ORTSGESCHEHEN 4 329
Travemünde 04.03.2019
»Es gibt keinen vollstreckbaren Titel«
Zirkus gibt umfangreiche Stellungnahme zu Aussagen der Kulturbühne ab

Über den angeblichen Titel hatten nach der Pressekonferenz der Kulturbühne verschiedene Medien berichtet. »Ich finde es furchtbar und unglaublich kontraproduktiv für alle Beteiligten, dass über Medien Streitigkeiten ausgetragen werden«, kritisiert das Harry Huppertz vom gleichnamigen Zirkusunternehmen.
Das Amtsgericht Schleswig hätte ihm am Montag (04. März 2019) noch einmal bestätigt: »Es gibt keinen vollstreckbaren Titel gegen die Firma Huppertz.«
Die Rechnungen der Kulturbühne, die sich mittlerweile auf annähernd 30.000 Euro summieren würden, weist Harry Huppertz ebenfalls zurück. Es gäbe keinerlei Vereinbarungen, die einen solchen Anspruch begründen würden.
Sollte die Kulturbühne weiter öffentlich »unwahre Aussagen« tätigen, droht der Zirkus rechtliche Schritte an. TA
Die Stellungnahme von Harry Huppertz im Wortlaut:
Stellungnahme
»Ich finde es furchtbar und unglaublich kontraproduktiv für alle Beteiligten, dass über Medien Streitigkeiten ausgetragen werden. Nachdem nun aber weiterhin mit Unwahrheiten von Seiten der Kulturbühne in der Öffentlichkeit unserem Ruf geschadet wird, sehe ich mich gezwungen zumindest noch einmal Stellung zu nehmen.
Ganz klar und ohne Zweifel!, auch heute vom Amtsgericht Schleswig bestätigt, es gibt keinen vollstreckbaren Titel gegen die Firma Huppertz.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal erklären wie es zu den Adventscircus in Travemünde gekommen ist. Die Kulturbühne hat nach einem Weihnachtszirkus für den Weihnachtsmarkt gesucht und deshalb sämtliche Zirkusunternehmen angeschrieben ohne Standmiete als Aussteller auf Weihnachtsmarkt Vorstellungen zu geben. Mein Vater hatte der Kulturbühne ein Angebot gemacht in dem 50% der Kosten vom Zirkus übernommen werden müssen, da ein Zirkus in dieser Qualität sich in Travemünde nicht tragen kann. Circa 8 Wochen vor Weihnachtsmarkt Eröffnung rief mich mein Vater an und fragte mich ob ich den Termin mit der Kulturbühne wahrnehmen möchte. Meine Frau und ich waren zu diesem Zeitpunkt getrennt. Ich war die letzten 10 Jahre als Geschäftsmann in der Welt unterwegs und meine Familie hat darunter gelitten, wir waren einfach nicht mehr glücklich. Ich sah hier die Möglichkeit, meine Familie wieder zu vereinen, und wollte für meine Frau und meine Kinder eine Zeit schaffen in der wir wieder glücklich sein können. Denn als wir noch Zirkus gemacht haben wahren wir glücklich. Ich nahm also an diesem Termin Teil.
Die Kulturbühne hatte kein Budget, um die Kosten vom Zirkus zu subventionieren. Wir haben uns dann so geeinigt, dass wir vor unserem Zelt eigene Stände aufbauen können, um zusätzliche Einnahmen zu schaffen, die eventuell einen Teil der Kosten unterstützen. Für die Folgejahre sollten wir ein Vorkaufsrecht auf andere Stände bekommen. Wenn die Kulturbühne aber 5 Glühweinstände auf einen kleinen Weihnachtsmarkt stellt, bringt das am Ende natürlich keinen was. Ich habe mit meiner Familie dann innerhalb weniger Wochen Vorbereitung ein Zirkusprogramm zusammengestellt und organisiert. 12 Sattelschlepper Equipment anfahren lassen und aufgebaut.
Eines ist klar, es gibt keine Vereinbarung, die die Rechnungen der Kulturbühne begründen. Wir haben nunmehr 2 Mahnbescheide über insgesamt circa 22.000. Es sind Rechnungen eingegangen, so dass wir nicht mehr weit 30.000 entfernt sind, die die Kulturbühne von uns haben möchte.
Wir haben 40.000,- minus mit dem Zirkus eingefahren, mit 25.000 minus haben wir im ersten Jahr gerechnet. Die haben wir geschluckt und hätten trotzdem weitergemacht. Hätten die Firma Huppertz das aus finanziellen Gründen nicht gekonnt, hätten wir erst gar nicht angefangen. Ein solches Projekt braucht mindestens 3 Jahre Anlaufzeit, das ist normal.
Etwas sehr Positives nehmen wir von Travemünde mit: Meine Familie und ich sind wieder glücklich vereint und für die Herzlichkeit unserer Gäste sind wir sehr dankbar. Wir hatten das Gefühl, dass die kleinen Privaten Aspekte beim Publikum angekommen sind. Darauf bauen wir auf. Deshalb bin ich dabei, ein Drehbuch für eine Show zu schreiben, in der unser Leben widergespiegelt werden soll.
Was das Shantyfestival angeht, finde ich es persönlich schade, wenn eine langjährige Veranstaltung nicht mehr stattfinden soll.
Bezüglich Kulturbühne werden wir natürlich bei weiteren unwahren Aussagen in der öffentlich über rechtliche Schritte nachdenken müssen.«
Quelle: Stellungnahme Harry Huppertz vom 04.03.2019