MARITIMES
Travemünde 05.04.2013
Priwallfähre: Die ersten beiden neuen Fähranleger sind montiert
Seit geraumer Zeit steht den Priwall-PKW-Fähren im sogenannten vis-à-vis-Verkehr nur ein Anlegerpaar auf der Priwall- und der Travemünder Seite zur Verfügung. Im November letzten Jahres wurden in einem ersten Schritt zur Erneuerung aller Anlegerpaare die Vor- und Hauptklappen des nördlichen Anlegerpaares abgebaut und recycelt. TA berichtete darüber. Zwischenzeitlich sind die neuen Teile am Seelandkai angeliefert worden.
Um sie nach Travemünde auf die Priwallseite zu verbringen, hat sie das bewährte Team der LMG Stahl- und Maschinenbau GmbH gemeinsam mit der Travemünder Maschinenbaufirma Tiedemann auf zwei miteinander fest gezurrten Pontons verladen. Der Schlepper »Bison« zog den Verband die Trave abwärts auf die Priwallseite und dockte dort zwischen den beiden blauen Hubtürmen hindurch an der Einbaustelle an.
Nach Aufstellung des Autokrans wurde die Hauptklappe in den Kran »gehängt« und gleichzeitig die Hauptklappe provisorisch an den beiden blauen Hubtürmen befestigt. Die in den beiden Hubtürmen schon vor einiger Zeit eingelassene Hydraulik wurde ebenfalls erneuert und dem neuesten technischen Stand angepasst. So wird sie z.B. aus Gründen des Umweltschutzes nicht mehr mit künstlichem Hydrauliköl sondern mit biologisch abbaubaren Hydrauliköl betrieben.
Parallel dazu begannen die Arbeiten zur Verkabelung der Beleuchtung und zur Steuerung der Hydraulik, mit der die Hauptklappe an die unterschiedlichen Wasserstände angepasst werden kann. Der nächste sehr schwierige Arbeitsschritt bestand nun darin, die noch fest auf dem Ponton aufliegende Hauptklappe zu lösen, damit der Schlepper den Ponton unter der Klappe hindurch zur Trave ziehen konnte. Weil die Hauptklappe in ihrer vorläufigen Befestigung bereits auf einer maximalen Höhe lag, war dies nur dadurch möglich, dass der Ponton abgesenkt wurde. Mit mehreren Pumpen konnte er geflutet werden. Ziemlich langsam, aber doch deutlich erkennbar, tauchte er etwa 60-70 cm tiefer ins Wasser ein. Damit konnte er mit einigen Zentimetern Freiraum einwandfrei unter Vor- und Hauptklappe auf die Trave gezogen werden.
Die Hauptklappe wurde nunmehr landseitig auf Holzbohlen in Höhe der Lager abgelegt. Zum weiteren passgenauen Einfügen ins Lager musste die Hauptklappe am anderen Ende in ihre endgültige Aufhängung an den beiden Hubtürmen eingefügt werden. Dies ist zwischenzeitlich geschehen. Dadurch gab es mehr Spielraum für weitere Justierungen. So konnten schließlich die Lagerbolzen eingefügt und die Hauptklappe damit vertikal beweglich in den Lagern an der Kaikante eingehängt werden.
Inzwischen sind die Arbeiten auch auf der Travemünder Seite weit fortgeschritten. Auf beiden Seiten wird nun Zug um Zug an der Fertigstellung gearbeitet. Nach Abschluss der Verkabelungsarbeiten für die Elektrik und weiteren Kleinarbeiten stehen alsbald Probeläufe an, so dass die Abnahme erfolgen kann. Abschließend stehen Sicherheitsüberprüfungen ins Haus, bevor eine Freigabe für den Verkehr möglich ist. KEV
Alle Fotos Karl Erhard Vögele