VERKEHR 1 43
Travemünde 12.02.2020
Zweiter Streiktag an der Fähre
Gelegentlich erklärten die Fährleute, die sich ja auch im Streik arbeitsbereit halten müssen, vereinzelten Autofahrern, dass sie einen Umweg nehmen müssen. Ansonsten haben sich Autofahrer am zweiten Streiktag daran gewöhnt, ohne die Fähre auszukommen. Fußgänger und Radfahrer werden immerhin stündlich übergesetzt.
Der Streik hat mittlerweile aber nicht nur für den Stadtverkehr finanzielle Auswirkungen, sondern auch für die Fahrgäste: Inhaber von PKW-Jahreskarten zahlen immerhin 699,00 Euro und bekommen nun bereits sechs Tage lang keine Gegenleistung für ihr Geld. Im Gegenteil, sie müssen noch Umwege fahren, was zusätzliche Kosten verursacht.
Der derzeitige Streik an der Fähre läuft noch bis Donnerstag (13.02.2020) 22:00 Uhr. Die Verhandlungen sollen laut Pressemitteilung der Gewerkschaft am 28. Februar 2020 weitergeführt werden. Gut möglich, dass es noch weitere Streiktermine gibt. TA
ver.di Nord: Tarifrunde der privaten Busunternehmen erneut vertagt
Wie die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) mitteilt, wurde die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Organisationsbereich des OVN, erneut ohne konkretes Ergebnis vertagt.
Der OVN deckt in vielen Kommunen und Kreisen die Schülerverkehre und den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) im Auftrag der öffentlichen Träger ab. »Die Arbeitgeber haben zwar einen neuen Vorschlag unterbreitet, der reicht aber lange nicht aus, um den Forderungen annähernd gerecht zu werden. Weder die Zeitpunkte der Steigerungen noch die Höhe der Zahlungen sind einigungsfähig«, so Karl-Heinz Pliete, Verhandlungsführer von ver.di Nord.
»Wir werden uns nun erneut darauf konzentrieren, den Verhandlungsdruck zu erhöhen und das bedeutet Warnstreiks bis zum nächsten Verhandlungstermin«, so Pliete weiter.
Zur Mittagszeit legte die Arbeitgeberseite ein Angebot vor, das der OVN auch im weiteren Verlauf des Tages nicht mehr änderte:
- Ab 01.01.2020:Erhöhung der Monatsentgelte um 50,00€
- Ab 01.11.2020: Erhöhung der Monatsentgelte um 50,00€
- Ab 01.05.2021: Erhöhung der Monatsentgelte um 50,00€
- Ab 01.11.2021: Erhöhung der Monatsentgelte um 50,00€
Laufzeitende nach 30 Monaten (30.06.2022).
Auch der Versuch, im Laufe des Nachmittags in zwei Sondierungen ein annehmbares Ergebnis zu erzielen, führte nicht zum Erfolg.
ver.di Nord fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,- Euro pro Stunde ab dem 01.01.2020, eine Ergänzung der Lohngruppen um eine weitere Lohngruppe sowie die Erstattung des GUV/Fakulta-Beitrags. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten bekommen.
Die Verhandlungen sollen am 28. Februar weitergeführt werden. PM
Quelle: Pressemitteilung ver.di Nord vom 11.02.2020