VERANSTALTUNGEN 4 743
Travemünde 18.12.2017
Der letzte Vorhang ist gefallen
Am Sonntagabend fand die Abschiedsvorstellung der Kulturbühne statt
»Jetzt rocken wir hier mal den Laden«, meinte die Sprecherin der Travemünder Band »Meerklang« und dann ging es auch schon los mit dem rockigen »Tequila«! Insgesamt zog sich aber eine andere Stimmung durch den Abend: Es war die letzte Vorstellung der Kulturbühne.
So entrollte Mitarbeiterin Marion Lemke-Stark auf der Bühne das Bild eines traurigen Smileys, ein Symbol das im Internet verwendet wird, um die aktuelle Gefühlslage auszudrücken. Lemke-Stark appelliert noch einmal an die abwesenden Verantwortlichen aus Travemünde und Lübeck, doch noch eine Lösung für die Kulturbühne zu finden.
Zum Schluss sangen die Musiker noch »Schön war die Zeit.«
Dann betrat Kulturbühnen-Chef Wolfgang Hovestädt das Podium, setzte sich ans Klavier und spielte die Melodie zu »Die Gedanken sind frei«.
Seinen Gedanken ließ er dann auch freien Lauf, wie man das im Kabarett so macht, jeder bekam sein Fett weg: Die Ex-Kultursenatorin Annette Borns (SPD), mit der er sich einmal tagelang um die Standsicherheit von Theaterscheinwerfern gestritten hatte. Der Wirtschaftssenator Sven Schindler (SPD), der als Standort für ein Spiegelzelt den Grünstrand vorgeschlagen hätte und dann, als Wolfgang Hovestädt darauf einstieg, sich nicht mehr gerührt hätte.
Kurdirektor Uwe Kirchhoff, der als Bühne die »Passat« vorgeschlagen hätte, was für Lacher im Publikum sorgte. Den Travemünder Rechtsanwalt der Hamburger Bahnhofskäufer Ulf von Danckelmann, der gleichzeitig als Vorstand der Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft auftritt, was viele offenbar noch gar nicht wussten. Und die vielen Politiker, die ihr Bedauern ausgedrückt hätten.
So nahm Travemündes Theatermacher Hut vom Kleiderhaken und verließ unter Applaus die Bühne. Der »Kulturbahnhof« ist damit Geschichte. TA