WIRTSCHAFT
Travemünde 11.02.2025
Erneute Warnstreiks im öffentlichen Dienst am 13.02. in Lübeck
Forderungen der Gewerkschaft
ver.di fordert eine Gehaltserhöhung von acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr pro Monat. Darüber hinaus sollen die Zulagen für besonders belastende Tätigkeiten steigen, die Ausbildungsvergütungen um 200 Euro erhöht und drei zusätzliche freie Tage zur Entlastung der Beschäftigten eingeführt werden. Ein weiterer freier Tag soll exklusiv für Gewerkschaftsmitglieder gelten. Auch ein spezielles Arbeitszeitkonto zur Erhöhung der Flexibilität wird gefordert.
Kritik an der Arbeitgeberseite
Die Gewerkschaft zeigt sich enttäuscht über die Haltung der Arbeitgeber. Laut ver.di-Gewerkschaftssekretär Markus Ameln gebe es keine ernsthaften Bemühungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Besonders kritisch sieht die Gewerkschaft die Aussage der Arbeitgeber, dass es keinen generellen Personalmangel im öffentlichen Dienst gebe. »Diese Behauptung ist für die Beschäftigten ein Schlag ins Gesicht«, so Ameln. Anstatt Entlastungsmaßnahmen zu erarbeiten, würden Vorschläge gemacht, die die Arbeitsbelastung noch erhöhen, beispielsweise durch Arbeitszeiterhöhungen.
Protestaktionen am Donnerstag
Die Streikenden werden sich ab 08:30 Uhr am Gewerkschaftshaus in Lübeck versammeln. Ab 10:30 Uhr ist ein Demonstrationszug durch die Innenstadt geplant. Betroffen von den Arbeitsniederlegungen sind unter anderem kommunale Kitas, Senioreneinrichtungen, Entsorgungsbetriebe, die Stadtreinigung, die Stadtwerke (mit Ausnahme des Nahverkehrs), das Theater Lübeck, die Sana-Kliniken sowie die Kreisverwaltungen und Rettungsdienste in Ostholstein, Stormarn und dem Herzogtum Lauenburg. Auch die Beschäftigten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter Elbe und Ostsee beteiligen sich am Warnstreik.
Weitere Streiks nicht ausgeschlossen
ver.di kündigt an, den Arbeitskampf auszuweiten, sollte es in der nächsten Verhandlungsrunde am 17. und 18. Februar 2025 erneut keine Annäherung geben. Die Gewerkschaft fordert eine faire Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen, um eine weitere Abwanderung von Fachkräften in die Privatwirtschaft zu verhindern.
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Bürgerinnen und Bürger müssen sich auf Einschränkungen in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens einstellen. ver.di rechnet mit erheblichen Beeinträchtigungen in den betroffenen Einrichtungen.
PM ver.di / TA