TRAVEMÜNDER WOCHE
Travemünde 28.07.2008
Travemünder Woche 2008: Der letzte Abend
Im »Sailors Beach Club« sortieren sich die Mitarbeiter am frühen Abend fürs Abschluss-Foto am letzten Tag der Travemünder Woche. Noch ist das Zelt am Strand fast leer, in zwei Stunden wird es noch mal richtig rundgehen.
Autos strömen ins Ostseebad, viele fahren durch bis zum Parkplatz hinter dem ehemaligen Schwimmbad, kurven herum auf der Suche nach einem Parkplatz möglichst dicht am Geschehen.
Ordnungskräfte haben einen Abschleppwagen gerufen, ein Besucher hat sich auf einen Behinderten-Parkplatz gestellt. Bei Festlichkeiten werden die Behinderten-Parkplätze durch Zusatzschilder ausgeweitet, Ortskundige, die da nicht genau gucken und aus Gewohnheit parken, wo sie immer parken, können leicht eine böse Überraschung erleben. Als der TA-Fotograf ein Bild macht, wirft ihm der Ordner einen finsteren Blick zu.
Während im Brügmanngarten das Kinderspielparadies abgebaut wird, füllt sich die Strandpromenade.
Bald ist nur noch Schieben und Drängen. Umso schneller geht es an den Verzehrständen: Man kommt entweder gleich dran oder wartet nur kurz. Vielleicht wird einfach weniger verzehrt. Die Preise sind im Vergleich zum Vorjahr weitgehend gleich geblieben. Die gebackene Kartoffel »Excuisit« mit Sour Creme und Kräuterbutter kommt bei Potato Fritz 3 Euro. Die Mutzenmandeln als Kinderportion 2 Euro (Mittel 3 Euro, Jumbo 5 Euro). Der Crepe mit Zucker und Zimt (2 Euro), Apfelmus (2,50 Euro). Der Flammkuchen-Stand von letztem Jahr, wo ein Flammkuchen 10 Euro kostete (TA berichtete), ist weg.
Zwei Jugendliche ziehen auf der Strandpromenade eine Sackkarre hinter sich her, transportieren so zwei Kisten Bier. Selbstversorger.
Im Medienzelt an der Travepromenade singt José Ferreiras zum letzten mal »Zwischen den Meeren«, dann »Die mit den Wellen tanzen«. Ein Fan filmt den kompletten Auftritt mit einer kleinen silbernen Video-Kamera. Drei junge Leute vom NDR filmen auch, übertragen den Auftritt auf Flachbild-Schirme im Zelt. Die Kabelträgerin wippt mit den Füßen im Takt, singt bei »Cucu Ru Cucu« mit.
Ferreiras bittet um einen Applaus für seinen »allerbesten Fan«, Maike Jäger. Die Moderatorin vom Schleswig-Holstein-Magazin steht in der Tür des Studios an der rechten Bühnenseite und wirft dem Sänger lächelnd einen Handkuss zu. Ferreiras singt »Sehnsucht nach der Ostsee«. Dann tritt Maike Jäger auf die Bühne, bedankt sich für die Auftritte. José verspricht, auch nächstes Jahr dabei zu sein. Ein kleines Mädchen, vielleicht fünf, sechs Jahre alt mit Indianer-Feder vom Citty-Park sagt beim Rausgehen »Das war toll«.
Ein Firmenwagen fährt über die Strandpromenade und hält neben dem Haus Royal. Der Mitarbeiter eines privaten Wachdienstes steigt aus, raucht eine Zigarette. Dann sieht er Jugendliche zwischen den Strandkörben sitzen, schnappt sich seine Taschenlampe, geht runter zum Strand und schickt sie weg.
Die weiter vorn gelegenen Treppenabgänge zum Strand sind mit Bauzäunen abgesperrt. Vor einigen Vermietungen hängt das Schild »Ausverkauft«. Die Strandkorbvermieter und ihre Gäste machen es sich mit Wolldecken und Weingläsern in ihren Körben bequem warten auf das Feuerwerk.
Gegen 22 Uhr tritt der Travemünder Musiker André Parker im Sommergarten des Maritim Strandhotels auf, singt »Stand by me«, Musik der 1950er und 60er Jahre.
Die Melodien, die vom Strand herüberwehen, kommen mit weniger Noten aus. Bum, Bum, Bum, wummert der Techno. Junge Leute tanzen dazu, animiert von Eintänzern auf der Bühne. Dann sagt der DJ, er macht die Mucke jetzt aus, wegen dem Feuerwerk, nach dem Feuerwerk geht es weiter. Fragt, ob alle dabei wären. Kurz darauf korrigiert er sich, nach dem Feuerwerk geht es nicht weiter, die Musik bleibt aus.
Dann endlich steigen die Feuerwerkskörper in die Nacht, es knallt und leuchtet, erst zaghaft, dann immer größer. Zum Schluss applaudieren die Menschen, strömen zu ihren Autos und Fahrrädern oder gehen zu Fuß zum Strandbahnhof. Ein Krankenwagen bahnt sich mit Blaulicht seinen Weg durch die Menge Richtung Promenade. Der große Stau bleibt diesmal aus. Die Travemünder Woche ist vorbei. TA