POLITIK 1 39
Travemünde 14.09.2017
Ortsrat tagte zum Thema Hafen
Weil Referent Prof. Dr. Sebastian Jürgens aufgrund eines anderen Termins etwas später kam, wurden die verbliebenen Themen vorgezogen. So war zu erfahren, dass es am 16. September mit dem Radweg am Gneversdorfer Weg losgehen soll und am 19. September mit den Arbeiten zur Verlegung der Parkplätze am Baggersand.
Weiter ging es mit dem Antrag der CDU zur Ablehnung von Bauabschnitt II des touristischen Großprojektes »Priwall Waterfront« (TA berichtete). Wie angekündigt erklärte die CDU nun, dass der Antrag zurückgestellt werden solle.
Ulfert Bode von der Travemünder SPD erklärte dazu, einen solchen Antrag hätte er noch nicht gesehen und der Ortsrat könne das auch gar nicht beschließen. Er kritisierte, dass der Antrag weder Unterschrift noch Ansprechpartner aufweise. Die CDU möge in Zukunft auf die Form achten. Die CDU-Vertreter bedankten sich für den Hinweis, man werde das so mitnehmen. Als Bode noch fortfahren wollte erklärte die CDU jedoch, man wolle keine weiteren Ratschläge.
Eckhard Erdmann vom Verein der Priwallbewohner drückte sein Bedauern darüber aus, dass der Antrag nun nicht im Forum Ortsrat diskutiert werde. Er wäre doch gespannt gewesen auf die Diskussion zwischen SPD und CDU.
Erdmann bedauere, dass die Lübecker CDU Spitze das nun ein wenig aus der Öffentlichkeit rausgenommen habe.
Ulrich Krause (CDU) widersprach, das sei nicht die Lübecker CDU gewesen. Und es sei »Aufgeschoben aber nicht aufgehoben.«
Dann kam die Diskussion auf das Thema Verkehrskonzept, wobei aus dem Publikum das Gerücht geäußert wurde, der Stadtverkehr plane die Anschaffung einer größeren Autofähre. Verbunden mit der Bitte an die Politik, dem doch nachzugehen.
Anschließend entstand eine längere Debatte über angebliche Gräben zwischen Priwall und Travemünder Stadtseite, die erst nach genervten Zwischenrufen aus dem Publikum ein Ende fand.
Dann verkündete der Ortsrats-Vorsitzende eine fünfminütige Pause, da der Referent des Abends immer noch nicht eingetroffen war.
Gegen 19:50 traf LHG-Geschäftsführer Prof. Dr. Sebastian Jürgens ein. Der wohnt zwar in Travemünde, hatte zuvor aber noch eine andere Veranstaltung. Er entschuldigte sich für die Verspätung, aber er hätte den Ortsrats-Termin gern persönlich wahrnehmen wollen.
Der längere Teil seines Vortrages beschäftigte sich mit einer grundsätzlichen Vorstellung der Lübecker Hafengesellschaft (LHG).
Kurz kam der LHG-Chef auch auf die geplante feste Fehmarnbeltquerung zu sprechen: »Die ist Mist«, sagte er. Allerdings sei die Entscheidung schon gefallen. In Gesprächen mit Befürwortern würde er gern fragen, wo die Vorteile seien und was da wachse. Es käme aber nie eine fundierte Analyse zu dem Projekt.
Zu vorgerückter Stunde ging es dann noch um den Verein »Lübeck Cruise«, der sich seit mittlerweile zwei Jahren mit dem Kreuzfahrttourismus in Travemünde befasst. Man sucht dort derzeit nach geeigneten Platz für größere Schiffe, will allerdings öffentlich noch nichts sagen. TA