MEDIEN
Travemünde 13.02.2020
»Die Gemeinschaft bekommt Lücken«
Anwohnerin spricht bei »Radio Travemünde« über die Auswirkungen des Tourismus auf die Travemünder Altstadt
Marion Steinführer lebt seit 1972 in der Torstraße, mitten in der Travemünder Altstadt. Wenn sie Touristen vor ihrem Haus stehen sieht, zeigt die ehemalige Lehrerin auch gern mal den versteckten Obstgarten im Hinterhof. In einem Live-Interview mit »Radio Travemünde« berichtet sie jetzt, wie sich die zunehmende Ferienvermietung auf die Einwohner auswirkt.
Wer in der Travemünder Altstadt wohnt, mag schiefe Wände und eine enge Nachbarschaft. Das mit der Nachbarschaft klappt aber zunehmend weniger. Zunehmend werden ganze Häuser als Ferienquartiere vermietet. »Es gibt zum Beispiel fünf Ferienhäuser nebeneinander, und die sind natürlich, wenn sie nicht bewohnt sind, dunkel«, erzählt Marion Steinführer. Die Gemeinschaft der Anwohner, die sich über Jahre und Jahrzehnte kennt, bekommt Lücken. »Es sieht sehr unbewohnt aus in den Wintermonaten«, erzählt die Anwohnerin. So ein Ferienhaus sei ja nicht dauerhaft vermietet, und das störe das Wohnen in der Altstadt.
Doch auch wenn die Häuser belegt sind, gibt es Probleme: »Die Gäste stellen ihre Autos ab, lassen die eine Woche stehen, und unsere paar Parkplätze die wir noch haben am Marktplatz, die sind damit gefüllt. Und zwar dauerhaft.« TA
Die Wählergemeinschaft »Die Unabhängigen« organisiert am Dienstag, 18. Februar 2020, ab 19:00 Uhr im Travemünder Restaurant »Marina« (Trelleborgallee 2A/Travepromenade) eine Veranstaltung zum Thema »Gewerbe, Bauen, Wohnen, Ferienwohnungen«. Jeder interessierte Bürger kann gern teilnehmen.