ORTSGESCHEHEN
Travemünde 15.07.2018
»Ich fühl mich hier pudelwohl«
Der Plattdeutsche Liedermacher Jürgen Timm lebt seit Januar in Travemünde

Jürgen Timm stammt aus Kollmar, einem kleinen Dorf mit Strand direkt an der Elbe, nicht weit von Glückstadt. Seine Eltern und davor die Großeltern hatten dort einen Kaufmannsladen, den er in dritter Generation weiterführte. Doch größere Geschäfte in der Umgebung und der zunehmende Versandhandel über das Internet machten sich bemerkbar. »Da habe ich das in ein Café umgewandelt«, erzählt er. Das lief. Mit selbstgemachtem Kuchen, selbstgemachtem Eis und selbstgemachter Musik. Denn die Leidenschaft des Neu-Travemünders sind seine plattdeutschen Lieder und Geschichten. Damit erfreute er Busgruppen in seinem »Café Sünnschien«, war auf Geburtstagsfeiern und in Seniorenheimen zu hören.
Irgendwann kam jemand mitten im Tagesgeschäft in sein Café und meinte: »Du bist auch nicht mehr der Jüngste«. Ob er nicht Lust hätte, das Ganze zu verkaufen. »Da brauche ich gar nicht lange drüber nachdenken«, antwortete Jürgen Timm. »Komm mal morgen nochmal wieder, dann können wir Tacheles reden.«
Seit anderthalb Jahren ist er nun in Rente, seit Januar lebt er in Travemünde. »Ich fühl mich hier Pudelwohl«, sagt er. Mit seiner Frau geht er viel spazieren oder fährt mit dem Rad. »Was wir auch sehr zu schätzen wissen, ist das Kulturelle«, sagt er. Zum Beispiel die Konzerte des Schleswig-Holstein-Musikfestivals. Oder die Jazz-Veranstaltungen in Travemünde und Timmendorf.
Gern würde der plattdeutsche Liedermacher auch in seiner neuen Heimat auftreten. »Das ist natürlich für mich jetzt schwer, weil ich hier niemanden und nix kenne«, sagt Jürgen Timm. Doch das soll sich ändern: Gerade hat er eine CD mit zehn plattdeutschen Liedern fertiggestellt. Eine weitere Platte mit Weihnachtsliedern will er im Juli aufnehmen.

Ein paar seiner Stücke kann man sich auch auf seiner Internetseite (www.juergen-timm.de) anhören. Und vielleicht bald bei einem Live-Konzert in Travemünde. TA
1 http://www.juergen-timm.de