BLAULICHT 2 1
Travemünde 30.05.2009
Doppel-Demo:
Scharfe Töne vorm fröhlichen Umzug
Zwei Demonstrationszüge waren angemeldet, einer für die Priwall-Seite, einer für die Stadtseite. Ausgangspunkt der Doppel-Demo gegen die Preisgestaltung der Priwall-Fähren war der Platz vor dem Rosenhof. Gestartet wurde dabei keineswegs in trauter Einigkeit: Per Megaphon erklärte Organisator Wolfgang Hovestädt, er zweifele daran, dass es Ulrich Klempin, Vorsitzender des Vereins der Wochenendhausbesitzer, wirklich um die Sache gehe.
Unterbrochen wurde Hovestädts Rede von Pfui-Rufen der anderen Seite. Hovestädt erklärte weiter, die Parteien wollten die Priwaller unterstützen, allerdings nicht die Zweitwohnungsbesitzer. Man hätte ihm gesagt, eine Zusammenarbeit mit dem Verein der Wochenendhausbesitzer würde »die Verhandlungsbasis schädigen«. Anschließend appellierte er an die Gemeinschaft der Priwall-Bewohner, die Zusammenarbeit mit den Wochenendhaus-Besitzern zu beenden.
Als zweites sprach nun Michael Lempe, von der Gemeinschaft der Priwallbewohner und konterte: »Ich möchte mich in meiner Ansprache nicht auf das Niveau meines Vorredners herablassen«. Man wolle nun sehen, ob die Verwaltung mit dem Stadtverkehr die Beschlüsse auch umsetzt. Die Jahrelange Zusammenarbeit mit dem Verein der Wochenendhausbesitzer werde er natürlich fortsetzen.
Anschließend starteten die eigentlichen Demonstrationsumzüge. Entlang der Mecklenburger Landstraße bildete sich wieder eine ordentliche Autoschlange. Auf die Stadtseite ging die zweite Gruppe, die extra einen Spielmannszug engagiert hatte.
Die Gruppe um Wolfgang Hovestädt wird am Dienstag ein Gespräch mit Bürgermeister Bernd Saxe führen. Wenn das Gespräch den Erwartungen nicht entspricht, sollen in einer weiteren Aktion in Lübeck Papierschiffchen überreicht werden. Auch die Gruppe um Michael Lempe und Ulrich Klempin will weitere Gespräche führen und jetzt die aktuellen Entwicklungen abwarten. Als Option hält man sich dort eine weitere Demonstration während der »Travemünder Woche« offen. TA