Travemünde 24.02.2007
Themen mit Tiefe:
Das »Travemünder Journal« im Radio auf OK Lübeck
Gruselig findet Fritz Toelsner, was heutzutage im Radio läuft: Da hat eine Nachricht oft nur 30 Sekunden, mehr will man dem Zuhörer nicht zumuten. Kann ja nur reißerisch sein, wie dann die Infos präsentiert werden. Ganz zu schweigen von der klassischen »Radioreportage« die gibt es ja schon lange nicht mehr. Fritz Toelsner dagegen hat, worum ihn viele Berufskollegen beneiden: Sendezeit. Beim Offenen Kanal gönnt er sich schon mal sechs Minuten für ein Thema. Journalistischer Luxus in diesen Zeiten. Toelsners Radio, das ist ein gesprochenes Wochenmagazin.
Seit einem Jahr ist Fritz Toelsner beim Offenen Kanal, wo jeder Lübecker Bürger Radio machen kann. Der Verkaufsleiter im Ruhestand wohnt in Travemünde. Aus dem Ostseebad kommen auch die meisten seiner Themen. Über den Ortsrat sprach er mit Jörn Halske, mit Klaus Petersen (CDU) über Landstrom für Schiffe, mit dem Leutnant zur See Thorsten Eckhardt über das Leben auf der Fregatte Lübeck, mit Apotheker Peter Liesen vom Verkehrsverein über das neue Fährschiffterminal und vom Travemünder Schauspieler Klaus Eversberg ließ er sich was vorlesen.
450.000 Haushalte aus Lübeck und Umgebung, bis Reinfeld, Ratzeburg, Bargteheide, Dassow, Scharbeutz, könnten zuhören. Wenn sie einschalten. Das tun eine ganze Menge Leute. Die Sendung nervt nicht mit Werbeblöcken, die Musik ist nicht Mainstream, aber auch nicht zu exotisch.
Der Sender ist bekannt, auch in der Politik stehen dem OK-Reporter alle Türen offen: Immerhin überträgt der »Offene Kanal« als einziges Medium live die Bürgerschaftssitzung. Wenn Helmi Lux ab 14 Uhr auf Sendung geht, dann werden in den Amtsstuben die Radios eingeschaltet. Mal reinhören, was der Chef sagt.
Weil bei Fritz Toelsner und bei »Travemünde Aktuell« nur Travemünde drin ist, passen beide gut zusammen. Die aktuelle Sendung kann wenige Tage nach der Ausstrahlung online auf unserer Website (unter »Radio«. abgerufen werden. Falls Sie verpasst haben, wer nun etwas über ein Ostseebad gesagt hat, in dem wegen der Russpartikel der Schiffe kein Softeis mehr verkauft werden darf, weil das zu sehr verschmutzt. Nein Travemünde war es nicht. Radio einschalten, reinhören! HN
1 http://www.okluebeck.de