TRAVEMÜNDER WOCHE
Travemünde 22.07.2017
DRK Wasserwacht auf den Regattafeldern
Viele freiwillige Helfer machen die Travemünder Woche auf dem Wasser erst möglich. Sie spenden der guten Sache ihren Urlaub und bekommen kein Geld. Travemünde Aktuell hat sich von einem Bootsteam der DRK Wasserwacht zeigen lassen, wie vielfältig die Aufgaben auf hoher See rund um die Regattafelder sind.
Der Tag für die Wasserretter beginnt mit einem Briefing und der Einteilung auf die diversen Einsatzorte. Bereits das Auslaufen der Segler wird von den Helfern begleitet. Auf jedem Regattafeld sind zwei Boote und ein »Kommandoboot« dem alle besonderen Vorkommnisse gemeldet werden und das gegebenenfalls auch die Koordination der Einsätze übernimmt. Oft kentern die Segler und können sich dann selbst wieder aufrichten.
Fälle, in denen Segler es nicht mehr gelingt, weil sie zu geschwächt oder auch verletzt sind, sind nicht selten. Auch kann es vorkommen, dass sich Segler unter dem Segel nicht mehr selbst befreien können. Hier muss sofort geholfen werden. Beim Verdacht z.B. auf ein ausgekugeltes Armgelenk wird der Segler an Bord genommen und erhält erste Hilfe. Auch bei einem kräftigen Schlag vom Baum gegen den Kopf. Das sind nur einige Beispiele möglicher Einsätze vor Ort.
Technische Hilfe ist auch angesagt beim Abbruch von Regatten wegen Sturm- oder Gewittergefahr. Hier schleppen auch die Boote der Wasserwacht die Segler in den sicheren Hafen. Auch bei der heutigen Fahrt zu einem Regattafeld blieb das Hilfeersuchen nicht aus. Ein Boot hatte einen Motorschaden. Es sollte vor dem Abtreiben ins Fahrwasser bewahrt und zu einem Anleger in den Hafen geschleppt werden. Normalerweise wird der Havarist an einer zugeworfenen Leine dann auf den Haken genommen. Um aber auch mal den Rettungsschwimmanzug vorzuführen, entschieden sich Bootsführer Martin Stange von den Wasserrettern aus Thüringen und sein Bruder Mario Stange für die »nasse« Methode, eine Leine zum Havaristen zu bringen. Binnen kürzester Zeit war der Anzug angelegt und Mario Stange im Wasser um zum Havaristen zu gelangen. So wurde aus der »Vorführfahrt« für Travemünde Aktuell, die Denise Richter als hauptberufliche DRK Mitarbeiterin für die Betreuung der Presse und für Marketing begleitete, zu einem Beispiel für technische Hilfe auf dem Wasser.
Die beiden Gebrüder Stange verbringen so ihren Urlaub an der Küste. Martin Stange ist im Hauptberuf Wirtschaftsinformatiker und Mario Stange Techniker im Maschinenbau. Sie kommen vom DRK aus Thüringen und sind mit großer Begeisterung bei der Wasserrettung. Ihr Einsatz ist ehrenamtlich wie bei vielen anderen Helfern auch, die heute um uns herum ebenfalls dabei waren und für die Sicherheit auf den Regattafeldern sorgten. Sie stehen nie im Mittelpunkt des täglichen Geschehens der Berichterstattung. Doch ohne sie wäre die Travemünder Woche nicht möglich.
Ein großes Dankeschön gab es für ihre Arbeit durch die Verantwortlichen für die Travemünder Woche bereits auf der Eröffnungs-Pressekonferenz. Gedankt wird Ihnen aber ganz ausgiebig noch einmal: Mit einem Abend auf der Passat. Viele schöne Erinnerungen an die zwar kurze, aber erlebnisreiche Zeit an der Küste werden sie nach Hause begleiten. … und viele kommen wieder um dabei zu sein und zu helfen. KEV
Fotos Karl Erhard Vögele