POLITIK 5 340
Travemünde 23.04.2017
»Kurz vorm Ende der Kommunalwahl noch durchgedrückt«
Bürgermeister-Kandidat Lindenau gibt CDU die Schuld an den Riesen-Bauten im Passathafen
Die Gebäude an der Wasserkante sind »aus meiner Sicht zu hoch«, sagte Bürgermeister-Kandidat Jan Lindenau (SPD) in der April-Sitzung des Travemünder Ortsrates. Wer dafür verantwortlich ist, machte er auch klar: Die CDU hätte den Kaufvertrag mit dem Investor durchgedrückt.
»Ich selber war nicht beteiligt, ich war nicht in der Bürgerschaft«, sagte Jan Lindenau über den nun schon etliche Jahre zurückliegenden Vertragsabschluss. »Das Grundstück und die Baurechtsflächen sind verkauft worden zum Zeitpunkt als die CDU eine absolute Mehrheit hatte und das kurz vorm Ende der Kommunalwahl noch durchgedrückt hat, die an den Investor zu verkaufen«.
Seiner Darstellung nach ist es Lindenau zu verdanken, dass die Gebäude nicht noch höher geworden sind: »Ich habe im Rahmen der Diskussion auch noch ein paar Meter nach unten rausgehandelt, aber mehr war nicht drin, aufgrund der starren Regeln im Kaufvertrag.«
Sein Mitbewerber um das Bürgermeister-Amt Detlev Stolzenberg (parteilos) sieht das etwas anders: »Dass sich jetzt Bürgermeister-Kandidat Jan Lindenau vor der eigenen Verantwortung drückt offenbart Politikermentalität«, schreibt Stolzenberg im sozialen Netzwerk »Facebook«.
»Tatsächlich hat die SPD-Fraktion mit Jan Lindenau (und auch die CDU-Fraktion) den Bebauungsplan im vergangenen Jahr beschlossen«, schreibt Stolzenberg. »Die 500 Stellungnahmen der Bürger, die darum baten, behutsamere Vorgaben für die künftige Bebauung vorzusehen, wurden einfach vom Tisch gewischt.« TA
Medientipp: Die Kandidaten-Runde aus dem Travemünder Ortsrat kann man jetzt im Radio nachhören: Am Sonntag, 23. April 2017, ab 14:00 Uhr im Offenen Kanal Lübeck, 98,8 MHz über Antenne, 106,5 MHz im Kabel und auch als Livestream unter www.okluebeck.de
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Kommentare
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Kommentar von f.kaehler am 23.04.2017 [3,7/84]
Ob Saxe. Bürgerschaft, Ortsrat, Kurdirektor oder T.mder Wirtschaftsgemeinschaft, ALLE -ohne Ausnahme – waren im »Goldrausch« der Tourismus Legende dem Herrn Hollesen/Planet-Bau auf dem Leim gegeangen. Jetzt wo der Katzenjammer (hier: Wahlen) groß ist, jetzt stehlen sich ALLE diese amateur-Protagonisten mit simplen Ausreden davon. ( ..ergo, für mich pers. bleibt als zukünftiger HL-Bürgermeister nur der Herr Stolzenberg übrig). Diesen »Heckenschützen« sei gesagt: Es ist nie zu spät Änderungen durchzusetzen, denn »es gibt keine Vorschrift, die das Nachdenken verbietet« ! Übrigens, auf der anderen Wasserseite im direkten Gegenüber dieser Priwall »Hollesen-Planet-Bau« Bauorgie, werden wir mit einer weiteren »Planet-Bau« Beton Plattenbau – Orgie , dem zukünftigen »High End« Hotel /ETWS« beglückt. Wer derartige – neueste- »Verschandelungen"/Bausünden im Original besichtigen möchte, der sollte sich nach Neustadt-Pelzerhaken (auch unmittelbare Wasser/Strandnähe) aufmachen.
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Kommentar von ehemaliger Camper vom Priwall am 23.04.2017 [3,7/72]
Nach und nach dringt die Angst durch, daß diese Verschandelung noch Konsequenzen haben könnte. Schließlich sind die Klötze, die die Verschandelungen in den nächsten mind. 50 Jahren bestimmen werden, jetzt sichbar. Also schnell mal versuchen die Weste reinzuwaschen ... Besser wäre ein Versuch nach dem Motto: »was können wir jetzt noch wieder gutmachen und verbessern« Warum also kann der Investor weiterbauen, obwohl die 3 Gebäude an der Spitze zu hoch gebaut sind? Runterverhandelt ja, aber dann auch wieder dem Investor die zusätzlichen Meter zugesprochen – nachdem er einfach mal Fakten geschaffen hat. Nee nee, so einfach sollte keiner seine Weste reinwaschen können. Dann soll er doch mal besser zeigen, wie er den Bauwahn auch an der Kohlenhofspitze eindämmen / verhindern will.
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Kommentar von Hein Antidurchdrücker am 23.04.2017 [4,5/70]
Hallo Ihr Leut’, damals wurden zwar die Verträge in den letzten Tagen der absoluten CDU-Mehrheitin der Bürgerschaft beschlossen, doch die Höhe der Gebäude und weitere Details wurden erst später festgelegt. Also da war dann schon die SPD am Drücker.
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Kommentar von Christian Jäger am 23.04.2017 [4,2/72]
Da kommt einem wirklich die Galle hoch. Die Lübecker SPD hat das Projekt »Waterfront« doch die ganze Zeit voll mitgetragen! Außer der Bürgerinitiative BIP, einzelnen BürgerInnen und dem jetzigen Bürgermeisterkandidaten Stolzenberg haben doch alle »mitgemacht« und applaudiert. Jetzt ist es zu spät, um sich rein zu waschen und auch gegenüber Herrn Hollesen unfair. Nein Herr Lindenau, Sie sind mit der SPD zu 100 % mitverantwortlich für diese Betonklötze. Und die SPD ist auch zu 100 % mitverantwortlich für das, was auf der anderen Traveseite, noch bevorsteht. Das gilt übrigens auch für alle anderen Parteien in Lübeck und alle »Gremien« in Travemünde!
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Kommentar von Hein Blööd am 24.04.2017 [3,7/42]
Hätte, wäre, wenn, dann, ich nicht, die anderen, nicht meiner Zustimmung, keine Ahnung... die üblichen Ausreden unserer Politiker aller Fraktionen. Und die werden demokratisch von uns gewählt, nur, Zitat: »Demokratie: Wenn man sich aussuchen kann, wer einen verarscht.« Hagen Rether. Zitat Ende. Übrigens schon mal jemand die Höhe des Rosenhofs gemessen??
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