POLITIK
Travemünde 17.04.2013
Tourismus: »Vermarktung ist nicht optimal«
Piraten trafen sich in Travemünde
»Welche Lehren sind aus der Diskussion um den Grünstrand (TA berichtete) zu ziehen?«, lautete am Dienstagabend eine der Fragen beim Piratentreff in Travemünde. Man hätte gesehen, dass »die Politik doch sehr stark am Bürger vorbei arbeitet«, meinte Wolfgang Späth, Kandidat in Wahlkreis 24.
Knapp zwei Stunden lang wurden an Bord des »Traveblick« über Ortsbeiräte, Bauprojekte und Tourismus.Ortsbeiräte:Die Entwicklungen beim Grünstrand sah man auch als weiteres Argument dafür, dass in Lübeck Ortsbeiräte gebraucht werden. Die Piraten haben dazu eine Broschüre »Initiative für Lübecks ländlichen Raum« herausgegeben und werden am 16. Mai in Lübeck (19:00 Uhr, Ort steht noch nicht fest) einen Informationsabend abhalten, bei dem auch ein Referent aus Kiel zugegen sein soll. Die Kosten für die Ortsbeiräte in Kiel sollen nach Auskunft der Piraten insgesamt 90.000 Euro pro Jahr betragen. Wobei sich die Diskussionsrunde für direkt gewählte Ortsbeiräte nach Stockelsdorfer Vorbild aussprach. In der Ablehnung von Ortsbeiräten durch die beiden großen Parteien in Lübeck sieht man Angst, dass Kompetenz abgegeben werden müsse. Steilufer-Wanderweg:Ein weiteres Thema in Travemünde ist zur Zeit ja der Steilufer-Wanderweg: Detlef Stolzenberg meinte, wenn öffentlicher Bedarf an dem Weg ist, gäbe s auch Möglichkeiten, dafür zu sorgen, dass er öffentlich bleibt. Und sprach auch das Thema Enteignung an, wobei dann natürlich eine angemessene Entscheidung zu zahlen sei. Im speziellen Fall das wegbrechenden Steilufer-Weges besteht natürlich die Besonderheit, dass dann alle zehn Jahre enteignet werden müsste. Der Weg, da war man sich einig, müsste auf jeden Fall erhalten bleiben. Man glaubt allerdings auch nicht, dass er sich überhaupt absperren ließe. Waterfront und Hafen:Beim Thema Waterfront kam man schnell auf die Zweischiffigkeit der Trave: Ein Hotelbau würde diese Möglichkeit auf 40 Jahre verhindern. Dann kam die Frage auf, ob man den Focus nicht mehr auf Warenverkehr als auf Tourismus legen solle und wie beides vereinbar sei. Feste Fehmarnbeltquerung:Beim Thema Hafen wird natürlich auch die Frage nach den Auswirkungen der geplanten festen Fehmarnbeltquerung interessant. Wolfgang Späth konnte da als LKW-Fahrer aus der Praxis berichten: Er würde lieber die Fähre nehmen. »Da kann ich mal Pause machen.« Nach neun Stunden Fahrt seien ja ohnehin 9 Stunden Pause vorgeschrieben. Der Tunnel würde ihm also keine Zeitersparnis bringen. »Ich wäre mit der Fähre schneller, weil ich nicht stehen bleiben muss.« Andere Stimmen vertraten die Ansicht, dass der die Querung den Lübecker Hafen schwächen werde. Angesprochen wurden auch die Auswirkungen auf das Hinterland. Vermarktung nicht optimalDass nur so wenig Kreuzfahrtschiffe Travemünde besuchen, führt Wolfgang Späth darauf zurück, dass die Schiffe »zu wenig angefragt werden.«Auch am Touristischen Marketing generell gab es Kritik: »Die Vermarktung der touristischen Nachfrage ist nicht optimal«, stellte Detlev Stolzenberg fest. »Da muss es viel größere Aktivitäten geben, da hakt es in Lübeck.« TA #ia#Wahlkampf-Stände der Piraten in Travemünde:- Samstag, 27. April 2013, ab 10:00 Uhr Vorderreihe vor der SparkasseSamstag, 04. Mai 2013, ab 10:00 Uhr Vorderreihe vor der Sparkasse