MARITIMES
Travemünde 15.04.2011
Baggerarbeiten an der Nordermole mit der MP 27
Es ist schon einige Wochen her, dass der Hopperbagger Keto, ein Saugbagger, im Fahrwasser der Trave und der Siechenbucht Schlammmassen und Sände aufgenommen hat, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben. Die Strömung durch das ein- und auslaufende Wasser der Trave und auch die Schiffe durch ihre Manöver selbst, haben im Laufe der Zeit die Untiefen verursacht. Die vorgeschriebene Tiefe des Fahrwassers der Trave von rund 10m konnte daher nicht mehr überall garantiert werden.
Schlämme und Sände waren für den Saugbagger kein Problem. Doch im Bereich der Nordermole auf der Priwallseite, konnte die Technik dies wegen der Festigkeit des Bodens nicht mehr leisten. Daher wird seit einigen Tagen die MP27 auf einem Stelzenponton eingesetzt.
Achtern steht ein ganz normaler Bagger mit langen Greifarmen, der das feste Baggergut auf eine der Schuten lädt, die an ihm abwechselnd festmachen. Das Baggergut wird zu einer Umlagerungsstelle verbracht, die etwa 4 Seemeilen draußen auf der Ostsee liegt. Die MP27 ruht auf Stelzen. Sie stehen auf dem Grund und geben dem ganzen Gerät einen festen Halt. Bagger und Schute sind ziemlich breit. So verengt sich das Fahrwasser.
Die großen Fähren dürfen unter diesen Umständen nicht passieren. Daher müssen die Baggerarbeiten für die Vorbeifahrt eine Fähre unterbrochen werden. Die Schute legt ab und wartet an anderer Stelle die Vorbeifahrt der Fähre ab und kehrt dann zurück. Die MP27 arbeiten bei diesen Manövern sehr eng mit der Verkehrszentrale des WSA Lübeck zusammen. Erstaunlich ist die Präzision, mit der der Bagger auf der MP26 die Greifer in die Tiefe senkt.
Sehr genau sind die Werte über die Position der Stellen, die abgetragen werden müssen. Dabei arbeitet – so ist das Prinzip – ein Echolot mit einem GPS-Navigationssystem integriert zusammen. So werden genau jene Mengen entfernt, die notwendig und auch ausreichend sind, die Breite und Tiefe der Wasserstraße der Trave wieder herzustellen. Wer sich das kleine Spektakel ansehen möchte und auch in den Abendstunden bereit ist zur Mole zu kommen, der kann hier eine sehr seltene Signalsetzung bewundern.
Der Bagger hat auf der Seite, auf der er passiert werden darf, zwei grüne Lichter gesetzt und auf der anderen Seite, auf der er den Grund hochholt, sind zwei Rote Lichter gesetzt. Über beiden steht ein weißes Licht. KEV
Alle Fotos: Karl Erhard Vögele