Travemünde 29.07.2007
Quartier OK – Nur die Standgebühren sind etwas hoch…
»Travemünde Aktuell« befragte die Segler der Travemünder Woche zum Thema Infrastruktur
Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe hat eine Arbeitsgruppe vorgeschlagen, die sich aus dem Lübecker Yacht Club, dem Veranstalter der Travemünder Woche und der Verwaltungsspitze der Stadt zusammensetzt, berichtete gestern die Lübecker Internet-Zeitung HL-live.de. Bis zum Ende des Jahres sollen erste Ergebnisse vorliegen. Zur »Travemünder Woche 2008« soll es bereits erste Verbesserungen geben und zur 120. Travemünder Woche 2009 soll die Veranstaltung internationales Niveau auch im Bereich der Infrastruktur erreichen. »Travemünde-Aktuell« hat sich noch gestern Abend aufgemacht, um die Stimmung unter den betroffenen – den Segelsportlern – einzufangen. Überraschendes Ergebnis: Die stören sich weniger an den Rahmenbedingungen als am Gebührenhunger der Stadt. Für die Übernachtung im Zelt auf Parkplätzen müssen die Segler zahlen.
»Wir sind zufrieden«, sagen die Seglerinnen, die wir nach den sanitären Anlagen fragen. Die sanitären Anlagen sind in Ordnung, die Duschen immer heiß und mit genug Wasser. Die Nutzung von Duschen und WCs ist für die Segler kostenlos. »Nur mit den Leuten, die sie nicht nutzen, sind wir nicht zufrieden«. Die würden dann in die Nähe der Busse und Zelte urinieren, in denen die Seglerinnen übernachten.
Nicht-Teilnehmer der Travemünder Woche müssen nämlich 50Cent für die Toiletten-Benutzung zahlen. Vielen offenbar zu viel. »Ich finds eine Zumutung«, sagt die Kollegin. »Weil wir als Teilnehmer dafür zahlen, dass wir hier auf dem Parkplatz überhaupt die Autos stehen haben und nicht mehr in Ruhe frühstücken können, weil der Urin-Geruch hier rüberzieht.« 50 Euro kassiert die Stadt für den Bus der Seglerinnen an Standgeld für vier Regatta-Tage. »Das finde ich eigentlich viel zu viel, dafür dass das ja eigentlich nur ein Parkplatz ist«. 25 Euro würden auch reichen.
Weiter geht’s zu einem Melges 24 – Segler (Segel-Nr. 266). Das Campen fast direkt an der Meile findet der sogar gerade gut. »Man ist hier mitten im Geschehen«, sagt er. Das sei besser als in Kiel, wo man in Strande auf der letzten Koppel in der letzten Ecke steht.
In Travemünde ist man dichter an den Schiffen und dichter am Geschehen. Der Komfort sei in Ordnung. Auch für ihn geht’s am heutigen Sonntag noch mal raus, auch wenn die Hoffnung auf einen der ersten Plätze eher gering ist.
Als nächstes besuchten wir die Sportkatamaran-Segler der »Formula18»-Klasse: »Wir sind oben auf dem Möwenstein-Gelände, und da ist das alles hervorragend«, sagt der Segelsportler.
»Das ist ein Super-Jollenplatz, da kann man sich nicht beschweren«. Dort sei es auch sehr leise, man hört nichts von der Meile, so dass man gut schlafen kann. Das Campen dort sei allerdings nicht unbedingt günstig. »Wenn wir normalerweise eine Regatta segeln, die nur für unsere Klasse bestimmt ist, da zahlt man überhaupt keine Stellplatzgebühren«. Das würde nur in Travemünde erhoben oder bei der Kieler Woche, wo es eine längertägige Veranstaltung sei. HN
Lesetipp zum Thema: Der Link unten führt direkt zum Artikel zum Thema Infrastruktur auf der Travemünder Woche auf HL-live.de
1 http://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=34872