ORTSGESCHEHEN
Travemünde 13.06.2007
Ein Strand ohne Sand:
Der Travemünder »Grünstrand« ist ein seltenes Kleinod an der Ostsee

In der Vorsaison verteilen sich die Grünstrand-Besucher noch übersichtlich über das Areal, später wird es enger und bunter. Ein multikulturelles Völkchen verträgt sich da, mal mehr und mal weniger. Manche Cliquen kommen seit Jahrzehnten. Es gibt Stammplätze an schützenden Hecken, die verteidigt werden wollen. Das gehört auch dazu.

Zum Ehepaar Möller gesellen sich in der Vorsaison Lothar und Liane Rogee aus Travemünde. Wenn es weiter auf die Hauptsaison zugeht, wird die Gruppe auf 10 bis 15 Paare anwachsen. Man unterhält sich, kennt sich seit Jahren. »Erholung Pur«, sagt Liane Rogee.
In den Ferien kommen auch die jüngeren, dann wird es richtig voll. Jung sind ja alle mal gewesen. Inge Möller kam schon mit den Kindern zum Grünstrand, jetzt mit den Enkelkindern. »Das gehört einfach zu uns.«

Die Gespräche zwischen Campingstühlen und Kühltaschen drehen sich natürlich auch immer mal wieder um die Bebauungspläne, die in größeren Abständen immer mal wieder hochkochen. Ein Millionenerlös aus dem Grundstückverkauf fürs Stadtsäckel der Hansestadt lockt. Nur die Bürger wollen wieder nicht so, wie das Rathaus das will.

Inge Möller: »Hier gibt’s soviel Schrott in Travemünde, wo sie mal eher was bauen können. Muss das nun sein, dass sie uns das hier wegnehmen? Das ist genug, wo sie was abreißen können und was Vernünftiges hinbauen!«. TA

Lesetipp: Lesen Sie hierzu auch »Grünstrand-Bebauung: Studentenarbeiten werden in der Bürgerschaft gezeigt« (24.05.2007).