BLAULICHT 3 6
Travemünde 01.05.2009
Mit einer organisierten Fährtarifdemo machten die Priwallaner ihrem Unmut weiter Luft
Keine Vorfälle, gegen Ende baute sich ein Stau auf der Mecklenburger Landstraße Richtung Osten auf
Gegen 11 Uhr trafen sich rund 300 Bürgerinnen und Bürger zu einer Demonstration gegen die Fährpreiserhöhungen. Entgegen der spontanen Aktion an Ostern war diese Demo angemeldet. Die Organisatoren hatten alles aufgeboten, um einen ordnungsgemäßen Ablauf zu gewährleisten.
Die Polizeipräsenz war deutlich, aber angemessen. Soweit möglich halfen die Polizistinnen und Polizisten ortsunkundigen Fremden beim Finden kleiner Umwege, um die Demonstration zu umfahren. Doch dies war nur am Anfang möglich.
Später zog sich der Demonstrationszug auf der Mecklenburger Landstraße in die Länge. Von einem ursprünglich geplanten zweiten Demonstrationszug Richtung Baggersand wurde abgesehen. Gegen 13 Uhr war das Spektakel zu Ende.
Die Initiatoren des Protestes, die Interessengemeinschaft Priwall-Fährtarife, bestehend aus der Gemeinschaft der Priwallbewohner e.V., dem ROSENHOF und dem Verein der Priwall-Wochenendhausbesitzer e.V. zeigten sich über den Verlauf zufrieden, jedoch betonte der Vorsitzende des Vereins der Wochenendhausbesitzer, Ulrich Klempin, dass sie sich eine größere Beteiligung erhofft hätten. Wie es nun weiter ginge, hinge davon ab, so Klempin, ob nun Gespräche stattfinden würden, um die man wiederholt gebeten habe. Aber bislang sei nicht einmal auf ihre Anfragen nach Verhandlungen reagiert worden. Aktionen zu Pfingsten und auch während der Travemünder Woche seien denkbar.
Fährchef Gerald Pätzel war zwar einerseits über den Verlauf zufrieden, doch andererseits bedeutete diese Demo zusätzlich Dienst und Belastungen für seine Mitarbeiter, die teilweise auf ihren dienstfreien Tag verzichten mussten. Insbesondere sei eine beachtliche Zahl seiner Fahrgäste, die aus beruflichen Gründen die Fähre benutzen müssen, betroffen gewesen. Und diese Menschen würden ja für die Situation gar nichts können und seien durch Umwege oder Wartezeiten in Bedrängnis geraten.
Bei zeitweise geringerem Verkehr fuhr nur eine Fähre, die den starken Fahrradausflugsverkehr gut bewältigen konnte. Gegen 14 Uhr hatte sich die Lage wieder normalisiert. KEV