, Inhaberin vom Ostseeshop. Jetzt sieht man es deutlich. Sie ist für die Reisenden gedacht und als optische Barriere soll sie die neuen Gäste Travemündes in den Bahnhof führen.

Denn erstens ist er wunderbar anzusehen und eine würdige Begrüßung unserer Gäste. Dann haben wir die Tourismusinfo, wo man gleich Interessantes über den neuen Urlaubsort erfahren kann.
Schön auch zu wissen, dass der Ostseeshop und der Markt im Bahnhof mit Postpoint und Einkaufsmöglichkeiten einen Service für alle Dinge vorhalten, die den Urlaub schöner machen. Oder das kleine Bistro. Gleich in der Nähe von Strand und Unterkunft.
Und das ist noch nicht das Ende. Die Handwerker, gerade mit der rot-weiß-Barriere fertig, lassen mit einer kleinen Handbewegung erkennen, dass mit diesen guten Nachrichten noch kein Ende abzusehen ist. Es folgen richtige Schilder um handschriftliche Hinweise, die sowieso niemand ernst nimmt, zu ersetzen.

Ja, jetzt wo die Saison zu Ende ist, tut sich was. Niemand stört die Arbeiten, man kann jetzt so richtig zulangen und einen schönen Bahnhof machen. Frage an die Inhaberin des Ostseeshops, was denn der nächste und dringendste Wunsch sei. Sie zeigt auf die geschlossene Glasfront am Ende des Bahnsteiges. »Na, dass jetzt endlich ein Schild kommt, ein Pfeil oder sonst was, auf dem ganz simpel steht, wo der Eingang ist und dass es dort zur Touristinfo geht. Ist das für das Ostseebad Travemünde zu viel verlangt?« KEV
Fotos: Mandy Krüger (1), Karl Erhard Vögele (9)