Naturschutzbehörde stoppt Rodungsarbeiten für neue Parkplätze am Strandbahnhof
Im Oktober 2015 hat der Lübecker Pilot Ralph Kaerger-Thofern den Travemünder Strandbahnhof gekauft (TA berichtete). Zu Ostern sollen bereits die Tauben raus sein aus der großen Halle und Bistrotische aufgestellt werden. Wenn der neue Bahnhofs-Chef nicht gerade Urlauber fliegt, packt er in Travemünde auch gern selbst mit an. Jetzt gab es allerdings einen kleinen Rückschlag: Die Lübecker Naturschutzbehörde stoppte Baumfällarbeiten, die für neue Parkplätze nötig sind.
Eigentlich dachte Ralph Kaerger-Thofern, dass er alles richtiggemacht hätte. Er hatte extra einen Baumsachverständigen gefragt und so verstanden, dass er für Bäume von mehr als 50 Zentimeter Umfang einen Antrag stellen müsse, darunter könne er so abholzen. Drei Wochen arbeitete er entlang des stillgelegten Bahnhofes den Wildwuchs ab. Denn dort sollen 45 neue Parkplätze entstehen, die er für die neuen Geschäfte im Bahnhofsgebäude braucht. Dann beendete ein Behördenschreiben die halbfertigen Arbeiten. Die städtischen Naturschützer argumentieren mit Brutvogelarten und Insekten, die in dem selbst ausgesäten Bewuchs leben würden. Für so eine Landschaftsveränderung läge kein Antrag vor.
Ralph Kaerger-Thofern will nun Anfang März mit dem Bauamt sprechen, wie es weitergeht. »Das sieht doch schrecklich aus, das kann doch so nicht bleiben«, sagt er zu dem teilweise abgeholzten Wildwuchs am toten Bahnsteig. Der Baustopp hat indirekt auch Einfluss auf das Gesamtprojekt: Für die Finanzierung müssen laut Investor auch Parkplätze nachgewiesen werden.
Trotzdem geht es weiter: Ralph Kaerger-Thofern hat eine Restauratorin beauftragt, unter den Putz zu gucken, ob es noch erhaltenswerte Malereien gibt. In der ehemaligen Kneipe wurden schon Felder an den Wänden freigelegt, man kann recht schwach ein Muster erkennen.
Am Haupteingang soll eine zunächst provisorische Lösung her, die die Tauben draußenhält. Provisorisch so lange, bis mit dem Denkmalamt eine dauerhafte Lösung abgestimmt ist. Denn, daran hält Ralph Kaerger-Thofern fest, bis Ostern sollen erste Tische und Stühle in der historischen Halle aufgestellt werden.
Der Strandbahnhof und die Bertlingstraße insgesamt sind auch Thema der März-Sitzung des Travemünder Ortsrates. Dazu sind auch Karsten Schröder, Bereichsleiter der Stadtplanung, und Strandbahnhof-Investor Ralph Kaerger-Thofern geladen. TA
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Kommentare
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Kommentar von Christian Jäger am 28.02.2016[4,5/118]
Stehen die Organismen (Lebewesen) in den verschlossenen Bahnhofstoiletten inzwischen auch unter Naturschutz?
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Kommentar von Erich am 29.02.2016[4,6/108]
... stehen Menschen eigentlich auch unter Naturschutz ... unfassbar was alles unter dem »Deckmantel« Naturschutz verhindert wird. Lübeck »weiter so«
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Kommentar von Evelin Herold am 29.02.2016[4,5/105]
Eigenartig! In den Bäumen am Priwall gab es offenbar kein Leben, sie durften abgeholzt werden. Der verdreckte Wildwuchs am Strandbahnhof ist dagegen schützenswert! Verstehe das, wer will!
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Kommentar von Fischer am 29.02.2016[1,8/105]
Ärger an Gleis 4
Hat man an die Bewohner der Fehlingstraße gedacht, als es um die Planung von Parkplätzen an Gleis 4 ging?
Es darf ja wohl nicht wahr sein, das unmittelbar vor deren Fenstern, besonders am Anfang Godewind, ca. 150 Parkplätze für einen Club oder womöglich Disco erstellt werden sollen. Ich denke, dass kann sich wohl jeder vorstellen, dass es dann im Kurgebiet, mit Ruhe und Sauberkeit vorbei sein wird.
Es stimmt, mit Parkplätzen ist Travemünde nicht gut aufgestellt. Das kann aber nicht zu Lasten der Anwohner geschehn.
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Kommentar von Hein Blööd am 29.02.2016[4,5/101]
Übereifrige Naturschützer wollen nicht die Dummen sein, aber wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, dann muss das nicht am Buch liegen.
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Kommentar von Zaunkönig am 01.03.2016[1,8/95]
Der neue Investor will als erstes mit einem Parkplatz, dessen Größe er selbst auf 154 Fahrzeuge (doppelreihig) beziffert hat, Kohle machen. Die Rodung der Fläche – »Pflegemaßnahme« – um den Strandbahnhof diente als bauvorbereitende Maßnahme und war illegal. Dafür gibt es keinen Bauantrag, weder beim Bauamt noch beim Eisenbahn Bundesamt, geschweige denn eine Genehmigung oder gar Bürgerbeteiligung. Ferner plant Herr K-T. Großveranstaltungen mit 600-700 Menschen bis in die späten Abendstunden. Heute Clubabende, früher Disko genannt. Herr K-T. kommt aus dem Metier. Das bedeutet Lärm, Emission, Stau an- und abfahrender Fahrzeuge. Des weiteren ist fraglich, ob eine Vergnügungsstätte dieser Kategorie im sogenannten Kurgebiet überhaupt etabliert werden darf. Und ja, es gibt sie tatsächlich auch noch die »störenden« Anwohner, die Null-Bock darauf haben, an einer Betonlärmschutzwand zu leben oder sich volldröhnen zu lassen und auf die Randerscheinungen solcher Events getrost verzichten können.