ORTSGESCHEHEN 3
Travemünde 03.10.2010
1. Spatenstich im Oktober:
So schön wird die neue Travemünder Strandpromenade
Viel Holz und Granit, Spielgeräte, Sitzmöglichkeiten und eine neue Brücke: Der Kurbetrieb Travemünde gestaltet die Strandpromenade neu. Im Oktober soll der erste Spatenstich erfolgen, voraussichtlich in Höhe des Aqua-Top. Dann wird bis Juni 2012 gebaut. Insgesamt 16.000 Quadratmeter Granit. Schon die Bauarbeiten sollen viele Neugierige anziehen, die fertige Flaniermeile dann natürlich erst recht.
Wer im Sommer 2012 die neue Travemünder Strandpromenade entlang flaniert, findet beim Abgang zum Piratenspielplatz, wo heute noch die großen Findlinge liegen, die »Seeterrassen« aus heimischen Hölzern.
Wie eine Tribüne laden sie zum Sitzen ein, man kann den Kindern auf dem Piratenspielplatz zuschauen, aufs Meer gucken oder ein Beachvolleyball-Turnier verfolgen. Wird das Turnier von Buden begleitet, gibt es keine losen Kabelstränge auf der Promenade mehr, Leerrohrsysteme werden mit eingeplant.
In der Nähe der Lotsenstation wird auch das neue Schiffsinformationssystem stehen. Es zeigt, ähnlich wie die Anlage im Alten Leuchtturm, welche Schiffe gerade ein- und auslaufen, ein alter Wunsch vieler Gäste geht damit in Erfüllung.
Gesäumt wird die Strandpromenade natürlich immer noch von dem schönen, historischen Geländer, das erhalten bleibt. Der Bodenbelag wird aus Granit sein. Immer wieder gibt es Spielgeräte zu entdecken wie etwa das Schwebeband zum Balancieren. Auch für Kunst gibt es einen Etat im Bauprojekt, und so werden die Spaziergänger an einem großen Windspiel, einem Wind-Art-Kunstwerk vorbeikommen TA berichtete). Und natürlich sind da Sitzmöglichkeiten, ganz unterschiedliche: Die beliebte und bewährte »Travemünder Bank« aus recyceltem Kunststoff, weitestgehend graffitisicher, pflegeleicht, mit wenigen Sonnenstrahlen erwärmt und bei den Gästen beliebt soll es ebenso geben wie hölzerne Sitzpodeste aus heimischer Robinie und Lärche, die sich für alle denkbaren Sitzpositionen bis zur Yoga-Übung eignen.
Im September 2010 traf sich Travemündes Kurdirektor Uwe Kirchhoff noch einmal mit Vertretern des Lübecker Behindertenrates, um über die Neugestaltung der Strandpromenade zu sprechen. Neben der halbrunden Rampe, die in Verlängerung der Bertlingstraße zum Strand hinunterführt, sind weitere Neuerungen geplant, um den Strand für alle erlebbar zu machen: Etwa ein Podest auf der Strandpromenade, das per Rollstuhl erreichbar ist und auch vom Sitzen aus einen ungehinderten Blick auf die Ostsee ermöglicht. Angedacht sind auch zusätzliche Holzplatten beim Piratenspielplatz, so dass Rollstuhlfahrer und auch Eltern mit Kinderwagen dichter an den Spielplatz heranfahren können.
Der Halbkreis beim Fontänenfeld wird zum ganzen Kreis, wächst in den Strandbereich hinein. Über eine sanfte Rampe geht es für Rollstühle, Gehwagen und Kinderwagen bequem zum Strand hinunter. Vorgeschrieben sind mindestens 6 Prozent Gefälle, es soll mit nur 4 Prozent gebaut werden, in Abstimmung mit den entsprechenden Verbänden und Fachleuten.
Kurz vor dem Grünstrand führt die neue Seebrücke 60 Meter ins Meer. In der Mitte der 6 Meter breiten Brücke gibt es eine Sitzmöglichkeit, zum Wasser und zum Land hin. An der Spitze werden Angler ihr Glück versuchen und alle anderen haben was zu gucken.
Aber damit ist die Promenade noch lange nicht zu Ende. Der Grünstrand bekommt mehr Aufenthaltsqualität: Gleich am Anfang, das zeigen Zeichnungen die schon in verschiedenen Ausschüssen zu sehen waren, plant ein privater Investor eine Minigolfanlage im Stil eines kleinen Golfplatzes. Die »Adventure-Golfanlage« bekommt sogar ein kleines Café. Dahinter beginnt die Liegewiese mit viel Platz für ein Picknick oder Sonnenbad, aber auch wie bisher für die Teilnehmer von Segelveranstaltungen mit ihren Zelten und Booten. Es werden Grillmöglichkeiten geschaffen mit an einer Kette hochgehängtem und abgeschlossenem Rost. Das System hat sich andernorts schon bewährt: Wer Grillen will, holt sich gegen Pfand einen Schlüssel, senkt das Grillrost ab. Wird der Platz sauber wieder verlassen, gibt es das Pfand zurück.
Bauzeit: Oktober 2010 bis Juni 2012
Kosten: 6,2 Millionen Euro
Förderung: 75 Prozent
Bauherr: Hansestadt Lübeck/Kurbetrieb Travemünde
Ganz am Ende des Grünstrandes wartet dann noch ein Spielplatz, im Stil und vom Macher des beliebten Piratenspielplatzes, aber ausgerichtet auf die jüngsten Gäste, von 0 bis 5 Jahren. Mit Themenschwerpunkt Matschen und Moddern. TA