POLITIK 4
Travemünde/Lübeck 09.07.2015
Sonderausschuss Wiekstraße:
Peter Reinhardt soll auch beim »Fischtempel« unterstützt haben
Die jüngste Sitzung des Sonderausschusses Wiekstraße begann mit einer Enttäuschung: Der Käufer des Wohnheims auf dem Priwall hatte sich kurzfristig entschuldigt. Doch CDU-Fraktionschef Andreas Zander ließ schon mal eine Frage ausrichten. Und die könnte für neuen Wirbel sorgen.
Der Käufer, der zu Jahresbeginn die städtische Immobilie auf dem Priwall erworben hat, soll zur kommenden Sitzung wieder eingeladen werden. Bereits beim Zustandekommen dieses Kaufvertrages hatte der Ausschuss intensiv die Rolle von Peter Reinhardt (SPD) erörtert (TA berichtete). Der hatte nur erklärt, den Käufer zu kennen.
Damit der Käufer auf die kommende Sitzung ein wenig vorbereitet ist, wollte Andreas Zander ihm gemeinsam mit der Einladung schon mal eine Frage zukommen lassen. Die betrifft die Baugenehmigung für den Gastronomiebetrieb »Fischtempel« im Travemünder Fischereihafen, der ebenfalls der Familie des Investors gehören soll. »Ich möchte gerne wissen, wie es denn kommt, dass er im Juni 2009 zunächst eine Ablehnung bekommen hat und dann später Peter Reinhardt mit Herren Boden gesprochen hat«, sagte Zander. Und dann sei doch noch etwas genehmigt worden was den Fischtempel anbelange. »Das soll aktenkundig sein, das ist ja wohl alles so gelaufen«, meinte Zander.
Nun folgte ein etwas skurriler Wortwechsel zwischen Andreas Zander (CDU) und Harald Quirder (SPD).
»Was ist der Fischtempel?« wollte Quirder wissen.
Zander erwiderte, Quirder wisse das. Und wiederholte, Peter Reinhardt hätte sich im Jahre 2009 »laut Aktenlage« sehr stark für den Gastronomen engagiert.
»Ich weiß es leider nicht, vielleicht können Sie mal erklären, was der Fischtempel ist«, wiederholte Harald Quirder. Doch Andreas Zander wollte das nicht erklären.
Man sei der Sonderausschuss für die Wiekstraße, betonte Harald Quirder und nun werde von einem »diffusen Fischtempel« gesprochen.
An diesem Punkt bat der Ausschuss-Vorsitzende um Abstimmung, ob der geladene Wohnheim-Käufer seine Mitteilung bekommen solle. Die Mehrheit war dafür, die SPD enthielt sich.
Ob der geladene Gast nun nächste Woche tatsächlich vor den Ausschuss tritt, um die Fragen zu beantworten, ist nicht sicher. TA