MARITIMES
Travemünde 19.05.2011
Der Passat Chor auf der Kruzenshtern
Letzter Tag: Ein Interview, der Lotse kommt, Einlaufen in Travemünde
Die Verbindung mit dem Handy zum Land über Deutsche Netze war am Vortag nur mit Unterbrechungen möglich. Heute jedoch waren Gespräche problemlos und die Feldstärke der Funksignale, angezeigt durch die vielen »Balken«, signalisierten die nahe Heimat.
Viele nutzten die Gelegenheit, mit zu Hause zu telefonieren und von der bevorstehenden Ankunft zu berichten. Die ganze Reise begleitete ein Fernsehteam, das jedes wichtige Vorkommnis im Bild festhielt. Die Kameraleute nutzten auch die Chance, mit der Tochter des früheren Kapitäns Robert Clauß ein Interview zu führen. Minne Nolze, geborene Clauß, begleitete die ganze Reise und wusste über die Erzählungen Ihres Vaters zu berichten, an die sie sich noch als kleines Kind erinnern konnte. Begeistert habe ihr Vater immer wieder von der Padua, also der heutigen Kruzenshtern, erzählt. Zwar hätte er auch die Pamir und andere Schiffe gesegelt, doch immer wieder sprach er davon, dass die Padua sein Lieblingsschiff gewesen sei. Für sie sei diese Reise ein einmaliges Erlebnis auch durch die Kindheitserinnerung an Ihren Vater. Besonders beeindruck war Minne Nolze über das angenehme Miteinander von Besatzung, Kadetten und den Gästen. Das Essen empfand sie als abwechslungsreich und wohlschmeckend. Abschließend bedankte sie sich bei allen, die an Bord für das Wohl der Gäste gesorgt hätten und leider kaum in Erscheinung treten konnten, weil ihr Arbeitsplatz tief unten im Schiff gelegen habe.
In den letzten Stunden der Reise gab es wenig Wind. Kurz vor Erreichen der Nordermole kam der Lotse an Bord. Die Sonne zeigte sich immer mal wieder und die Kadetten nahmen an Steuerbord Aufstellung um zu winken.
Gegen 15.30 Uhr war die Kruzensthern am Ostpreußenkai fest. Eilig hatten es besonders die Mitglieder des Passatchors, die sich bereits an Bord für ihren Ersten Auftritt auf der Hauptbühne am Traveufer vorbereiteten.
Die Instrumente mussten von Bord einschließlich diverser Gepäckstücke. Doch alles ging gut. Der Passat Chor hat sich einen schönen Wunsch erfüllt und der Viermastbark eines der noch segelnden legendären Flying P-Liner zum 100. Geburtstag der Passat anzureisen.
Mit einem weinenden und einem lachenden Auge waren sich alle einig. So ein Erlebnis wird nicht mehr kommen. Es war einmalig. KEV