SPORT
Travemünde 26.03.2014
Auge & Mecki
Zwei Box-Kameraden feiern 140. Geburtstag
Im Februar wurde der Travemünder Boxer Arthur »Auge« Kullick 70 Jahre alt. Gemeinsam mit seinem Schul- und Sportsfreund Alfred »Mecki« Geestel feierte er jetzt im Travemünder Restaurant »Hein Mück« 140. Geburtstag. Ein Portrait von Arthur Kullick konnten Leser von »Travemünde Aktuell« bereits in der Februar-Ausgabe des Travemünder Magazins lesen:
Arthur Kullick trifft man jeden Tag im Travemünder Fischereihafen, wo er mit Freunden seinen Stammtisch hat. »Kulturkreis« nennen sie das. Seit fast einem halben Jahrhundert lebt der gebürtiger Norweger in Travemünde. Im Seebad kennt man ihn vor allem aus dem Boxsport.
Am 19. Februar 1944 hat Arthur Kullick in Bergen, der zweitgrößten Stadt Norwegens, das Licht der Welt erblickt. Die Mutter war Norwegerin, der Vater Danziger. Noch bis 1976 hatte Arthur Kullick die Norwegische Staatsangehörigkeit. Dabei zog die Familie schon im Jahre 1946 nach Malente im Kreis Ostholstein. Vier Jahre später ging es nach Schlutup, wo Arthur eingeschult wurde. Als der Vater eine Stelle in der Werft bekam, bezog die Familie eine Flender-Wohnung in Kücknitz. Im Jahre 1968 zog Arthur Kullick dann nach Travemünde, wo er bis heute lebt. Gleich nach der Schule hatte Arthur Kullick eine Maurer-Lehre gemacht, arbeitete bis 2002 als Geselle. Am Bau der Hatra-Hallen bei der Marina Baltica hat er 1964 mitgearbeitet.
Sein Vater Hans Kullick war ein bekannter Boxer, der von 1930 bis 1961 immerhin 400 Amateur-Kämpfe bestritten hat und als Trainer beim ehemaligen BC Travemünde aktiv war. Er brachte auch seinen Sohn in den Ring. Mit 12 Jahren startete Arthur Kullick seine Boxer-Laufbahn beim Trave-Boxring Schlutup. Nach der Auflösung des Vereins gingen die Boxer im Jahre 1961 geschlossen zum Boxclub Travemünde, der bis 1989 bestand.
Arthur Kullick hat als Amateurboxer 43 Kämpfe bestritten. »Ich hab einmal durch KO verloren und einmal durch KO gewonnen«, erzählt er. »Der Rest ging über die Runden.« Bekannt war er als Techniker und Deckungskünstler. Der Spitzname »Auge« stammte noch aus der Schulzeit, wo er mal eine Augenklappe getragen hat, und blieb ihm auch in der Sportlerlaufbahn. »Aber das passte nachher auch alles«, sagt Arthur Kullick.
Als Trainer brachte er seinen Jungs in den 1970er und 1980er Jahren 24 Meisterschafts-Titel. Beim Travemünder Max-Schmeling-Gedächtnisturnier ist er als Zeitnehmer dabei. Für seine Verdienste um den Boxsport erhielt er verschiedene Auszeichnungen in Gold und Silber.
Aktiv ist Arthur Kullick trotzdem noch: Seit 2004 hilft er als Trainer bei den Travemünder Fitnessboxern. Er fühlt sich wohl unter jungen Menschen. Die wiederum mögen und respektieren es, wenn noch jemand im alten Jargon spricht. »Wo ich gebraucht werde, da bin ich natürlich«, sagt Arthur Kullick. TA