WINTERZEIT 1 7
Travemünde 24.10.2015
Die Uhr um 3 Uhr auf 2 Uhr zurückstellen
Winterzeitumstellung: morgen früh länger schlafen
Wie war das eigentlich, als es noch keine Uhren gab ? Es gab keine einheitliche Zeitmessung, also auch keine Sommerzeit, keine Winterzeit und keine Zeitzonen. Dennoch haben sich die Menschen ziemlich pünktlich verabreden können. Sei es nach der Länge des Körperschattens (wir treffen uns bei 10 Fuß Schattenlänge), nach dem Gesang der Vögel oder bei Neumond. Später gab es die Sonnenuhr und andere Lösungen, bis die Menschen dann die Räderuhr erfanden, in der sich nach einem bestimmten Takt die Zeiger bewegten.
Sicher war die Sonnenuhr eine analoge Zeitmessung. Ob die tickende Uhr etwa ab dem Mittelalter schon zur digitalen Informationsquelle des »Jetzt« wurde, ist eine Frage, die sich vielleicht die Informatiker mal stellen könnten. Für solche, die sich für die »ZEIT« interessieren, gibt es seit kurzem ein Buch mit dem Titel »Zeit. Eine Kulturgeschichte« von Alexander Demandt, Althistoriker und ehemals Professor an der freien Universität in Berlin (Propyläen-Verlag). Lesestoff für die langen Abende, um sich über die Kulturgeschichte der Zeit klüger zu machen.
Kultur hin, Kultur her, heute Nacht werden wir unsere Uhren auf die Winterzeit umstellen. Um drei Uhr gehen die Zeitmesssysteme wie z.B. die Atom-Uhr und die von ihr gesteuerten Funksignale für die Funkuhren auf zwei Uhr zurück. Wir haben damit die verlorene Stunde bei der Umstellung auf die Sommerzeit wieder zurückbekommen.
Die Funkuhren stellen sich also alleine um. Man sollte sie ans Fenster stellen, welches nach Süden zeigt. Denn der für Deutschland »zuständige« Langwellensender steht in Mainflingen etwas östlich von Frankfurt. So ist ein ausreichend guter Empfang für das Zeitsignal sicher. Ansonsten vorsichtshalber die Uhr schon am Abend umstellen, das sichert in beruhigender Weise die zusätzliche Stunde Schlaf. KEV
Fotos Karl Erhard Vögele
1 http://de.wikipedia.org/wiki/Sendeanlagen_in_Mainflingen