POLITIK
Travemünde 10.02.2018
Fünf Jahre in der Bürgerschaft
Thomas Thalau ist seit Mai letzten Jahres Ortsverbandsvorsitzender der Travemünder CDU. Mitglied der Lübecker Bürgerschaft ist er schon seit fünf Jahren. »Travemünde Aktuell« sprach mit dem Travemünder Politiker.
TA: Fünf Jahre in der Lübecker Bürgerschaft langen Sitzungen die trotzdem auch mal ergebnislos bleiben. Gab es da mal eine Situation, wo Sie hinschmeißen wollten?
TT: Nein, hinschmeißen nicht, aber man fragt sich schon mal: »Warum tut man sich das eigentlich an?« Aber jeder, der dieses Ehrenamt ausführt, sollte wissen, worauf man sich einlässt – und letztendlich bringt es auch Freude, gestalten zu können.
TA: Werden Sie zur Kommunalwal im Mai wieder antreten?
TT: Ja ich werde wieder im Wahlkreis 24 antreten und versuchen, diesen auch wieder direkt zu gewinnen! Dieser Wahlkreis ist zu dieser Kommunalwahl neu geschnitten worden – etliche Straßenzüge aus Travemünde sind hinzugekommen, wie zum Beispiel die Altstadt – Vorderreihe – Teile der Rose und Kurgartenstraße, um nur einige zu nennen.
TA: Es gibt ja neue Mitbewerber: »Die Unabhängigen« haben nach eigener Auskunft mehr Interessenten für eine Kandidatur als es Wahlkreise in Lübeck gibt. Wird diesmal mit härteren Bandagen gekämpft als vor fünf Jahren?
TT: Ich bin für einen fairen und ehrlichen Wahlkampf, sicherlich kann es auch mal hart zur Sache gehen – aber der Respekt darf darunter nicht leiden.
TA: »Die Partei« versucht auch alle Wahlkreise zu besetzen. Nehmen die Satiriker den »echten« Politikern die Sitze weg?
TT: Freue mich auf die »Auseinandersetzung« – nein ehrlich, wer bin ich um es zu kritisieren, dass »Die Partei« anderen Politikern Sitze wegnimmt! Wir leben zum Glück in einem Land mit einer Demokratie.
TA: In den Bürgerschaftssitzungen wird ja manchmal auch recht ruppig debattiert. Geht das so weiter, wenn die Mikros aus sind oder ist dann alles wieder vergessen?
TT: Das gehört einfach dazu! Aller Bürgerschaftsmitglieder untereinander pflegen auch nach Auseinandersetzungen und ruppigen Angriffen gegenseitigen Respekt.
TA: Herr Schröder schimpft zu Beginn der Ortsrats-Sitzungen oft, dass das politische Gremium nicht ausreichend informiert oder eingebunden wird. Empfinden Sie das auch so?
TT: Das Problem nicht ausreichend informiert zu werden trifft ja nicht nur den Ortsrat. Die Informationspolitik der Verwaltung bedarf dringend einer Neuorganisation. Auch der Umgang mit uns Bürgern ist zum Teil grenzwertig, da werden Mails einfach nicht beantwortet beziehungsweise keiner fühlt sich für etwas verantwortlich. Die Einbindung des Ortsrates ist natürlich ausbaufähig, trotzdem ist das Gremium sicherlich in der Verwaltung »angekommen«! Im Übrigen spricht Herr Schröder ja das aus, was viele Travemünder genauso empfinden – und es ist auch seine Aufgabe zu kritisieren! Der Ortsrat soll ja etwas für unseren Stadtteil erreichen.
TA: Wenn dem Bürger der Schuh drückt, ruft er seinen gewählten Vertreter an. Können Sie ein Beispiel aus der jüngsten Zeit nennen, worum es da ging?
TT: Da gibt einiges – zuletzt die Problematik der fehlenden Post in der Altstadt. Der Fortgang an den Rand von Travemünde war gerade für unsere Senioren ein Schlag ins Gesicht. Jetzt wird es wieder die Möglichkeit geben, Pakete abzuholen und welche aufzugeben. Gerade solche Probleme sind es, um die sich Politiker kümmern müssen. Einfach Nein zu sagen und es als nicht wichtig zu sehen ist mit mir nicht zu machen. Wo ich helfen kann, versuche ich eine Lösung zu finden.
TA: Zeichnet sich für Mai schon ein großes Wahlkampf-Thema ab?
TT: Ich meine das Thema »Bürgerbeteiligung« wird eines sein. Die Bevölkerung muss umfassender informiert werden und auch Diskutieren können. Deswegen meine Bitte: Kommen Sie Veranstaltungen und melden Sie sich zu Wort!