POLITIK 1
Travemünde 13.12.2012
»Da haben wir gesagt, dann nehmen wir das Angebot, was eben halt noch da ist«
Lübecker Politik zu Aqua-Top und Grünstrand im Ortsrat
Es sei positiv, dass der alte Bau weggekommen sei, meinte Jan Lindenau (SPD) am Dienstagabend im Travemünder Ortsrat. Zur Dezember-Sitzung waren Vertreter der Lübecker Fraktionen eingeladen, um zu Travemünder Themen zu sprechen. Aqua-Top-Gelände und Grünstrand waren da natürlich mit dabei.
»Wir hätten auch lieber eine regionale Lösung gehabt«, sagte Jan Lindenau (SPD). Der ursprünglich Favorisierte Investor aus Timmendorfer Strand war abgesprungen (TA berichtete). Bei einer Neuausschreibung sei aber bei den Bieterpreisen zu befürchten »dass wir möglicherweise noch darunter liegen«, sagte Lindenau. »Da haben wir gesagt, dann nehmen wir das Angebot, was eben halt noch da ist.«
Ulrich Pluschkell (SPD) ging dann auf die Grünstrand-Bebauung ein und sprach von einer »wahnsinnig umfassenden Bürgerbeteiligung”, die Anfang Februar 2013 stattfinden solle. Alle Lübecker könnten an der Versammlung in Travemünde teilnehmen. Das sei ein gutes Verfahren. »In der Vergangenheit, immer wenn es um den Grünstrand ging, hat irgendwer versucht irgendwas durchzudrücken«, meinte Pluschkell. Jetzt gäbe es eine andere Qualität in der öffentlichen Diskussion und der Beteiligung der Bevölkerung.
Aus dem Publikum gab es Kritik, dass nicht auch Menschen mit Zweitwohnsitz in Travemünde mit abstimmen könnten. Möglicherweise nicht ganz ernst gemeint antwortete Pluschkell, das ja die Chance, sich noch mal zu überlegen, ob man sich nicht mit Erstwohnsitz anmelden wolle.
Jens-Olaf Teschke (FUL), der mit seinen Redebeiträgen viele Punkte sammeln konnte, ging auf beide Projekte ein. Er sehe ein Problem darin, dass bei so exponierten Lagen wie Grünstrand und Aqua-Top-Gelände ausgeschrieben werde »und sich fast keiner interessiert«, meinte Teschke. »Ich glaube da müssen sich die Lübecker Gedanken machen«.
Die FUL habe immer schon jede Bebauung des Grünstrandes abgelehnt, meinte Teschke. Und zum Aqua-Top: »Dass zwei sich beworben haben für so eine exponierte Lage wie Aqua-Top, ich finds gruselig.« An Jan Lindenau (SPD) gewandt meinte Teschke, man müsse nicht alles nehmen »was einem vor die Flinte fällt.« Man solle dann lieber noch mal richtig entspannt suchen und etwas Gutes finden. TA